Radwandern im südlichen Leinebergland
Wandern

Radtour durch das schöne Leinebergland in 4 Tagen ... 4 mal knapp 50 km, auch empfehlenswert für E-Bike & Pedelec.

Fahrradfahren

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Radwandern im südlichen Leinebergland

> Northeim - Hardegsen Etappe 1, Strecke 45 km

> Hardegsen - Einbeck Etappe 2, Strecke 42 km

> Einbeck - Bad Gandersheim Etappe 3, Strecke 43 km

> Bad Gandersheim - Northeim Etappe 4, Strecke 45 km

Gesamtlänge: 175 km

Charakter/Kurzbeschreibung

Die Strecke von Northeim nach Hardegsen führt uns anfänglich entlang eines verzweigten Wegenetzes durch den Northeimer Wald, über eine wenig befahrene Landstraße von Ort zu Ort bis nach Nörten-Hardenberg, und schließlich durch die weiten Felder des Moringer Beckens bis nach Hardegsen, der Pforte zum Solling.

Die Route von Hardegsen nach Einbeck besticht durch ihre landschaftliche Vielfalt. Wir fahren durch Wald, Wiese und Felder, entlang von Flußtälern und idyllischen Auen. Die wenigen und geringen Steigungen ermöglichen uns weite Blicke in die schöne Landschaft.

Auf dem Weg von Einbeck nach Bad Gandersheim durchfährt man viele kleine Wäldchen, außerdem bietet die Tour auf den vielen weitläufigen Feldern und Bergkuppen wunderschöne Sicht in die Landschaft. Die meiste Zeit fernab von lauten Straßen radelt man von einen idyllischen Dorf ins andere.

Auch auf der Strecke von Bad Gandersheim nach Northeim schlängeln wir uns fernab von stark befahrenen Verkehrsstraßen durch das Berg- und Hügelland des südwestlichen Harzvorlandes. Wir radeln von Dorf zu Dorf, dann durch ein schönes Waldgebiet, und schließlich durch das anmutige Rhumetal bis nach Northeim.

Besonders interessant sind auch die vier historischen Fachwerkstädte, die auf der Route liegen. Infos zu den Städten siehe > Städte

Schwierigkeitsgrad

  • Mäßige Berg- und Talfahrt von Northeim bis Nörten-Hardenberg, das letzte Drittel bis Hardegsen ebene Strecke.
  • Von Hardegsen nach Einbeck ebene bis leicht hügelige Strecke.
  • Von Einbeck nach Bad Gandersheim Berg- und Talfahrt mit einigen leichten und zwei starken aber kurzen Steigungen.
  • Angenehme Berg- und Talfahrt mit vereinzelten kurzen Steigungen von Bad Gandersheim nach Northeim.

Wegbeschaffenheit

  • Northeim - Hardegsen : Asphaltierte Nebenstraßen und befestigte Forstwege, zeitweilig Schotterwege.
  • Hardegsen - Einbeck: Asphaltierte Straßen und Wege, befestigte Forst- und Feldwege, ca. 800 m schlechter Feldweg.
  • Einbeck - Bad Gandersheim : Überwiegend asphaltierte Straßen und befestigte Feldwege, vereinzelt kleinere, aber befahrbare Schotterstückchen.
  • Bad Gandersheim - Northeim: Fast durchgehend asphaltierte Nebenstraßen und befestige Forstwege.

Etappe 1: Von Northeim nach Hardegsen

Über Sudershausen, (Gillersheim), Bishausen, Nörten-Hardenberg, Parensen, Wolperode, Hevensen

Länge der Tour: 37 (44,6) km / ca. 4 - 5 Stunden

km 0 Start an der Tourist Information, Am Münster 6, am westlichen Eingang der Fußgängerzone.

