Welche Kamera ist die richtige für eine Bergtour oder Trekkingtour?
Wandern

Spiegelreflex, Systemkamera, Brückenkamera ... oder doch das Smartphone?

Sonnenuntergang am Strand

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Allgemeines & Spezielles

Bergtouren und Trekkingtouren führen durch tolle Landschaften, bieten spektakuläre Ausblicke und Fotomotive sowie einmalige Erlebnisse. Um diese Momente festzuhalten, stellt sich die Frage: Welche Kamera ist die beste Wahl für eine Trekkingtour? Soll es eine Spiegelreflexkamera (DSLR), eine Brückenkamera, eine Systemkamera (DSLM) oder einfach das Smartphone sein? Jede dieser Optionen hat ihre eigenen Vor- und Nachteile, die es abzuwägen gilt. Und während manche Hersteller (wie viele Smartphone-Produzenten) sich auf einen Typ Kamera konzentrieren, bilden andere (wie z.B. Sony Kamera) die ganze Palette an Varianten ab.

In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die verschiedenen Kameratypen, erläutern die jeweiligen Vorteile und Nachteile und helfen, die passende Wahl für deine nächste Tour zu treffen.

Bevor wir in den Vergleich einsteigen müssen wir für einige Leser aber noch den Unterschied zwischen Brückenkameras und Systemkameras klären, denn das wird oft verwechselt (was eine Spiegelreflexkamera ist und was ein Smartphone, weiß hingegen wohl jeder, der gern fotografiert).

Brückenkamera vs. Systemkamera

Der Hauptunterschied zwischen Brückenkameras (Bridge-Kameras) und Systemkameras (DSLMs) liegt in der Bauweise und den Möglichkeiten zur Anpassung der Einstellungen:

Wanden & Trekking. Objektiv

Die Brückenkamera hat ein fest verbautes Objektiv, oft mit großem Zoom-Bereich (z. B. mit einer Brennweiten zwischen 24 und 600 mm), sodass kein Objektivwechsel nötig und möglich ist.

Die Systemkamera ermöglicht den Wechsel von Objektiven wie bei einer Spiegelreflexkamera. So ist sie flexibler einsetzbar, aber man muss auch bereit sein, je nach Motiv das Objektiv zu wechseln. Das finden viele Hobbyfotografen gerade beim Wandern sehr umständlich.

Wanden & Trekking. Bildsensor

Die Brückenkamera hat aufgrund ihrer kompakten Bauweise meist eine kleineren Sensor (1 Zoll oder kleiner). Das beeinträchtigt u. U. die Bildqualität, gerade bei schlechten Lichtverhältnissen. Dieser Unterschied ist besonders entscheidend, wenn ich von meinen Bildern großformatige Ausdrucke herstellen will.

Auto in Kuba

Die Systemkamera hat in der Regel größere Sensoren, was zu besserer Bildqualität und geringerem Bildrauschen führt.

Wanden & Trekking. Größe und Gewicht

Die Brückenkamera ist kompakter und leichter als eine Spiegelreflex, aber wegen des fest eingebauten zoombaren Objektivs oft etwas größer und schwerer als eine Systemkamera.

Die Systemkamera ist erst mal sehr kompakt und leicht, insbesondere mit kleineren Objektiven. Nimmt man aber verschiedene Wechselobjektive für alle Zoomstufen mit, relativiert sich dieser Vorteil.

Wanden & Trekking. Bedienung und Kontrolle

Die Brückenkamera bietet viele manuelle Einstellmöglichkeiten und Automatikfunktionen.

Bei der Systemkamera ist mehr Eigenarbeit gefragt. Sie ermöglicht eine umfangreiche manuelle Steuerung, vergleichbar mit einer Spiegelreflex-Kamera.

Vergleich der Kamera-Typen

Schauen wir uns nun die vier verschiedenen Kameratypen und ihre Eignung für das Wandern, Bergsteigen und Trekking an:

Wanden & Trekking. Spiegelreflexkamera (DSLR)

Spiegelreflexkameras sind bekannt für ihre hervorragende Bildqualität, ihre Vielseitigkeit und die Möglichkeit, je nach Motiv und Lichtverhältnissen verschiedene Objektive zu verwenden. Diese Eigenschaften machen sie zu einer beliebten Wahl für ambitionierte Fotografen. Man muss dann aber auch bereit sein, eine relativ große und schwere Fotoausrüstung zu schleppen, und das kann bei Bergtouren und Trekkingtouren zum Problem werden.

Vorteile einer Spiegelreflexkamera auf Trekkingtouren:

  • Hervorragende Bildqualität: Durch den großen Sensor und hochwertige Objektive entstehen gestochen scharfe Bilder.

  • Austauschbare Objektive: Je nach Bedarf können Weitwinkel-, Tele- oder Makro-Objektive genutzt werden.

  • Manuelle Einstellungen: Fortgeschrittene Fotografen können Blende, Verschlusszeit und ISO-Wert individuell anpassen.

  • Der meist recht große Monitor lässt eine sofortige Kontrole der Bilder zu.

Nachteile:

  • Spiegelreflexkameras sind schwer und nehmen viel Platz im Rucksack ein. Dazu kommen noch die Wechselobjektive.

  • Sand, Staub und Feuchtigkeit können beim Objektivwechsel über den offenen Objektivanschluss eindringen und der Mechanik der Kamera schaden.

  • Die Funktionen der Spiegelreflex und der große Monitor erfordern relativ viel Strom. Auf längeren Touren braucht man zusätzliche Akkus, was weiteres Gewicht bedeutet.

