TREKKING-STÖCKE zum Wandern & Bergsteigen
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Wanderstöcke, Trekkingstöcke, Teleskopstöcke: Pro & Contra |
Wanderstöcke (= Trekkingstöcke, = Teleskopstöcke) haben ab Mitte der 1980er Jahre Einzug ins Wandern und Bergsteigen gehalten. Zuerst von Expeditionsbergsteigern genutzt, haben sie sich langsam auch bis zum Genusswanderer im Mittelgebirge ausgebreitet. Ursprünglich kamen die Teleskopstöcke mal vom Skibergsteigen. Für und Wider von WanderstöckenVorteile: - Beim Aufstieg kann man sich hochdrücken oder an ihnen hochziehen, was einen Teil des Kraftaufwandes von den Beinen auf die Arme verlagert. Das steigert die Ausdauer. Nachteile: - Erst nach längerem Training bringen die Stöcke einen Gewinn. Vorher verursachen sie mehr Stolpereien, als sie an Stabilität bringen. Fazit:Wanderstöcke können sehr sinnvoll sein, besonders bei Touren mit schwerem Rucksack im Gebirge. Aber: Die medizinische Kommission der UIAA empfiehlt die Verwendung von Bergstöcken besonders Hinweise und Erklärungen zum Gehen mit Stöcken, auch Training und Übungen, siehe unter > Gehtechnik |
Kaufberatung Wanderstöcke |
Die richtige Wahl des TrekkingstocksWelche Stöcke soll man auf Tour mitnehmen? Die Zahl der Modelle ist stark gestiegen, seit die ersten Wanderer sich mit Teleskop-Skistöcken von Tourenskifahrern in die Berge begaben. Wirklich großer Fortschritt ist m. M. n. jedoch nicht dabei herausgekommen. Auf jeden Fall sollte man aber stabile Teleskopstöcke benutzen. Je leichter diese sind, desto besser. Kleine Packmaße bewähren sich, falls man sie auch mal tragen muss (Kletterstellen etc.). Eingebaute Stoßdämpfer sind nicht nötig. Für Schnee sollte der Teller ausreichend groß sein (wie bei Skistöcken), für andere Strecken kann man diesen abnehmen oder kleinere Teller anbringen.
Sollten sich die Teleskopstöcke einmal nicht mehr fest zusammendrehen lassen, kann man sie lockern, mit einem kurzen Ruck auseinanderziehen, und das Gewinde des Schraub-Bolzens von Rückständen reinigen. Neue Spitzen oder Teller kriegt man für jeweils ca. 10 Euro. Material: Karbon absorbiert Vibrationen und ist leichter, aber teurer. Bei seitlicher Belastung bricht Karbon leichter. Griffe: Kork oder Schaumstoff sind sehr angenehm. Vollplastik führt zu Schwitzen. Manche Griffe haben einen unangenehmen Abrieb, der die Hände schwärzt. Die Handschlaufe muss verstellbar sein. Größen: oft gibt es eine kleinere und eine größere Variante des selben Modells. Die kleinere ist für Leute unter 180 cm gedacht. Wenn man viel größer ist, ist das Modell zu klein. Es gibt auch Modelle, die nicht größenverstellbar sind. Dann muss man beim Kauf genau auf die richtige Länge achten! Bekanntester Hersteller von guten Teleskopstöcken ist die Firma Leki mit einer breiten Auswahl an zuverlässigen Modellen. Meine Empfehlungen sind:Leki Sherpa Speed Lock: ... vor allem wegen dem geringen Gewicht, der soliden Bauart und dem Außenverstellsystem Speed Lock. In Kürze: höchste Haltekraft aller Außenverstell-System auf dem Markt, extrem schnelles verstellen - AERGON Thermo long Griffe, ca. 20 cm verlängerte Schaumgriffe, Look Security Strap-Schlaufe - dreiteiliges Aluminiummaterial, Ø 