Zugspitze: überschreitung & Umrundung auf Bergpfaden
Wandern

Hölle und Himmel. In 4 Etappen aus tiefen Schluchten über Deutschlands höchsten Berg.

Zugspitzplatt

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Allgemeines & Spezielles

Diese Route ist eine Traumtour für sichere Bergwanderer, die keine Klettersteige und kein Eis begehen wollen. Sie nimmt die landschaftlichen Schönheiten wie das Höllental mit dem Stangensteig und der Höllentalklamm, das Reintal, das Zugspitzplatt, den Zugspitzgipfel sowie das Ehrwalder Tal auf der tiroler Südseite der Zugspitze mit.

Der Rückweg von Ehrwald nach Grainau ist perfekt per Bahn (17 min. Fahrt) oder Gästebus zu organisieren.

Bergwandern auf die Zugspitze als Wochentour

Die klassische Route führt durch das Reintal aufs Zugspitzplatt und auf den Gipfel. Wie man eine erlebnisreiche Zugspitzersteigung und -umrundung in 4 Etappen daraus machen kann, oder mit Tagestouren im Kramermassiv auch eine ganze Wanderwoche, schildere ich hier. Die erlebnisreiche Wanderwoche führe ich so auch mit Gruppen durch, zwei mal pro Saison.

Wanden & Trekking. Einwandern im Kramer

Die ersten drei Nächte wohnen wir dabei in einem schönen Hotel in Grainau am Fuße der Zugspitze. Das ist für uns von der Lage, der Ausstattung, dem Essen und dem Service hervorragend geeignet. Wir nutzen die ersten Tage für zwei Tageswanderungen. Die erlauben ein "Einwandern" mit leichtem Gepäck, wenn die Routen auch schon auf alpinen Steigen verlaufen. Im Kramermassiv steigen wir von der Loisach bei Grainau auf zur Stepbergalm und wenden uns von dort in einer Runde wieder zurück ins Tal. Am nächsten Tag steigen wir - aber nur bei trockenen Wetterbedingungen - über den Maurersteig auf den Königsstand. Von dort geht es auf dem Normalweg über die St.-Martins-Hütte zurück nach Garmisch. Von der Stepbergalm und dem Königsstand, aber auch unterwegs immer wieder hat man fantastischen Ausblicke auf Zugspitze, Wetterstein, Estergebirge und Karwendel - sowie auf Garmisch-Partenkirchen, Grainau, Oberau und die anderen Dörfer tief unten im Loisachtal.

Garmisch-Partenkirchen

Wanden & Trekking. Trekkingtour auf die Zugspitze

Die erste Etappe des Zugspitztrek führt von Hammersbach durch das Höllental und über den Stangensteig zuerst zur Höllentalangerhütte. Alternativ kann man auch durch die Höllentalklamm steigen. Beide Routen sind sehr attraktiv.

Nach der mittäglichen Rast an der Höllentalangerhütte steigen wir auf einem alten Steig, der von Bergarbeitern angelegt wurde, spektakulär durch steile Felswände zum Hupfleitenjoch. Der Weg ist gut versichert und breit genug, aber die Wegführung ist atemberaubend.

Vom Hupfleitenjoch steigen wir dann ab zum - für eine Berghütte sehr komfortablen - Kreuzeckhaus. Die Alpenvereinshütte ist eher ein komfortables Haus mit einer weiten Sonnenterrasse, einem schönen Speisesaal mit großen Fenstern und einer vergleichsweise großen Auswahl an Schlafmöglichkeiten.

Am nächsten Tag leiten uns schmale Pfade durch den Bergwald zuerst hangparallel, dann hinab ins malerische grüne Reintal, das wir zur frühen Mittagspause an der Bockhütte erreichen. Talaufwärts blicken die Gipfel des Zugspitzmassivs über das romantische Tal. Schöne Plätze am Bach laden genau so zur Rast ein, wie die Tische und Bänke vor der bewirtschafteten Hütte. Übernachten kann man hier allerdings nicht.

Zwei Stunden später - bei gemütlicher Gangart - erreicht man die legendäre Reintalangerhütte. Hier kann man, direkt an der Partnach sitzend, den Nachmittag bei Kaiserschmarrn und Kaffee oder Weißbier ausklingen lassen. Die traditionelle Holzhütte wird von einem jungen sympathischen Team gemanaged.

Als kleiner Abendspaziergang bietet sich der 700 m entfernte Partnach-Ursprung an.

