Ist sanfter Tourismus im Himalaya möglich?
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Tourismus im Himalaya

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Allgemeines & Spezielles

Die aktuelle Pandemie des Corona-Virus hat den Tourismus in der ganzen Welt auf den Kopf gestellt. Orte, die in normalen Zeiten von den Touristen, Urlaubern und Entdeckern geradezu überrannt wurden, hatten nun durch die weltweiten Reiseeinschränkungen endlich Zeit, sich zu erholen.

Mit den immer weiter gehenden Lockerungen in vielen Ländern der Welt, nimmt auch die Tourismusbranche langsam, aber sicher wieder an Fahrt auf. Eine gute Zeit, um den nächsten Abenteuer-Trip, beispielsweise eine Annapurna Umrundung, zu planen. Diese gehört zu den gefragtesten Trekking-Routen der ganzen Welt und führt direkt in das Herz des beliebten Himalaya-Gebirges.

Durch die positiven Auswirkungen, die der Wegfall des Massentourismus an vielen Orten der Welt angestoßen hat, wird aktuell häufig diskutiert, welche Maßnahmen ergriffen werden könnten, um den Tourismus sanfter und so schonender für die Natur und die Umwelt zu gestalten - das gilt auch für den Himalaya.

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Gegensätzliche Interessen am Mount Everest

Am Mount Everest herrscht eine komplizierte Situation. Zum einen können dort Probleme beobachtet werden, die durch den rasanten Prozess der Kommerzialisierung entstanden sind. Zum anderen ist Nepal allerdings ein sehr armes Land, wodurch der Berg für die Wirtschaft und Ökonomie eine immens wichtige Rolle spielt.

Tourismus im Himalaya

Die Regierung in Nepal sieht so der Herausforderung entgegen, das wichtige Standbein für die lokale Wirtschaft aufrecht zu erhalten, auf der anderen Seite allerdings den Tourismus wesentlich nachhaltiger als in der Vergangenheit zu gestalten. Mittlerweile hat auch Nepal selbst erkannt, dass die Ressource, welche den Menschen ihre Einkünfte beschert, langfristig zerstört wird, wenn sich an dem Tourismus-Konzept nichts ändert.

Niedrige Strafen und unsoziales Verhalten

Viele Umweltschützer können die kommerziellen Expeditionen, die zum Gipfel des Mount Everest führen, kaum vertreten. Ein großer Aspekt ist dabei der anfallende Müll. Es ist sehr schwer nachzuvollziehen und zu kontrollieren, welcher Tourist wo seinen Müll hinterlassen hat, beispielsweise eine Sauerstoffflasche.

Die Strafen für die Verschmutzung der Umwelt sind lächerlich gering im Gegensatz dazu, was eine Expedition zu dem Gipfel kostet. Daher nehmen viele Gipfelstürmer die niedrigen Geldstrafen für die Umweltsünden kaum ernst.

Darüber hinaus werden die Einstellungen vieler Touristen kritisch gesehen. Diese haben bereits so gut wie alles in ihrem Leben gesehen - auf ihrer Liste fehlt nun nur noch der Mount Everest. Diese Menschen setzen auf dem Weg zum Gipfel ohne nachzudenken ihr Leben aufs Spiel. Damit gefährden sie allerdings nicht nur sich selbst, sondern auch andere Menschen. Denn, die Gefahr der Gipfelbesteigung muss zwar individuell abgewogen werden, allerdings können die jeweiligen Retter nicht individuell entscheiden.

Änderung des Bewusstseins ist nötig

Der Kern eines nachhaltigen Tourismus liegt darin, dass dieser zwar wirtschaftlich lohnenswert, gleichzeitig aber auch sozial und umweltverträglich sein muss. Würden diese Prinzipien beachtet, könnte die lokale Wirtschaft in Nepal davon durchaus finanziell profitieren. Schließlich wird der Großteil der Expeditionen aus den Ländern der westlichen Welt organisiert.

Es besteht eine große Wichtigkeit darin, dass sich das Bewusstsein der Touristen verändert. Diese müssen statt in internationalen Hotelketten in bescheideneren Unterkünften residieren, ihre Einkäufe bei lokalen Händlern tätigen, den öffentlichen Nahverkehr nutzen, Wasser einsparen und Müll vermeiden. So wäre es möglich, den Weg zu einem sanften Tourismus, auch im Himalaya, zu ebnen.