Geschichte und Stadtbild
In der Jungsteinzeit ab etwa 2000 vor Christus siedelten Menschen an den Hängen des Leinetals bei Northeim. Aus der Bronzezeit stammen Hügelgräber. Zur Germanenzeit lebten hier die Cherusker, die später von den Sachsen assimiliert wurden.
Erste Erwähnung fand der Name Northeim Ende des achten Jahrhunderts. Eine ursprünglich sächsische Siedlung wurde später von den Franken beherrscht. Weiter südlich lagen die Siedlungen Medenheim (heute das Gewerbegebiet Northeims) und Sudheim.
Ab etwa 1000 war Northeim der Sitz eines Grafen. Ab 1252 besitzt Northeim Stadtrechte und baute eine Stadtmauer mit insgesamt 48 Türmen. Die mittelalterliche Stadtstruktur war stark von Ackerbürgern geprägt. So haben viele Häuser große Eingänge mit dahinter liegenden Dielen.
1384 tritt Northeim der Hanse bei und verlässt den Bund 1554 wieder.
Die Stadtkirche St. Sixti, eine dreischiffige Hallenkirche, ist geprägt vom gotischen Stil und der Bauweise des 15 Jahrhunderts. Ein Vorgängerbau wird 1208 erwähnt. Bis Mitte des 15. Jahrhunderts ist die Kirche vom Kloster Northeim abhängig und wird von dort aus verwaltet.
Nach der Reformation bleibt Northeim evangelisch. Das Kloster St. Blasien in der Stadt wird säkularisiert.
Im Dreißigjährigen Krieg wird Northeim dreimal von kaiserlichen Truppen belagert. Auf Befehl des Feldherrn Tilly werden die Wälle geschleift und die Gräben aufgefüllt. Nach einem weiteren Überfall mit Plünderung war der Niedergang und die Verarmung Northeims nicht mehr aufzuhalten.
Erst im 18. Jahrhundert prosperierte die Stadt wieder.
1832 gab es einen schweren Brand, bei dem auch das prächtige Rathaus zerstört wurde.
Mitte des 19 Jahrhunderts wurden die Stadttore abgerissen und die Eisenbahnstrecken samt Bahnhof entstanden. Hannover und Göttingen wurden durch die Nord-Süd-Strecke erschlossen, aber auch Richtung Osten und Westen war Northeim nun über die Südharzstrecke und die Sollingbahn mit der Welt verbunden Die Bahn prägte fortan die Wirtschaftsstruktur Northeims und führte gegen Ende des 19 Jahrhunderts zur Industrialisierung. Stark war auch die Tabak- und Zuckerverarbeitung.
Nach einem großen Brand 1892 entstehen viele Steinhäuser im wilhelminischen Stil, z.B. am Marktplatz.
Im Zweiten Weltkrieg wird die Altstadt weitgehend verschont. Der wichtige Northeimer Bahnhof wird aber vollständig zerstört.
Ende des 20 Jahrhunderts wohnen in Northeim knapp 32.000 Menschen. Ab der Jahrtausendwende sinkt die Zahl auf knapp 29.000. Der Rückgang ist zurzeit aber gestoppt.
In den 70er Jahren braucht die expandierende Kreisstadt Flächen für Verwaltung und Versorgung. Sie werden im Klostergut gefunden, dieses wird - bis auf die Klosterkapelle an Münster - abgerissen und mit funktionalistischen großen Neubauten (z.B. Kreisverwaltung, City-Center) besetzt. Bei der weiteren Stadtentwicklung steht die Objektsanierung im Vordergrund.
Heute ist Northeim sehenswert durch seine Fachwerkhäuser aus dem 16. bis 18. Jahrhundert, seine zum Teil erhaltene Stadtmauer und die St. Sixti Kirche.
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