Den Rucksack richtig packen
Wandern

Wandern? Trekking? Klettern? Die richtige Packtechnik für die jeweilige Tour.

Weserbergland

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Allgemeines & Spezielles

Ob ein Rucksach drückt oder nicht - und ob er schwer zu tragen ist, oder nicht - das hängt auch vom richtigen Rucksack packen ab. Außerdem spielt das Packen des Rucksacks auch eine Rolle für Trittsicherheit und Schwindelfreiheit.

Es gibt dabei nicht nur eine Art, den Rucksack zu packen. Je nach dem, ob ich viel oder wenig Gepäck transportieren muss und ob ich wandere oder klettere, unterscheidet sich die jeweils optimale Packtechnik.

Erste-Hilfe-Set und Handy sollten schnell erreichbar sein. Bei sportlichen Touren, unter warmen Bedingungen oder in großen Höhen sollte das Getränk erreichbar sein, ohne den Rucksack absetzen zu müssen.

Eines gilt beim Rucksackpacken aber immer - die goldene Regel: So viel wie nötig, aber so wenig wie möglich!

Wandern oder Trekking mit viel Gepäck

Wanden & Trekking. Wie packe ich meinen Trekking-Rucksack?

Gehen wir mal von einer längeren Wanderung mit schwerem Rucksack oder einer Trekkingtour aus. Hier ist der Rucksack oft recht schwer und es kommt darauf an, den Rucksack möglichst kraftsparend zu transportieren.

Rucksäcke: Gewichtsverteilung

Schwere Sachen gehören nah an den Rücken und möglichst weit nach oben, um den Schwerpunkt des Rucksacks nahe an oder über den Körperschwerpunkt zu bringen. So zieht der Rucksack nicht so stark nach hinten. Je direkter der Schwerpunkt des Gepäcks über dem Körperschwerpunkt liegt, desto leichter lassen sich schwere Lasten über längere Strecken tragen.

Die Völker, die ihre Lasten auf dem Kopf tragen, haben das perfektioniert und nutzen diesen Vorteil. Auch z.B. die nepalischen Träger, die die Lasten weit vorgebeugt am Stirnband tragen, machen das, um die Last über den Körperschwerpunkt zu bringen.

Gute Trekkingrucksäcke (60 - 90 l Volumen) sind daher im unteren Bereich relativ schmal geschnitten, und im oberen Bereich weiter.

Den voluminösen, aber leichten Schlafsack packt am besten nach unten. Die Verbindung zwischen Schlafsackfach und Hauptfach ist bei mir immer offen. So lässt es sich leichter packen.

Dann die Kleidung, das ist bei längeren Trekkingtouren meist der geringste Teil. Schwerer Proviant und Kocher kommen ganz nach oben und nahe an den Rücken, während weitere Kleidung, Zelt, Apotheke und so vom Rücken weg untergebracht werden.

Rucksack packen

Je höher ich den Rucksack packe, desto eher bekomme ich den Schwerpunkt über meine Körpermitte. Ggf. kann man den Schlafsack sehr locker packen, damit er die untere Hälfte des Rucksacks ausfüllt und die schweren Sachen auf Höhe der Schulterblätter oder des Kopfes liegen können. So variieren kann man aber natürlich nur, wenn der Rucksach groß genug ist (siehe Foto: 80-Liter-Rucksack).

Kleine Utensilien, Papiere etc. packt man am besten in die Deckelklappe, besonders Wichtiges wie Pass oder Autoschlüssel möglichst in eine Innentasche.

Beim Klettern sieht die Sache anders aus

Wanden & Trekking. Wie packe ich den Kletterrucksack?

Wenn es darauf an kommt, möglichst sicher zu klettern oder auf sehr ausgesetzten Pfaden zu steigen, dann sollte der Schwerpunkt des Rucksackes im Unterschied zur Trekkingtour nicht zu hoch liegen. Hier optimiert man nicht darauf, das Gewicht möglichst bequem tragen zu können, sondern auf möglichst gute Kletterfähigkeit und Beweglichkeit.

Rucksack beim Klettern

Das Gleichgewicht hält man am besten, wenn die schweren Sachen nah am Rücken liegen, aber nicht zu hoch ... zwischen Gürtel und Schulter wäre optimal. So kann man sich auch zur Seite oder nach hinten neigen, ohne dass der Rucksack übermäßig schiebt.

Liegt der Schwerpunkt zu hoch, gerät man leicht ins Schwanken. Und schon bei leichten Kraxeleien ist es nicht immer möglich, Körperschwerpunkt und Schwerpunkt des Rucksacks in einer Linie übereinander zu halten.

Bei hohem Schwerpunkt muss man immer mit viel Kraft gegenhalten. In diesen Fällen braucht der Kletterer weniger Armkraft, wenn der Rucksackschwerpunkt nahe am Rücken, aber auch nahe der Gürtellinie liegt.

Kletterrucksack packen

Da man aber auch im ausgesetzten Gelände keine Kraft zu verschenken hat, sucht man sich einen guten Kompromiss aus beiden geschilderten Systemen, je nach Gelände und eigener Trittsicherheit. Schwerpunkt am Rücken > größere Trittsicherheit, Schwerpunkt über dem Rücken > kraftsparendes Tragen. Je mehr und anspruchsvoller die Kletterpassagen, desto eher packt man die schweren Sachen nach unten.

Kleinkram kommt in die Deckeltasche, auch das Erste-Hilfe-Set und das Smartphone, damit man auch im Notfall leicht dran kommt. Autoschlüssel oder andere Dinge, die leicht herausfallen können, sollte man zusätzlich sichern (mit kleinem Karabiner im Rucksack oder an größeren Gegenständen befestigen).

Tageswanderungen mit leichtem Rucksack

Wanden & Trekking. Wie packe ich für die Tagestour?

Für normale Tageswanderungen ohne Sondergepäck (wie Kletterausrüstung, Seil oder Schneeschuhe) muss man sich weniger Gedanken machen. Trotzdem sollte der Rucksack in den allermeisten Fällen die Regenkleidung, warme Zusatzkleidung, Proviant und Wasser gut unterbringen können. Schlecht ist, wenn man aus Platzmangel diverse Gegenstände außen anbinden muss. Die schlackern dann herum und stören die Wanderfreude.

Tageswanderung

Mit einem 30-Liter-Rucksack kommt man aber meist schon gut klar. Da diese Rucksäcke meist kein gutes Tragesystem und nur schlecht gepolsterte Rückenteile haben, nützt überlegtes Verstauen aber der Bequemlichkeit. Schweres soll wieder nahe an den Rücken des Trägers, aber abgepolstert durch weiche Sachen wie Kleidung. Die Wasserflasche sollte aber - besonders in warmen Gebieten oder bei sportlichen Touren - möglichst griffbereit außen in einem Seitenfach stecken. Ein solches Fach wäre, zusammen mit einem breiten Hüftgurt und einer langgestreckten Form, für mich ein Kriterium beim Rucksackkauf.

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