Die dritte Tagesetappe startet mit einem steilen zweistündigen Aufstieg zur Knorrhütte. Das Grün wird weniger, die Felsen und Steine dominieren bald das Bild. In der Knorrhütte, wo heute abend auch übernachtet wird, kann der Wanderer einen Teil des Gepäcks deponierten.

Weiter, jetzt aber erst mal sanfter durch die Felswüste des Zugspitzplatt steigend braucht man knapp 2:00 h zur Station Sonnalpin. Hier kommt die Zahnradbahn unterirdisch vom Eibsee herauf und die Seilbahn vom Zugspitzgipfel herab

Zugspitze

Nun wird es wieder steil. Der Hang unter der Zugspitze besteht im unteren Teil aus sehr lockerem Felsschutt und Schotter. Mühsam steigend rutscht man immer wieder ein Stück zurück. Bald jedoch gelangt man in den Felsbereich. Hier kraxeln wir entlang der Drahtseile auf den Kamm. Nur noch ein kurzes Stück fehlt jetzt noch zum Trubel der Gipfelstation. Dahinter führt ein weiterer Grat zum Gipfelkreuz.

Abwärts kann man nun den selben Weg wählen, oder man kürzt ein Stück mit der Seilbahn ab. Die Knorrhütte ist eine echte Berghütte mit sympathischer Belegschaft, aber häufig stark frequentiert.

Von der Knorrhütte wenden wir uns am nächsten Tag hangparallel zum Gatterl. Das markiert die Grenze zu Österreich. Noch über ein paar kleinere Rücken auf und ab, dann blicken wir ins Geisbachtal, das das Wettersteingebirge von der Mieminger Kette trennt. Abwärts durch grüne Wiesen geht es abschließend über die Ehrwalder Alm hinunter nach Ehrwald. Unterwegs herrscht kein Mangel an attraktiven Einkehrmöglichkeiten.

Per Eisenbahn fährt man dann bequem nach Grainau zurück und schließt den Kreis.

Etappen: Daten & Wegbeschreibung

Wanden & Trekking. 1. Tag: Hammersbach - Höllental - Kreuzeck

Hammersbach (Grainau) - Höllentalklamm (oder Stangensteig) - Höllentalangerhütte - Alter Minenweg - Hupfleitenjoch - Kreuzeckhaus.

Tipp: Regenschutz mitnehmen! In der Klamm "regnet" es fast immer.

Hammersbach ist per Bus oder Zugspitzbahn sehr gut angebunden. Der Einstieg in die Tour liegt direkt an der Bushaltestelle Hammersbach.

Alpspitze

Tourdaten:

Der Einstieg ins Höllental liegt direkt neben dem Eingang des Hotel Sentido in Hammersbach. Der Weg ist gut beschildert und zieht sich schattig durch den Bergwald. Zuerst geht es am Fluss entlang, dann in Serpentinen am Hang aufwärts.

Wer will, kann auch an einer Gabelung abzweigen und durch die Höllentalklamm ( 4 €, für DAV-Mitglieder 1 €) steigen. Diese Klamm gehört für mich zu den schönsten im Alpenraum, beeindruckender als die Partnachklamm und weniger frequentiert. Man triff dann ein Stück vor der Höllentalangerhütte wieder auf den Stangensteig.

Der Stangensteig verläuft spektakulär oberhalb der Höllentalklamm und überquert diese auf einer Brücke. Tief unten sieht man kleine Männchen, die durch die Klamm laufen.

Die Route zwischen Höllentalangerhütte und Kreuzeck ist ein fantastischer Bergweg. Er wurde von den Minenarbeitern in die steilen Felswände gehauen. Der Einstieg liegt hinter der Terrasse der Höllentalangerhütte und ist, wie der gesamte Weg, gut ausgeschildert.

Bis zum Hupfleitenjoch steigt man durch die Felswände überwiegend aufwärts. Hier ist etwas Trittsicherheit und Schwindelfreiheit gefragt. Danach wandert man moderat hinab zum Kreuzeckhaus.

Ausstiegsmöglichkeit:

Vom Kreuzeckhaus mit der Kreuzeckbahn ins Tal, dort ist direkt eine Haltestelle der Zugspitzbahn. Mit der kann man nach Hammersbach zurück oder zum Bahnhof nach Garmisch-Partenkirchen fahren.

Zeitplan (gemütlich):

  • Start: 9:00 h
  • Hammersbach - Höllentalangerhütte über Stangensteig 3:00 h (durch die Klamm 2:30 h)
  • 12:30 h Hüttenankunft
  • 14:00 h weiter
  • Höllentalangerhütte - Kreuzeckhaus 2:00 h
  • 16:30 Ankunft Kreuzeckhaus

Kreuzeckhaus

Wanden & Trekking. 2. Tag: Kreuzeck - Reintal

Kreuzeckhaus - Bernadeinsteig - Reintal - Bockhütte - Reintalangerhütte.

