Kaffee: Die Geschichte der Kaffee-kultur
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Die Geschichte des schwarzen Goldes, sein Anbau und die Verbreitung und Kultur des Kaffees in den Regionen der Welt.

Kaffee

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Allgemeines & Spezielles

Kaffee ist eines der bekanntesten Getränke der Welt und erfreut sich in vielen Kulturen großer Beliebtheit. Dabei befriedigt der Kaffee nicht nur die Bedürfnisse nach trinken und wach werden, sondern hat sich zu einem identitätsstiftenden Kulturelement entwickelt - in einigen Ländern mehr, in anderen weniger.

Kaffee

Dieser Artikel wirft einen Blick auf die faszinierende Geschichte und die regionalen Einflüsse, die den Kult um das "schwarze Gold" geprägt haben.

Ursprung und Verbreitung

Wanden & Trekking. Der Ursprung des Kaffees

Die Ursprünge des Kaffees liegen in Äthiopien. Legenden zufolge beobachtete ein Hirte, wie seine Ziegen nach dem Verzehr von Kaffeekirschen lebhafter wurden. Umgehend probierte er die Beeren selbst und spürte die anregenden Eigenschaften des Kaffees. Nach vielen Versuchen und Experimenten dauerte es noch eine Weile, bis Kaffeebohnen zu einem beliebten Getränk und einem begehrten Handelsgut wurden.

Wanden & Trekking. Die Verbreitung des Kaffees

Im 15. Jahrhundert war Kaffee in der arabischen Welt sehr beliebt und verbreitete sich von dort aus in andere Regionen Afrikas und Asiens. Das Getränk gewann überall schnell Anhänger und Kaffeehäuser wurden zu wichtigen Treffpunkten für Gelehrte und Künstler. Bald darauf erreichte Kaffee auch den Süden Europas und eroberte seinen Platz bei der städtischen Bevölkerung.

Im Osmanischen Reich wurden Kaffeehäuser zu Zentren der sozialen Interaktion und kulturellen Entfaltung. Die Kaffeekultur fand Eingang in die türkische Gesellschaft und es entstanden Zeremonien und Traditionen rund um die Zubereitung und den Genuss von Kaffee.

Kaffee

Im 17. Jahrhundert kam Kaffee auch nach Mittel- und Nordeuropa und wurde schnell zu einem Statussymbol für die wohlhabenden Schichten. Die Gründung der ersten Kaffeehäuser in europäischen Städten wie London, Wien und Paris markierte den Beginn einer neuen Ära des Kaffeekonsums und förderte den intellektuellen Austausch.

Erst im 18. Jahrhundert fanden Kaffeebohnen den Weg nach Südamerika, wo das Klima und die Bodenbedingungen sich als äußerst günstig für den Anbau erwiesen. Länder wie Brasilien, Kolumbien und Costa Rica entwickelten sich zu den wichtigsten Kaffeeproduzenten und exportierten ihre Ernte in die ganze Welt.

Regionale Besonderheiten

Jede Kaffeeregion hat ihre eigenen einzigartigen Anbaumethoden, Erntepraktiken und Rösttraditionen, die den Geschmack und das Aroma des Endprodukts beeinflussen. Natürlich spielt auch die Sorte eine Rolle für den Geschmack und die Eigenschaften des Kaffees. Von den kraftvollen und schokoladigen Noten lateinamerikanischer Kaffees bis zu den blumigen und fruchtigen Nuancen afrikanischer Kaffees liefert jeder Kontinent seine eigenen charakteristischen Produkte.

Auch was die Kaffeekultur in den Verbraucherländern angeht, unterscheiden sich die Regionen deutlich voneinander. Jede Menge verschiedener Kaffees gibt es z.B. in der Kaffeekultur Portugals. Im Nachbarland Spanien trinkt man je nach Tageszeit und Gelegenheit Café (=Espresso), Café con Leche (Milchkaffee) oder Cortado (liegt zwischen den beiden anderen). In Italien gibt es Espresso, Cappuccino, Espresso machiato, Latte machiato und einige andere Varianten.

In Deutschland trank man traditionell gebrühten Filterkaffee mit oder ohne Milch, hat aber in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr die italienische Kaffeekultur übernommen - und gibt mittlerweile manchmal sehr viel Geld für teure Kaffeemaschinen aus.

Kaffee

Übrigens wird nicht nur die geröstete Kaffeebohne zu einem Getränk verarbeitet, sondern auch die Schale der Frucht. Das Getränk heißt dann z.B. Cascara und wird von den Einheimischen in den Kaffeeanbauländern schon lange getrunken. So konnte ich es mal im Jemen probieren und war ganz angetan. In einer Tasse Cascara steckt sechs- bis achtmal so viel Koffein wie in einer Tasse Kaffee. Cascara ist also ein echter Wachmacher. Cascara wird heutzutage auch zu Limonaden verarbeitet.

