Hallux valgus beim Wandern & Bergwandern

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• > Hallux valgus beim Trekking (das Medizinische etwas ausführlicher)
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• > Trittsicherheit & Schwindelfreiheit
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• > Berg- und Wanderschuhe

Mehrere Faktoren begünstigen die Entstehung von Hallux valgus. Dazu gehören z.b. ein Spreizfuß, häufiges Gehen in zu engen Schuhen oder mit zu hohen Absätzen, eine Schwäche des Bindegewebes und, wie bei so vielen Problemen, Übergewicht.

Diese Faktoren führen dazu, dass die Spitze der großen Zehe sich Richtung Fußmitte verschiebt und dadurch am Ballen ein Überbein entsteht. Durch den Druck des Schuhs auf das Überbein können sich dann die dort liegenden Schleimbeutel entzünden. Im weiteren Verlauf verschiebt sich die gesamte Statik des Fußes, und letztlich ist dann auch der ganze Fuß betroffen.

Durch die dadurch verursachten Schmerzen ist man schon im normalen Alltag etwas eingeschränkt. Wanderungen, Trekkingtouren oder Bergtouren wird man dann kaum noch für eine attraktive Freizeitbeschäftigung halten. Die Füße ermüden sehr schnell und der Bergwanderer muss sich sehr darauf konzentrieren, wie er die Füße schmerzfrei aufsetzt. Außerdem verliert der Fuß durch die Fehlstellungen allgemein an Stabilität. Die Gefahr von Bänderrissen steigt. Außerdem leidet durch die genannten Mechanismen die Trittsicherheit und das Gleichgewichtsgefühl enorm.

Hilfreich ist zuerst einmal die Vermeidung der anfangs genannten Faktoren für den Hallux valgus. Das Gehen in zu engen Schuhen oder auf hohen Absätzen sollte möglichst selten praktiziert werden. Außerdem sollte man Übergewicht vermeiden.

Neben Vermeidung kann man aber auch proaktiv etwas tun. Dazu gehört das Training der Füße. Denn neben der Beinmuskulatur, die viel häufiger in Trainingsprogrammen Berücksichtigung findet, ist auch das Training der Füße sehr wichtig, um deren Stabilität zu erhalten.

Bei den großen Kräften, die auf die Füße einwirken, müssen Bänder, Muskeln und Faszien in gutem Zustand sein, um die Spannung im Fußgewölbe zu erhalten. Immerhin drücken beim Laufen das zwei- bis dreifache Körpergewicht auf die Füße, beim Springen sogar das Fünffache.

Mit gezielten Übungen können die durch Hallux valgus verursachten Schmerzen zurückgedrängt werden. In einem frühen Stadium kann der Hallux valgus durch das richtige Training sogar korrigiert werden.

Für diese Übungen ist es hilfreich, einen Fachmann oder eine Fachfrau zu Rate zu ziehen. Denn vor jeder Beschäftigung mit dem Fuß gilt es, den gesamten Körper zu betrachten. Dazu gehört vor allem eine Überprüfung des Gangbildes. Nur, wenn der Körper in einer guten Balance steht, kann der Fuß seine Arbeit sicher und verschleißarm bewältigen. Darauf folgt die Richtigstellung der Beinachse, und danach die Stärkung der Fußmuskulatur.

Es gibt auch ein gutes Buch zum Thema, in dem auch viele Übungen erklärt werden. Es stammt von Thomas Rogall, heißt einfach Hallux valgus und stammt aus dem Herbig-Verlag.

Betroffene weichen im Alltag zuerst auf weichere und etwas zu große Modelle aus, da sie merken, dass sie damit weniger Schmerzen produzieren. Für die Bergtour ist das aber keine adäquate Methode. Hier ist der Bergwanderer und Bergsteiger auf ein festes, gut sitzendes Schuhwerk angewiesen, das den entsprechenden Halt vermittelt. Zu große und zu weiche Schuhe können hier schwere Unfälle verursachen.

Glücklicherweise gibt es seit einiger Zeit auf dem Markt für Wanderschuhe auch Spezialmodelle, die für Hallux-Betroffene konstruiert wurden. Diese bieten an der richtigen Stelle Raum für das Großzehengelenk. Außerdem wurde da drauf geachtet, dass in diesem Bereich keine Nähte liegen und der Schuh besonders abgepolstert ist. So soll der Druck auf das Überbein minimiert werden.

Ansonsten entsprechen diese Modelle aber den Anforderungen an moderne Bergschuhe. Vom leichten Wanderschuh bis zum schweren Trekkingstiefel sind bei Hanwag, Lowa, Meindl und Co. unterschiedliche "Härtegrade" im Angebot. Bei Hanwag haben diese Modelle den Zusatz Bunion im Namen, der den speziellen Leisten bezeichnet. Hanwag hat nach meinem Eindruck auch die größte Auswahl an Modellen in diesem Bereich.

Viele Hallux-valgus-Patienten haben durch einen entsprechenden Schuh wieder Freude an der Wanderung gefunden. Und grundsätzlich ist das Wandern in den Bergen ja auch für die Füße auf Dauer ein gutes Training.

• von Andreas Happe
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