Northeim ist eine historische Fachwerkstadt mit hohem Freizeitwert. Innerhalb der zum großen Teil noch erhaltenen Stadtmauer prägen urige Fachwerkhäuser das Stadtbild. Enge Gassen wechseln sich ab mit offenen Plätzen. Die Umgebung Northeims eignet sich sehr gut für Wanderungen, Radtouren oder Ausflüge. Kleine verträumte Fachwerkdörfchen und romantische Burgen sind zwischen den grünen Hügeln oder in den idyllischen Flußtälern von Rhume und Leine zu entdecken. Die Northeimer Seenplatte bietet neben schönen Bademöglichkeiten auch Seglern, Surfern, Anglern und Vogelfreunden ein beliebtes Revier. Kanutouren können auf der Rhume und der Leine unternommen werden.

Wir fahren die Straße in westlicher Richtung aus der Fußgängerzone heraus und radeln in die kommende linke Straße hinein, entlang der alten Stadtmauer bis zur Wieterstraße, dann rechts bis zur Bürgermeister-Peters-Straße, diese links hoch und immer geradeaus in den Wald.

Km 1,8 An der T-Kreuzung im Wald (rechter Hand steht eine Schutzhütte) fahren wir links, nach 100m gelangen wir an eine Linde mit Bänken, ein Picknickplatz mit schönem Ausblick.

Diese sogenannte Bürgermeister-Peters-Linde ist ein 250 Jahre altes Prachtexemplar mit einem Stammumfang von 4,50 m und einer Höhe von ca. 30 m.

Km 1,9 Rechts entlang einer alten Kastanienallee geht es weiter, immer geradeaus vorbei am Waldhotel Gesundbrunnen und Tennisplätzen und den gegenüber liegenden Schwefelteichen auf der rechten Seite des Weges.

Nach der Entdeckung einer Schwefelquelle Anfang des 19. Jahrhunderts errichteten die Northeimer an dieser Stelle einen Badebetrieb. Nach Fertigstellung sämtlicher Badeeinrichtungen stellte man fest, daß der Schwefelgehalt der Quelle zurückging. Ende des 19. Jahrhunderts war der Schwefelgehalt so gering, daß der Traum vom "Bad" Northeim ausgeträumt war. Heute ist der Gesundbrunnen ein Waldhotel inmitten eines Freizeitgeländes (Tennis, Reiten, Schießen, Waldlehrpfad und Freilichtbühne).

Km 2,6 An der nächsten T-Kreuzung (Parkplatz für Wanderwege, Waldsportpfad und Waldnaturpfad) radeln wir rechts.

Km 3,1 Wieder fahren wir rechts, entlang des schönen Kalk-Buchenwaldes immer geradeaus vorbei am Vorwerk Güntgenburg.

Das Vorwerk Güntgenburg war ein Wirtschaftshof des Klosters St. Blasien, der aufgrund der verkürzten Wege zu den Anbauflächen getrennt vom Kloster lag. Bis heute wird hier Landwirtschaft betrieben.

Km 5,2 Bei einer Weggabelung rechts bleiben.

Nach einem weiteren Kilometer führt der Weg mitten durch die Golfplatzanlagen von Northeim (VORSICHT!)

Entlang dieser Strecke begleitet uns auf westlicher Seite ein bewaldeter Muschelkalkhöhenzug, der Wieter. Von Northeim erstreckt er sich auf 3 km Länge in südlicher Richtung. Die Weiderechte des St. Blasius Klosters Kriege führten zu einer Entwaldung der Westseite des Wieters. Dem Oberförster Wieters ist die Wiederaufforstung zu verdanken, die Ortsbezeichnung Wieter ist jedoch nicht auf ihn zurückzuführen, sondern schon 1305 belegt.

Km 7,0 Am Vorwerk Levershausen fahren wir links in die Einbahnstraße und sofort wieder rechts bis zur Hauptstraße nach Katlenburg.

Km 7,4 Dieser folgen wir nach links ca. 400 m.

Km 7,8 und fahren in der Kurve geradeaus einen Schotterweg bis zu einer Gabelung am Waldrand hoch. Von hier oben hat man einen schönen Blick auf die umliegenden Northeimer Berge.

