Der Karnische Höhenweg (Wege Nr. 403 und 03), ist ein Wanderweg in den Karnischen Alpen, der in weiten Teilen die Möglichkeit bietet, auf der Höhe des Karnischen Hauptkamms zu bleiben. Er verläuft in mehreren Varianten entlang der Staatsgrenze zwischen Italien und Österreich. Er berührt neun Hütten und hat eine Gesamtlänge von 155 km. Gleichzeitig ist er Teil des Friedenswegs, dessen Idee bereits im Gruber-De-Gasperi-Abkommen von 1946 vorhanden ist. Außerdem ist er Teil des Roten Weges der Via Alpina.
Der Höhenweg selbst weist keine außergewöhnlichen Schwierigkeiten für Wanderer auf. Es muss aber berücksichtigt werden, dass die Etappen (zum Teil bis zu neun Stunden) sehr lang sind. In der Hauptsaison Juli/August ist der Weg sehr überlaufen und es kann zu Engpässen bei Übernachtungen in den Hütten kommen. Auf Grund der frontalen Sonneneinstrahlung am Nachmittag empfiehlt es sich, den Weg nicht von Osten nach Westen zu begehen. Bei einem drohenden Wettersturz sollte nicht gezögert werden, einen der zahlreichen Notabstiege ins Tal zu nutzen, denn auf dem exponierten Höhenweg besteht große Blitzschlaggefahr.
Auf Grund der geologischen Vielfalt des Gesteins der Karnischen Alpen wurde zwischen Sillian und dem Naßfeld ein geologischer Lehrpfad (der Geo-Trail) eingerichtet. Mit Hilfe von Schautafeln entlang des Weges wird die Geologie der Karnischen Alpen genauer erläutert.
Etappen
Der Karnische Höhenweg wird meist in acht längere bis elf entspanntere Etappen untergliedert.
1. Etappe: Italienischer Ausgangspunkt des Weges ist Sexten, österreichischer Sillian. Von beiden Orten kommt man auf den Helm (2434 m), über den Grat entlang der österreichisch-italienischen Staatsgrenze in 4 Stunden zur Sillianer Hütte (2447 m). In Sexten und Obervierschach gibt es Seilbahnen, die die Gehzeit auf zweieinhalb Stunden verkürzen.
2. Etappe: Von der Sillianer Hütte zur Obstansersee-Hütte (2304 m) in 5 Stunden mit einigen Gipfelüberschreitungen ( Hornischegg 2550 m, Hollbrucker Spitze 2581 m, Demut 2592 m und Eisenreich 2665 m).
3. Etappe: Von der Obstanserseehütte zur Porzehütte (1942 m) in 7 Stunden mit Überschreitung der Pfannspitze (2678 m), der Großen Kinigat (2689 m) mit leichtem Klettersteig, aber eine südliche Umgehung der Großen Kinigat ist möglich über ein stark geneigtes Schotterfeld. Vorbei an der kleinen Filmoor-Standschützenhütte (2350 m, Übernachtungsmöglichkeit) durch das Rosskar zur Porzehütte hinunter.
4. Etappe: Von der Porzehütte zum Hochweißsteinhaus (1868 m) in 9 Stunden. Der Weg führt nach Süden zum Tilliacher Joch und dann genau auf dem Hauptkamm über das Reiterkarspitz (2422 m), dann am Winklerjoch südlich des Hauptkamms bis zur Hochspitzsenke (2314 m). Der Hochspitz kann nördlich umgangen werden, an der Biwakschachtel Mitterkarbiwak geht es vorbei über das Steinkarspitz (2524 m) zum Luggauer Sattel, dann nach Nordosten hinab um das Torkarspitz herum zur Hütte.
5. Etappe: Vom Hochweißsteinhaus zur Wolayer-See-Hütte (1959 m) oder zum Rifugio Lambertenghi Romanin (1955 m) in 6 Stunden. Zunächst hinauf zum Öfnerjoch (2011 m), dann hinab in die bewaldete Südflanke des Hauptkamms durch das Val Fleons, vorbei an urtümlichen zum Teil auch aufgegebenen Caseras, hinauf zum Giramondopass (2005 m). Vom Pass sehr steil hinunter zur oberen Wolayeralm, dann über eine Schotterstraße hinauf zum Birnbaumer Törl mit markantem Kriegerdenkmal zur österreichischen Wolayer-See-Hütte oder 15 Minuten weiter am Westufer des Wolayer Sees entlang zum italienischen Rifugio Lambertenghi Romanin.
6. Etappe: Vom Wolayer See zur Unteren Valentinalm (1220 m) in 2 Stunden. Zunächst am See entlang nördlich an der Hohen Warte (ital.: Monte Coglians, 2780 m,) vorbei hinunter zum Valentinstörl, dann zur Oberen Valentinalm und weiter zur Unteren. Die Besteigung der Hohen Warte durch die Nordwand (Koban-Prunner-Weg), erfordert einen ganzen Tag, hat an einigen Stellen den Schwierigkeitsgrad UIAA II.
7. Etappe: Von der Unteren Valentinalm zur Zollnerseehütte (vormals Dr. Steinwender-Hütte; 1720 m) in 8 Stunden. Zunächst zur Plöckenpass-Straße (1215 m am Plöckenhaus-Restaurant). Die Straße nach Süden entlang gehen bis links der "Museumsweg" abzweigt. Diesem bis zu dem kleinen Museum für die Geschichte des Gebirgskrieges 1915-1918 folgen, dann über den Weg 401 (Museumsweg) entlang der ehemaligen Befestigungen auf dem Hauptkamm, dann dem Weg 402 folgend bis zum Lago Avostanis (1936 m). Über die südöstlich abgehende Fahrstraße hinab, bis links der Weg 448 abbiegt. Diesen hinauf bis zum Monte Scarniz (2118 m) gehen, weiter zum Hohen Trieb (2198 m), nördlich in leichter Kletterei hinab zum Kleinen Trieb und dann zur Zollnerseehütte.
8. Etappe: Von der Zollnerseehütte zum Nassfeld in 8 Stunden. Auf dem leichtem Weg 403 über die Straniger Alm (1479 m), dann über den Kordinsattel (1752 m) zum Cima di Lanza (1893 m) weiter zum Trogkofel (2297 m, Klettersteig mit Leitern, Ausrüstung erforderlich, mittlere Schwierigkeit, nicht für Anfänger), diesen südlich umgehen. Dann zum Rudnigsattel (1889 m), links hinunter ins Nassfeld.
Teilweise aus Wikipedia, geändert und ergänzt vom Webmaster
Tipp:
Geht man in einer Wanderwoche nur einen Teil des des Höhenweges, empfiehlt sich die Tour von der Leckfeldalm (im obigen Schema Tag 1) zur Zollnerseehütte (im obigen Schema Tag 7) . 85 km, 5 - 7 Tage. Für Enthusiasten gibt es an der Strecke ein paar Gipfelbesteigungen und Klettersteige. Info unter Karnische-Alpen.com und in der Panorama (DAV-Zeitung) Juni 2005.

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