18/16/14 mm, verstellbar von ca. 70 - 145 cm - schwarz-weiss-rot-anthrazit - Hartmetall-Flexspitze - Tellerwechselsystem ... LEKI Makalu Classic: Die Makalu hatte ich seit Mitte der 80er Jahre - eines der ersten Modelle auf dem Markt - und sie haben bei häufiger Nutzung bis vor kurzem gehalten. Sie sind sehr solide und es ist leicht, Ersatzteile wie Teller oder Spitzen zu bekommen. Es gibt von Leki Wanderstöcke mit dem Namen Leki Micro . Das sind Faltstöcke , die ein besonders kleines Packmaß haben (39 cm). Sie sind besonders gut geeignet, wenn man z. B. klettert oder Klettersteige geht. Man kann zum Anstieg und Abstieg Stöcke einsetzen, und sie auf dem Klettersteig ganz im Rucksack verstauen. Herkömmliche Stöcke sind dazu auch zusammengeschoben noch zu lang und stören beim Klettern bzw. bilden dabei eine echte Gefahr. Man musste sich anfangs die Micro-Wanderstöcke seiner Körpergröße entsprechend kaufen, da sie nicht größenverstellbar waren (z. B. 1,85 cm Körpergröße > 1,20 cm Stocklänge, Die Stöcke sollten etwas, vielleicht so 3 Finger breit, höher reichen als der Hüftknochen - aber Achtung: mit Schuhen an messen, die Sohle macht einiges aus). Mittlerweile gibt es aber Faltstöcke von Leki, die nur wenig schwerer sind und sich verstellen lassen. Das Verstellen der Größe während der Tour ist aber - anders als einem oft in den Outdoor-Läden erzählt wird - sowieso nicht nötig. Für steiles Gelände gibt es bei Micro Stick eine Griffverlängerung. Nachtrag: Ich war gerade mit den Leki Micro Stick am Kilimanjaro und Mount Kenia. Sie haben sich dort auch wegen der anatomischen Formung des Griffes und der schnellen Verstaubarkeit sehr bewährt. Ich habe die Stöcke bei den leichten Kletterstellen in Sekundenschnelle zusammen gepackt und mit einem Gummiband am Tragegurt meines Rucksacks befestigt. So konnte ich sie störungsfrei verstauen, und wieder hernehmen, ohne den Rucksack ab- und aufzusetzen. Komperdell baut auch kompakt und leicht, u. a. auch welche, bei denen im Griff ein Gewinde zur Befestigung der Kamera eingebaut ist. So kann man den Stock als Einbeinstativ benutzen. Ein besonderes Modell von Komperdell ist der Komperdell Stiletto Tour. Bei diesem Stock kann man die Länge mit einem Knopfdruck im Griff verstellen, ohne stehen bleiben zu müssen. Das ist besonders hilfreich, wenn es immer wieder auf und ab geht, und man nicht jedes Mal umständlich auf klassische Art seinen Stock verlängern oder verkürzen will. Auch bei der Querung von Hängen ist es bequem, den Bergstock schnell kurz und den Talstock schnell lang einstellen zu können. diese und weitere empfehlenswerte Hersteller:
Weiteres, auch zum Gehen mit Stöcken, siehe unter > Gehtechnik |
Einstellung der Trekkingstöcke |
Die richtige Einstellung der Wanderstöcke findest Du auf der Extraseite > Wanderstöcke einstellen |
Pflege & Reparatur der Trekkingstöcke |
Pflege der TrekkingstöckeDamit die Mechanik der Wanderstöcke gut funktioniert, sollte man sie hin und wieder mal auseinander ziehen und reinigen. In das Gewinde der Schraube setzen sich nach und nach Kalk und andere Mineralien ab. Dadurch dreht das Gewinde sich dann nicht mehr in den Stempel hinein, sondern dreht diesen mit.
