Über Klettersteige auf die Alpspitze
Wandern


Ein Bericht der Tour über Höllental, Matheisenkar und Alpspitze.

Matheisenkar-Klettersteig

Auf dieser Seite:

Auf separaten Seiten:

Allgemeines & Spezielles

Nach einer längeren Schönwetter-Phase sind die Prognosen für die geplante viertägige Tour nicht sonderlich gut. Trotzdem treffen sich sechs unverdrossene Klettersteig-Freunde, um die Alpspitze bei Garmisch-Partenkirchen zu besteigen.

Die Idee war, vom Eibsee über die Riffelscharte ins Höllental, und von dort über das Matheisenkar auf die Alpspitze zu klettern. Ob´s geklappt hat ...

Tag für Tag: Etappen

Wanden & Trekking. Tag 1

Heute ist das Wetter noch gut, es ist sogar ausgesprochen heiß. Für den Anreisetag hätte man das nicht unbedingt gebraucht, aber da einige auf dem Campingplatz in Garmisch übernachten und dort auch ihren Rucksack packen, sind Sonnenschein und Trockenheit natürlich willkommen.

Abends gibt's eine erste Vorbesprechung beim Schmölzer Wirt. Währenddessen fallen draußen die ersten Regentropfen.

Wanden & Trekking. Tag 2

Aus den Jugendherbergen und vom Campingplatz kommen die Teilnehmer zur Talstation der Kreuzeckbahn, wo die vorhandenen Autos kostenlos mehrere Tage geparkt werden können. Nach der Ausgabe und Kontrolle der Klettersteigausrüstung geht es zum Bahnhof, um mit dem Zug zum Eibsee zu fahren.

Das Wetter ist für den ersten Klettersteig-Tag definitiv zu schlecht angesagt. Daher steigt die Gruppe nicht - wie geplant - durch die Riffelscharte und auf die Riffelspitze, sondern wandert vom Eibsee über den Höhenweg und den Stangensteig zur Höllentalangerhütte.

Trotz überwiegend schlechter Sicht ist die Route spannend und die Landschaft zwischen Bergwald und Fels spektakulär. Hin und wieder werden ein paar Ausblicke durch die dichten Wolken möglich. Besonders eindrucksvoll ist der Blick vom Stangensteig direkt hinunter in die Höllentalklamm, wo deren Besucher wie kleine Playmobil-Männchen wirken.

Am frühen Nachmittag wird die Höllentalangerhütte erreicht. Die Gruppe checkt ein und bezieht ihr Sechsbettzimmer. Gleichzeitig fängt es draußen heftig an zu regnen. So sitzen doch später alle mit einem guten Gefühl bei Kaffee und Kuchen, statt bei dem Wetter auf dem Klettersteig herum zu turnen.

Durch die großzügig gebaute neue Höllentalangerhütte und das vergleichsweise geringe Besucheraufkommen ist der Aufenthalt recht angenehm. Trotzdem geht es nach dem Abendessen bald in die Koje.

Wanden & Trekking. Tag 3

Morgens regnet es noch und es ist dicht bewölkt. Der Wetterbericht verspricht aber trotz Wolken und Nebel tagsüber einen überwiegend trockenen Verlauf. Zwischendurch zeigt sich sogar einmal kurz die Zugspitze. So fällt die Entscheidung für den Klettersteig durch das Matheisenkar und gegen die Alternative über den Rindersteig.

Zuerst führt die Route durch ein abwechslungsreiches Gelände aus Fels, Schotter und immer spärlicher werdender Vegetation. Der Pfad windet sich immer weiter aufwärts, aber Wolken und Nebel verhindern weite Blicke.

Schließlich stößt die Klettergruppe an eine steil aufragende Felswand. Hier wird die Kletter-Ausrüstung angelegt und es gibt letzte Hinweise vom Führer Andreas.

Das Abenteuer beginnt. Obwohl es am frühen Morgen noch geregnet hat, ist der Kalkstein des Wetterstein-Gebirges schon wieder stark abgetrocknet. So wird das sichere Klettern nicht gestört. Aussicht gibt es aber leider keine. Stattdessen steigen die Protagonisten im Nebel die steilen Klippen hinauf.

Bis auf das Krächzen der Bergdohlen und das Klicken und Surren der Klettersteig-Karabiner ist es im Nebel sehr still. Eine mystische Stimmung. Trotzdem macht die Arbeit in der Route viel Spaß. Die Schwierigkeiten des mittelschweren Klettersteigs sind überschaubar und gleichmäßig verteilt. So geht es in fast meditativem Rhythmus die Felsen hinauf, zwischen Felsen hindurch und um Felsen herum.

Zwischendurch werden immer wieder kurze Pausen eingelegt, für längere Aufenthalte ist es zu ungemütlich. Aber je höher es hinausgeht, desto dünner wird die Wolkendecke. Ein zartes Blau ist schon zu erahnen. Irgendwann erreicht die Gruppe den Gipfel, aber leider ist die Alpspitze in diesem Falle nicht hoch genug, um die Wolkendecke zu durchstoßen.

Immerhin hat die Gruppe den Gipfel für sich allein. Am Berg sind bei diesem Wetter kaum andere Kletterer unterwegs. Nach der Gipfel-Pause geht es über sehr undankbare schotterbedeckte Schrofenflächen hinab. Da die Nebel-Tröpfchen immer mehr zunehmen und das Gelände wieder nass wird, vermeidet die Gruppe den Nordwandsteig. Stattdessen geht es auf einem kleinen Umweg über Almgelände in den Lärchenwald hinab. Dort trifft die Route auf den Bernadeinsteig, dem die Gruppe nun nach links Richtung Kreuzeckhaus folgt.

Hier wird kurz in drei Zimmer eingecheckt, und dann warten das wohlverdiente Abendessen und die passenden Getränke auf die müden Bergsteiger. Nach einem langen Tag mit Kletter-Aufstieg und langem Abstieg schläft es sich besonders gut.

Wanden & Trekking. Tag 4

Am nächsten Morgen wacht die Gruppe bei strahlendem Wetter auf. Der Himmel ist blau, und die vorher unsichtbare Alpspitze reckt sich oberhalb des Kreuzeckhauses in den Himmel. Auch die Zugspitze mit ihrer Gipfelstation winkt herüber.

Trotzdem ist heute leider der letzte Tag der Tour. Nach dem Frühstück auf dem Kreuzeckhaus und dem Abschied vom Hüttenwirt, der nun in den wohlverdienten Ruhestand geht, steigt die Gruppe hinab ins Tal. Über schmale Waldwege und entlang der berühmten Kandahar-Ski-Abfahrt wird am späten Vormittag die Talstation der Kreuzeckbahn erreicht.

Hier sammelt Andreas die Ausrüstung wieder ein, die Bergsteiger verteilen sich und Ihr Gepäck auf die Autos und nach einem herzlichen Abschied ist diese Tour vorbei. Viele Teilnehmer machen sich nun aber zu neuen Abenteuern in der Umgebung auf ... bei deutlich besseren Wetterbedingungen als auf dieser reichlich vernebelten Klettersteig-Tour.