Auf den ersten Blick erstaunlich ist vielleicht, dass man in den Kaffeeanbauländern in Lateinamerika selbst kaum irgendwo guten Kaffee bekommt, weil die besten Erzeugnisse in den Export gehen und viele Länder keine eigene Kaffeekultur entwickelt haben. Anders sieht das im Ursprungsland des Kaffees, in Äthiopien aus. Dort gibt es eine landestypische Kaffeeprozedur, die ein ausgezeichnetes Getränk hervorbringt.

Übrigens ist Kaffee das Getränk weltweit, das nach Wasser am häufigsten getrunken wird. Finnland mit ca. 12 kg /Person und Norwegen mit ca. 10 kg /Person liegen dabei an der Spitze der Verbrauchsstatistik. In Spanien und Italien sehen sich ca. 80 % der Bevölkerung als regelmäßige Kaffeetrinker. Und weltweit nimmt der Kaffeekonsum immer mehr zu, vor allem in asiatischen Ländern wie China und Japan.

Mehr zur Kaffeekultur in den verschiedenen Ländern unter > Reiseziele für Kaffeetrinker

Literatur zum Thema Kaffee

Wanden & Trekking. Kaffee: Eine Geschichte von Genuss und Gewalt

Mit der Geschichte des Kaffee beschäftigt sich auch ein sehr spannendes und lehrreiches Buch aus dem Rotpunkt-Verlag. Darin werden nicht nur sachliche historische Fakten und Entwicklungen geschildert, sondern diese werden auch jeweils kritisch unter die Lupe genommen. Denn so stylisch und mit einem tollen Image wie der Kaffee heute daher kommt, er war doch immer ein sehr problematisches Produkt.

Prekäre Arbeitsbedingungen, Zwangsarbeit oder Sklaverei und massive Umweltzerstörungen durch Monokulturen prägen auch den Anbau dieses kolonialen Erzeugnisses. Der Kahlschlag von Natur- und Regenwäldern und die Ausbeutung der Arbeitskräfte ziehen sich durch die Geschichte des Kaffees genauso wie durch die Geschichte von Zuckerrohr oder Baumwolle. Alle drei Agrarprodukte sind von der Geschichte des Kolonialismus und des hemmungslosen Kapitalismus nicht zu trennen.

Kaffee

Bei aller kritischen Betrachtung des Wirtschaftszweiges Kaffeeproduktion wird dem Leser sein Cappuccino zum Buch aber nicht madig gemacht. Es werden hingegen Möglichkeiten aufgezeigt, den Kaffee mit einem rundum guten Gefühl zu genießen. Denn es gibt viele Betriebe und Organisationen, die umwelt- und sozialverträglich Kaffee produzieren und mit ihm handeln.

Das Buch berichtet auch über die sehr interessanten Anfänge der Kaffeenutzung in Äthiopien, als dieser als wilde Pflanze gesammelt wurde, und wie die ersten Kaffees gebraut wurden. Weiter spannt sich der Bogen über die arabische Welt nach Asien und nach Lateinamerika, welches heute die wichtigste Anbauregion ist - oft ohne selbst eine eigene Kaffeegenuss-Kultur entwickelt zu haben. Auch auf unterschiedliche Anbaumethoden und Kaffeesorten wird eingegangen.

Die Autor*innen Toni Keppeler, Laura Nadolski und Cecibel Romero stellen mit ihrer jeweiligen Expertise im Bereich Journalismus, Umweltwissenschaften und Kaffeekultur drei stabile Säulen auf, auf denen der fundierte Inhalt dieses empfehlenswerten Buches ruht. Fazit: Nach dem Lesen weiß man mehr über sein Lieblingsgetränk - mit allem Licht und Schatten. In diesem Sinne ist auch das Buch ein Wachmacher. Und keine Sorge, der Kaffee schmeckt auch nach der Lektüre dieses Werkes immer noch ausgezeichnet.

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Fazit

Die Geschichte des Kaffees zieht sich durch die Zeiten und Kontinente hin zu einer heute immer noch lebendigen und vielfältigen Kaffeekultur. Von seinen Anfängen in Äthiopien bis hin zu den florierenden Kaffeekulturen in Ländern wie Portugal, Spanien oder Italien bleibt Kaffee ein Getränk, das die Welt verbindet und die Sinne inspiriert.

Heutzutage ist Kaffee weit mehr als nur ein Getränk. Er ist ein Symbol für soziale Interaktion, Genuss und die Kunst der Zubereitung. Wen man sagt: "Lass uns mal einen Kaffee trinken gehen" meint man damit am wenigsten die Aufnahme eines Getränks. Es geht eher um den sozialen Kontakt.

Oder, wie es bei der Band But Alive heißt: "Kommst Du noch mit rauf auf´n Kaffee?" - "Ich trink´ keinen Kaffee." - "Ich hab´ auch gar keinen da ..."