  • Gehzeit 4:00 h
  • Höhenmeter +300/-500 hm
  • GPS-Track* - Karte* - Profil*
  • *Zur Zeit der Aufzeichnung gab es eine Umleitung von +/-300 hm und 1:30 h Gehzeit. Die türkise Linie markiert den normalen Weg.
  • Mein GPS-Track, Karte und Profil mit der schönen Normalroute (ohne Umleitung) über den Bernadeinsteig
  • Einkehr: Bockhütte. Im Spätsommer - je nach Almabtrieb - oft schon geschlossen.
  • Übernachtung: Reintalangerhütte

Vom Kreuzeckhaus gehen wir ein Stück auf dem gestrigen Weg zurück, um dann links Richtung Bockütte abzubiegen (beschildert). Im weiteren Verlauf folgt man den Schildern "Bockhütte". An unbeschilderten Gabelungen hält man sich höhenparallel, also nicht nach oben oder unten abbiegen. Nach einem weiten Rechtsbogen senkt sich der schmaler werdende Pfad steil ins Reintal hinab. So erreicht man die Bockhütte.

Einkehr in oder vor der Bockhütte an der Partnach, ein idyllischer Ort!

Weiter geht es nun wieder aufwärts, teils entlang der links liegenden Partnach, teils über seitlich liegende Schotterkegel oder Felsriegel. Ein Wasserfall stürzt über eine hohe quer verlaufende Felsstufe, die den Wanderer zum Steigen zwingt. Hier gibt es eine Badegumpe.

Ausstiegsmöglichkeit:

Von der Bockhütte durch die Partnachklamm nach Garmisch.

Zeitplan (gemütlich):

  • Start 9:00 h
  • Bockhütte 11:30 h
  • weiter 12:30 h
  • Reintalangerhütte 14:30 h

Reintal

Wanden & Trekking. 3. Tag: Reintal - Zugspitze - Knorrhütte

Reintalangerhütte - Knorrhütte - Zugspitzplatt / Sonnalpin - Zugspitze - Knorrhütte.

7:00 h, +1600/-900 hm.

Ab Reintalangerhütte wird der Pfad zunehmend steiler, steiniger und felsiger. Bei Nässe ist Konzentration gefragt. Da die Spur nicht immer eindeutig ist, sollte man gut auf die Markierungen achten.

Gepäckdepot in der Knorrhütte möglich. Der Rucksackraum liegt hinter dem Gastraum.

Von der Knorrhütte bis Sonnalpin ist der Weg steinig, oft sind noch Schneefelder zu überqueren, aber es gibt weniger Steilgelände. Auch hier auf Markierungen achten!

Auf dem Zugspitzplatt liegen die Gaststätten Sonnalpin zwischen diversen Skiliften, der Gletscherbahn (Gondel) zum Zugspitzgipfel, dem Schneefernerhaus (früher Hotel, heute Forschungsstation), dem Gletscher und diversen Schneeresten. An der Station kann man auch im Sommer noch (kostenlos) auf einem Firnfeld rodeln.

Man sitzt bei schönem Wetter gut auf der Terrasse, z.B. im Liegestuhl. Für schlechtes Wetter gibt es ein Glashaus-Restaurant oder eine rustikalere Gaststätte in der Gondelstation.

Der letzte Aufschwung zum Gipfel weist im unteren Teil lockere steile Block- und Schotterflächen auf, die sehr mühsam zu begehen sind. Der obere Teil besteht aus leichter Kraxelei auf steilen Felsbändern, die Route ist durch Drahtseile gesichert. Zum Schluss kraxelt man noch etwas über den Grat zum Zugspitzgipfel. Das Gipfelkreuz erreicht man nach Durchquerung des Gipfelrummels mit Touristen aus aller Welt, Aussichtsplattformen, Münchner Haus, anderen Gastronomiebetrieben, Seilbahninstallationen etc..

Wieder hinunter auf´s Zugspitzplatt bringt einen - wenn man will - die Seilbahn für 7 €. Von dort zur Knorrhütte steigt man in einer guten Stunde ab.

Variante Gletscherbahn:

Spart 350 hm und die mühsamste Strecke des Tages. Bahn auf Gipfel ist kostenlos, Rückfahrt abwärts kostet 7 €. Tickets an der Bergstation, im Souvenirshop im Treppenhaus zur Gondel.