Wanden & Trekking. Brückenkamera (Bridge-Kamera)

Brückenkameras sind eine Mischform zwischen Spiegelreflex- und Kompaktkamera. Sie bieten oft einen breiten Zoombereich und viele manuelle Einstellungsmöglichkeiten. Gleichzeitig sind sie kompakt gebaut und ohne Spiegelmechanik relativ leicht.

Vorteile:

  • Die Brückenkamera bietet eine recht gute Bildqualität bei geringem Gewicht.

  • Das fest verbaute Zoomobjektiv liefert ein breites Band an unterschiedlichsten Brennweiten ohne Objektivwechsel.

  • Manuelle individuelle Anpassungen sind möglich, aber es gibt auch intelligente Automatikprogramme. Auch für Schnappschüsse ist die Kamera immer bereit.

Nachteile:

  • Brückenkameras haben meist relativ kleine Sensoren. Dadurch kann die Bildqualität bei schwierigen Lichtverhältnissen leiden.

  • Ein starkes Zoomen kann zu Einbußen bei der Bildschärfe führen.

Löwen in Tansania

Wanden & Trekking. Systemkamera (DSLM)

Systemkameras kombinieren viele Vorteile von Spiegelreflexkameras mit einer kompakteren Bauweise. Sie sind besonders bei ambitionierteren Reisefotografen beliebt, die aber nicht zuviel Gepäck schleppen wollen.

Vorteile:

  • Spiegellose Systemkameras haben oft große Sensoren und liefern qualitativ hochwertige Bilder.

  • Trotz hoher Leistung sind sie kompakter und handlicher als eine Spiegelreflex.

  • Es können verschiedene Objektive genutzt werden.

Nachteile:

  • Gute Systemkameras sind oft recht teuer.

  • Das Wechseln der Objektive kostet Zeit und bringt den Bergwanderer beim Steigen aus dem Rhythmus.

  • Beim Objektivwechsel können Staub und Sand in die Kamera eindringen.

  • Schnelle Schnappschüsse werden durch nötige Einstellungen und ggf. Objektivwechsel erschwert.

Wanden & Trekking. Smartphone-Kamera

Smartphones haben sich in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt und bieten mittlerweile Kameras in hervorragender Qualität.

Vorteile:

  • Man hat das Samrtphone sowieso immer dabei, es ist kein zusätzliches Gepäck zu tragen.

  • Moderne Smartphones haben leistungsstarke Sensoren und KI-gestützte Bildverbesserung und liefern eine gute Bildqualität.

  • Fotos können direkt kontrolliert, bearbeitet und in sozialen Medien geteilt werden.

Nachteile:

  • Ein optischer Zoom fehlt oder ist begrenzt.

  • Kleinere Sensoren führen oft zu Bildrauschen bei wenig Licht.

  • Nur wenige Smartphones bieten umfangreiche individuelle Foto-Einstellungen.

  • Man ist auf den Monitor angewiesen, da ein Sucher fehlt. Es kann bei bestimmten Lichtverhältnissen und Spiegelungen schwierig sein, das Motiv im Monitor genau zu erkennen.

  • Die umfangreiche Nutzung des Smartphones kostet viel Strom. Powerbanks oder Solar-Ladesysteme bringen dann doch zusätzliches Gewicht in den Rucksack.

Welche Kamera passt zu mir?

Die Wahl der richtigen Kamera für eine Bergtour oder Trekkingtour hängt von den individuellen Bedürfnissen des Wanderers bzw. Fotografen ab:

  • Profis und Foto-Enthusiasten werden meistens nach wie vor eine Spiegelreflexkamera kaufen oder eine Systemkamera. Die bieten maximale Kontrolle und die beste Bildqualität.

  • Hobbyfotografen mit gewissem Anspruch an die Bildergebnisse und Bergsteiger, die trotz Anspruch an die Bilder Gewicht sparen wollen, wählen meist eine Brückenkamera. Die bietet gute Bilder und praktische Automatik-Modi ohne nervigen Objektivwechsel und das bei relativ geringem Gewicht. Mit ihnen sind auch schnelle Schnappschüsse "aus der Hüfte" möglich, die den Wanderrhythmus nicht unterbrechen.

  • Das Smartphone ist für viele, die vor allem Erinnerungsbilder knipsen wollen, die beste Wahl. Es ist leicht, immer dabei und bietet gute Automatikmodi. Der Zugang zu Social Media ist unmittelbar und man muss kein zusätzliches Gewicht durch die Berge schleppen. Allerdings ist die Bildgestaltung oft nicht sehr variabel. Smartphonenutzer müssen oft zusätzlich eine Powerbank mitnehmen, da der Akku bei vielen Fotos nicht lange hält.

Fazit

Jede Kameravariante hat ihre Vor- und Nachteile für eine Bergtour oder Trekkingtour. Wer maximale Bildqualität will und bereit ist, dafür mehr Gewicht zu tragen und öfter Objektive zu wechseln, der greift zur Spiegelreflex oder Systemkamera.

Fischer in Indien

Wer eine breit aufgestellte, aber kompakte und energie- und gewichtssparende All-in-One-Lösung sucht, der ist mit einer Brückenkamera gut beraten.

Und für alle, die die Fotos hauptsächlich zum Posten oder als Erinnerung haben wollen, kann das Smartphone eine praktische Alternative sein. Auch, wenn es bei einer Trekkingtour um maximale Gepäckreduzierung geht, ist das eine gute Option.

Letztlich entscheidet die Art der Tour, die eigenen fotografischen Ambitionen und die Bereitschaft, Gewicht zu tragen darüber, welche Kamera die beste Wahl für die nächste Tour ist.

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