Die Rillen kann man mit einem Nagel, Taschenmesser o. ä. nachführen, dann werden sie wieder frei und leichtgängig. Nicht ölen! Der Stempel (die Mutter) ist oft irgendwann verschmiert. Z.B. Reste von Sonnencreme, die sich außen auf dem Stockelement befinden, wandern mit dem Zusammenschieben in den Stock und setzen sich an der Innenwand und auf dem Stempel ab. Um dem Verschluss Haftung zu geben, ist der aber auf Reibung angewiesen, d.h. der Stempel muss trocken sein, um an der Innenwand zu halten. Ebenso die Innenwand. Den Stempel kann man mit einem Tuch reinigen. Das funktioniert auch (Tuch und Stöckchen) für die Innenseiten, noch besser ist ein Flaschenbesen. Das untere Element der Trekkingstöcke läuft spitz zu. Daher ist es günstig, das untere Element beim Einstellen möglichst weit heraus zu ziehen - bis kurz vor die Markierung (Max. oder Stop). Dann hat das (dicke) Ende des Stocks weniger Spielraum im mittleren Element. Die Folge: es schlackert weniger herum, macht weniger Lärm und das Gewinde wird weniger hin und her gebogen. Die Gefahr eines abbrechenden Gewindes, die im unteren Element am größten ist, lässt sich so gering halten. Da das mittlere Element nicht spitz zu läuft, sondern parallele Seiten hat, kann man es zum Wandern ruhig weit in das obere Element hinein schieben. Es schlackert trotzdem nichts, da beide Enden fest in der oberen Röhre sitzen. Reparatur der TrekkingstöckeViele Probleme mit den Stöcken lassen sich durch die Reinigung (s.o.) beheben. Andere Schäden benötigen eine Reparatur. Die Teile dafür sind bei Markenstöcken nachbestellbar. Häufig vorkommende Schäden:
Ersatzteile bekommt man unter Ersatzteile Trekkingstöcke |
Tragen & Transportieren |
Im Flugzeug sind Wanderstöcke i.d.R. nur im Hauptgepäck erlaubt. Nur selten werden sie als Handgepäck nicht beanstandet. Wer einen zu kleinen Koffer, Rucksack oder Reisetasche hat, sollte sich mal die klein zu verpackenden Leki Micro Stick Faltstöcke ansehen. Trägt man die Stöcke in der Hand, gehören die Spitzen nach vorn. Dann hat man sie unter Kontrolle und spießt niemanden unabsichtlich auf. Bastelt der Wanderer die Stöcke an den Rucksack, so sollten die Spitzen nach unten zeigen, damit niemand aufgespießt wird. So spart man sich auch die Kritik seiner Mitwanderer. In der Pause lehnt der Wanderer seine Wanderstöcke gern irgenwo an. Warum auch immer ... das ist offenbar die naheliegendste Technik. Die Erfahrung lehrt aber: Die Stöcke fallen leicht um ... und hin und wieder landen sie dann vor den Füßen des Kellners oder stürzen von der Terrasse den Hang hinab (ich musste schon öfter meine Kletterfähigkeiten testen, um Stöcke meiner Mitwanderer zu retten). Am besten, man legt die Stöcke gleich auf den Boden, z.B. unter die Bank. Die Spitzen schützt man beim Transport mit Gummistöpseln oder abgeschnittenen Schlauchenden, damit keine anderen Gegenstände oder Personen verletzt werden. ACHTUNG: Taue nicht den Angeboten, die Spitzenschutz, Stockprotektoren, Gummipuffer o.ä. für "alle gängigen Modelle" anbieten. Die Spitzen der unterschiedlichen Hersteller sind verschieden und ein Gummipuffer von Leki hält kaum sicher auf der Spitze von Komperdell. Daher gibt es jeweils individuell passende Puffer (diese für Leki / diese für Komperdell / diese für Black Diamond). In Bussen und Bahnen wir es oft eng. Der Wanderer sollte sich vor dem Einsteigen überlegen, was er drinnen mit seinen Stöcken macht. Übrigens sind auch Busfahrer und Busbetreiber dankbar, wenn die Stöcke so verstaut werden, dass sie das Innenleben des Reisebusses nicht mit Kratzern verzieren. |
Bergstock |
Zu guter Letzt soll auch der gute alte Bergstock nicht unerwähnt bleiben. Einige Leute (wie Oli) schwören darauf. Klassischerweise ist er aus Holz und etwa 1,70 - 1,80 m lang mit metallverstärkter Spitze und entsprechend schwer. Man kann sich aber auch im Gartencenter einen stabilen aber leichten Bambusstab für wenige Mark kaufen. Auf dem Stock kann man sich gut abstützen, wenn man wenig Halt hat, kann sehr gut auf Schneefeldern abreiten und für die Flußdurchquerung taugt er auch. Die Entlastung der Gelenke funktioniert mit einem Paar Wanderstöcke allerdings besser. |
Literatur |
Christian Schneeweiß: Gut gestützt ist halb gewonnen. In: Bergsteiger. Das Tourenmagazin, Oktober 2004. |
Links |
Weiteres, auch zum Gehen mit Stöcken siehe unter > Gehtechnik
Die (selteneren) Stockspitzen für Komperdell und andere Ersatzteile gibt es bei outdoortrends.de |