Die Betriebszeiten der Gletscherbahn, die das Zugspitzplatt mit dem Gipfel verbindet, richten sich nach den Ankunfts- und Abfahrtszeiten der Zahnradbahn.

Fragen: 08821 797-0 oder per Email an zugspitzbahn@zugspitze.de

Ausstiegsmöglichkeit ...

... über Gletscherbahn und Zahnradbahn nach Hammersbach. Der Bahnhof der Zahnradbahn am Sonnalpin befindet sich im Keller der Gondelbahn.

Zeitplan:

  • Start 7:45 h
  • Reintalangerhütte - Knorrhütte 2:00 h
  • 9:45 h Ankunft Knorrhütte
  • 10:15 h weiter
  • Knorrhütte - Zugspitze 3:00 h
  • 12:00 Ankunft Sonnalpin
  • 12:45 weiter
  • 14:15 h Ankunft Zugspitze
  • 15:00 h weiter
  • Zugspitze - Knorrhütte 2:00 h
  • 17:00 h Ankunft Knorrhütte

Gatterl Landesgrenze

Wanden & Trekking. 4. Knorrhütte - Gatterl - Ehrwald

Knorrhütte - Plattensteig - Gatterl - Ehrwald.

Gehzeit 4:00 h, +150/-1000 hm, 16 km

  • GPS-Track - Karte - Profil
  • Mein GPS-Track, Karte und Profil bei Outdooractive
  • Einkehr: Ehrwalder Alm (mehrere Möglichkeiten)
  • Rückfahrt zum Start: Bahn.de
  • Züge nach Untergrainau (0:17 h): ... 13:31 (wenn man schnell war), 14:31 (nur Sa/So/Feiertag), 15:31 (den schafft man gemütlich mit 2 Einkehrpausen), 16:31, 17:31 ... Bahntickets kauft man im Zug (beim Schaffner), 4,50 € p.P. (2017). Zum Halt in Untergrainau Halt-Taste drücken!
  • Bus: Mittlerweile gibt es auch einen Gästebus zwischen Ehrwald und Garmisch.

Auf der Fernwanderroute Via Alpina steigt man über den Plattsteig (Einstieg direkt oberhalb der Knorrhütte) und durch das Gatterl zur Ehrwalder Alm ab (gut beschildert). Erst bleibt es noch steinig, aber hinter dem Gatterl prägen liebliche Almen das Bild. Gemütliche Berghütten locken mit Kaiserschmarrn, Kaffee und kalten Getränken. Die erste ist die schöne Hochfeldernalm.

Weiter den Schildern Richtung Ehrwald folgen. Am Weg liegen noch mehrere Einkehrmöglichkeiten, die alle gut sind. Wenn Mitwanderer mit der Almbahn abkürzen, kann man sich in der Gaststätte knapp oberhalb der Talstation treffen. An sonsten ist die Ganghoferhütte (auf halber Höhe unter der Almbahn) schön und ruhiger, als die Hütte Ehrwalder Alm.

Unterhalb der Talstation auf der Fußgängerbrücke den Bach überqueren. Entlang des Geißbaches erreicht man Ehrwald. Vom Kirchplatz die Straße kurz hinauf und hinter der Gemeinde/Tourist-Info (Stadtplan?) links hinein. Immer geradeaus und über den Plattenweg zum Bahnhof. Weg zum Bhf. durch Ort oder über Plattenweg: Kirchplatz - Bahnhof = 1,5 km.

Vom Ende des Ortes mit der Bahn in wenigen Minuten nach Grainau oder Garmisch zurück.

Von Bushalte Bahnhof Untergrainau/Gungl-Stubn stündlich um x:30 h zurück (zum Auto?) nach Hammersbach. Oder zu Fuß 2,8 km (0:30-0:45 h).

Zeitplan:

  • Start 8:00 h
  • Hochfeldernalm 11:00 h
  • Almbahn Talstation ?
  • Kirchplatz 12:45 h
  • Bahnhof 13:15 h
  • alles ohne längere Rast.

Verkürzung ...

... über Ehrwalder Almbahn möglich, spart 400 hm.

Literatur: Führer, Karten ...

Wanden & Trekking. Empfehlenswerte Wanderführer, Karten ...

... siehe > Literatur Zugspitze

Wanden & Trekking. Empfehlenswerte Reiseführer, Romane ...

... siehe > Literatur Garmisch

Zugspitzbahn

Links

Wandersuechtig.de: Bericht mit Karten, Fotos und GPS-Tracks von Bastian.