Die deutsche Ostseeküste ist im Sommer nicht nur für Strandurlauber ein Ziel, hier findet sich auch ein beliebtes Wandergebiet. Auch im Frühjahr und im Herbst kommen immer mehr Naturfreunde, die die Ruhe genießen und an der Küste oder in Küstennähe lange Wanderungen unternehmen. Auch das Hinterland hat viele Routen durch Hügellandschaften und entlang der Gewässer zu bieten.
 Abwechslungsreiche Küstenformen
Die Ostseeküste ist für Wanderer wesentlich attraktiver, als die Nordseeküste. Nicht nur die Küste selbst ist viel abwechslungsreicher. Im nördlichen Teil, der zu Schleswig-Holstein gehört, findet man tief in das Hinterland hinein reichende Förden, die im Grunde nichts anderes sind, als die Fjorde in Norwegen. Sie sind natürlich etwas weniger spektakulär, bieten dafür aber eine ausgesprochen liebliche Landschaft an ruhigen Gewässern. Die hügelige Umgebung bietet oft tolle Aussichten über die Förden und die Küste. Außerdem liegen hier viele historische Städte, die auch beim Wandern einen Abstecher lohnen. Die Schlei reicht besonders tief in das Inland, bis in die Mitte Schleswig-Holsteins hinein. An ihrem Ende liegt das attraktive Städtchen Schleswig.
Weiter Richtung Osten befindet sich die Boddenküste. Hier lockt den Wanderer eine abwechslungsreiche Landschaft zwischen Meer und Festland. Es gibt viele Halbinseln und Inseln. Dazwischen liegen oft große flache Wasserflächen, die ein Paradies für Vögel darstellen, und auf der anderen Seite liegt die bewegte Ostsee. Die Inseln sind mit Brücken oder einem Fährverkehr gut miteinander und mit dem Festland verbunden. Ob Fischland-Darss-Zingst, Hiddensee oder Rügen, die Wanderungen begeistern Wanderprofis und Neulinge. Lübeck, Wismar, Greifswald oder Stralsund sind nur einige der alten Hansestädte, die nach der Wanderung zum Sundowner oder zum Abendessen einladen.
Winter an der Ostsee Ein Geheimtipp für Urlaub an der Ostsee ist aber immer noch der Winter. Auch in dieser Jahreszeit ist ein Besuch sehr zu empfehlen. Die Küstenregionen liegen fast im Winterschlaf, trotzdem haben viele Hotels und Gaststätten geöffnet. Gleichzeitig strahlt das Land viel Ruhe aus.
Manchmal schneit es, aber selten viel. So kann man im Hinterland der Ostseeküste und an den Stränden gut wandern. Wenn einzelne Schneeflocken über die Dünen treiben erinnert die Stimmung oft an Beschreibungen von Günter Grass, z.B. in der Blechtrommel.
Außerdem gibt es ein Hobby, das vor allem im Winter und genau hier an der Ostseeküste am besten zu betreiben ist: Die Bernsteinsuche. Durch die aufgewühlte See werden oft Bernsteine an den Strand gespült, und dass vor allem im Winter. Gerade nach hohem Wellengang bei starken Winden oder Stürmen kann der Bernsteinsammler fündig werden. Es gibt auch einen Trick, mit dem man die Suche optimieren kann: Wenn man abends oder morgens im Dunkeln mit einer starken UV Lampe, einer sog. Bernsteinlampe, den Strand ableuchtet, dann glitzern die Bernsteine auffällig im UV-Licht und können leicht aufgespürt werden. Je stärker dabei die Bernsteinlampe leuchtet, desto besser funktioniert die Suche.
Fazit Alles im allen ist in die Ostseeküste zwischen der Flensburger Förde und der Oder also das ganze Jahr hindurch eine Reise wert. Außerhalb der Badesaison und der großen Feiertage findet der Wanderer viel Ruhe in der beeindruckenden Natur. Die Vielfalt der Küste und des Hinterlandes sowie viele historische Städte lohnen immer einen Besuch. |
