Geschichte Grönlands
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Die Geschichte der Inuit auf der Insel Grönland: Inuit-Kulturen, Wikinger, Kolonialzeit.

Robbenjagd Grönland

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Allgemeines & Spezielles

Die Geschichte Grönlands ist länger und reicher, als allgemein angenommen wird. Seit 4500 Jahren leben Inuit auf der Polarinsel.

Achtung: die Jahreszahlen variieren in der Literatur, da sie oft nicht gesichert angegeben werden können. Sie sind daher nur als Richtwerte zu verstehen.

Inuit-Kulturen

Die Inuit hatten kein Bewustsein über ihre reale Herkunft. Die Mythologie erzählt vom Raben im Kajak, der Grasbüschel jagt, daraus das erste Land formt und es den Inuit gibt.

2500 v. Chr.: Die Inuit erreichten Grönland. Trotz genetischer Übereinstimmung mit Indianervölkern des Ostens sind sie wohl wahrscheinlich nicht aus den Indianervölkern am Großen Sklavensee und am Großen Bärensee hervorgegangen, sondern vor und parallel zu diesen aus Asien über die Beringstrasse eingewandert. Alle Spuren der Einwanderungen laufen über Alaska.

Wanden & Trekking. Prä-Dorset-Kulturen bis 500 v.C.

ab 2500 vC. ist die Independence Kultur über NW-Grönland nach NE-Grönland gewandert. Moschusochsen waren ihre Hauptnahrung.

ab 2400 vC. ist die Saqqaq-Kultur über NW-Grönland eingewandert, dann nach Süden und Südosten weitergezogen, wo später ihre Siedlungsgebiete lagen.
Im Sommer gab es Jagdwanderungen in kleinen Gruppen mit Zelten, im Winter lebten die Saqqaq in Höhlen und Schneehäusern. Sie betrieben die Robben- und Walrossjagd, nutzten Harpunen mit Steinspitzen, jagden Fische und Vögel mit Speeren sowie Karibus mit Pfeil und Bogen. Sie gelten als Erfinder des Kajak.

Wanden & Trekking. Dorset-Kultur ca. 700 v.C.- 1300 n.C.

Die Dorset waren kräftige und ausdauernde Menschen, die von Westen kamen. Sie gelten als Erfinder des Iglu. Die Dorset-Kultur baute Steinhäuser, auch Gemeinschaftshäuser, und sie nutzten menschengezogene kleine Schlitten. Diese menschen gehen als Tunit in die Mythologie der Inuit ein: "stark, aber streitsüchtig. Sie werden deshalb von den anderen Völkern vertrieben".

Wanden & Trekking. Thule-Menschen ab ca. 900 n.C. in Alaska, ab 1.000 in Grönland

Die Sage erzählt von kleinen Menschen, sie sickerten von Alaska nach Grönland durch. Die Sage handelt von einer überlegenen, erfindungsreichen Kultur, mutige Menschen. Sie nutzten Hunde und leichte Hundeschlitten, Kajaks zur Jagd auf Robbe, Walross und andere Meeressäuger. Diese Inuit betrieben den Walfang im Umiak (sehr charakteristisch, große Fleischvorräte, 1 Wal = 3.000 Robben), bauten feste Dörfer (ca. 30 Häuser), erfanden die Specksteinlampen, wasserdichte Anoraks und Stiefel (Ganzpelz für Eskimorolle, Springpelz = Trockenanzug für Waljagd). Sie übernahmen viele Techniken ihrer Vorgänger, z.B. auch die Iglu-Baukunst. Diese Gruppen gelten als s direkte Vorfahren der heutigen Inuit.

Zu Beginn des 18. Jahrh. kam es zum Absinken des Meeresspiegels, Walfang wurde immer schwieriger. Außerdem bekamen die Inuit erstmals Kontakt zur modernen Welt (Forscher, Walfänger, Händler). Beides führte zu Rückzug von der Küste, die Spezialisierung auf nomadische Jagd in Inland nimmt zu.

Erst bei der späteren allmählichen Rückkehr in die Küstenbereiche formte sich die heutige Inuit-Kultur. Das Wort Thule bedeutet: 1. die o.g. Kultur, 2. alle Völker, die in der Arktis leben, 3. Ein mythischer Ort in Grönland, 4. Eine amerikanische Militärbasis in Grönland.

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Geschichte der Wikinger in Grönland

875 das Wetter verschlägt Gunnbjörn an die grönländische Küste = erster Kontakt

982 Erik der Rote wird verbannt

985 Erik segelt mit 25 Schiffen nach Grönland, 14 kommen an. Weiden besser als in Island, Wohlstand, Handel.

1000 Christianisierung durch Leif Eriksson und seine Mutter

ab 1125 Bischofssitz in Gardar, Steuer an den Vatikan ...

1261 freiwillige Unterwerfung unter die norwegische Krone: "Versicherung", regelmäßiger Kontakt, Handelsschiffe, Tribut ...

14. Jh.: Klimawandel, längere Winter, Treibeis, Pest in Europa => weniger Handelsware und weniger Schiffe.
Inuit werden ab jetzt offenbar als Feinde angesehen

spätes 15. Jh.: Burgunderhaube in einem Grab = letztes Lebenszeichen.

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Geschichte der Kolonisierung Grönlands

16. Jh.: Suche nach der Nordwestpassage durch Engländer, Norweger, Dänen

17. Jh: Nachfrage nach Tran lässt Walfang boomen (Holländer, Dänen, Norweger). 1000 Wale pro Jahr => starke Dezimierung. Für viele Inuit erster Kontakt zum Westen, etwas Handel (Felle, Narwalzähne). Krankheiten rotten ganze Dörfer aus. Gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen holländischen und dänischen Walfangstationen.

1777: an Kap Farvel geraten ca. 100 Walfangschiffe ins Packeis und werden zerquetscht. Ende des Booms.

1700: Hans Egede sucht Normannen, um Seelsorge zu betreiben. Keine mehr zu finden. Missionierung der Inuit zum Protestantismus misslingt ihm.
Missionierung durch Herrnhuter Missionare ist erfolgreicher. Mit Spiritualität und Emotionalität sind sie näher an den Inuit als der strenge Protestant Egede.

18. Jh: Handelsposten, Verwaltung durch die Dänen

ab 1850 langsam wachsende politische Beteiligung der Inuit, um Apathie, Elend und mangelndes Selbstwertgefühl zu durchbrechen

1894: Umiak-(Frauenboot-)Expedition Gustav Holm. Er findet 350 isolierte Inuit in der Region Ammassalik.