Km 8,3 An der Gabelung lohnt sich ein kurzer Abstecher in den linken Weg. Nach 300 m gegenüber linksseitigem Waldrand befinden sich auf der rechten Seite 2 alte Hügelgräber.

Dieser 4000 Jahre alte Friedhof ist ein Relikt aus der Bronzezeit. In dieser Zeit hatten die auch als Hünengräber bezeichneten Erdwälle noch beachtlichere Ausmaße und waren weitaus zahlreicher vertreten. Viele wurden bei Kultivierungsmaßnahmen eingeebnet oder durch Grabräuber zerstört. Für den Grabhügelbau verwendete man Grassoden oder angeschütteten Sand. Dabei bestand der Hügelfuß aus Steineinfriedungen in Form von Steinkränzen, Mauern aus Findlingen, oder Gräben. Ursprünglich wurde nur ein Toter, dann in nachfolgenden Zeiten weitere Tote durch seitliche Aufschüttung und Erhöhung der Gräber bestattet. Diese Art von Gräbern sind im Weser- und Leinebergland selten anzutreffen, das Hauptverbreitungsgebiet liegt weiter im Norden.

Wir fahren zurück zur Weggabelung.

Km 8,8 Hier geht es jetzt links entlang des Waldrandes weiter.

Km 9,2 Wir bleiben bei der Abzweigung auf dem linken Weg.

Km 9,3 Wir kommen wir an einen Muschelkalkaufschluß vorbei.

Km 9,6 An der nächsten Gabelung bleiben wir wieder auf dem linken Weg (nach 300 m neigt sich recht anmutig eine alte Kastanie aus dem hübschen Mischwald) und folgen ihm bis zu seinem Ende am Ortalsplatz.

Km 11,9 Wer jetzt noch keine müden Beine hat, setzt hier die Tour mit einem Umweg von etwa 8 km über das hübsche Gillersheim fort (Nebenroute). Für alle anderen bietet sich die kürzere Tour an, entlang des Wüstungsdorfes Leisenberg (Hauptroute).

Radfahren

Nebenroute

Km 11,9 Am Ortalsplatz fahren wir den Höhenweg links.

Km 12,3 An der Kreuzung bleiben wir rechts auf dem Höhenweg.

Km 13,3 Wir treffen auf eine Weggabelung, den Wolfsplatz.

Unsere Tour führt uns auf dem Höhenweg weiter geradeaus.

Jedoch lohnt es sich an dieser Gabelung anzuhalten, um 100 m in den linken Weg einzubiegen und sich linker Hand die alten Hügelgräber anzusehen oder nach weiteren 200 m rechts am Höhenweg auf den Rastbänken den Blick auf die kurios steilgestellten Äcker der Gillersheimer Landwirtschaft zu genießen.

Die bronzezeitlichen Hügelgräber am Fuße des Buchenberges sind nur 5 von weiteren verstreut weiter nördlich liegenden Gräbern. Während man bei den nördlicheren Gräbern durch Ausgrabungen auf Asche- und Holzkohlenreste stieß, fand man an dieser Stelle 15 menschliche, sehr zierliche Skelette mit einer bemerkenswerten Anzahl von Grabbeilegungen, u.a. Tongefäße, bronzene Radnadeln, Arm- und Halsringe, Feuersteinklingen und Rinderzähne.

Immer weiter geradeaus, vorbei am Quick Mix Zementwerk erreichen wir die Hauptstraße nach Gillersheim.

Km 14,9 Hier fahren wir rechts und lassen uns mit einer "Alpen-Talfahrt" belohnen.

Km 15,9 In Gillersheim folgen wir dem Abknicken der Vorfahrtsstraße,

km 16,5 Hier biegen wir rechts und sofort wieder links in die "Tränke" ein, vorbei an der Kirche (neuromanisch, erbaut 1852-1854), und fahren dann

km 17,0 an der Kreuzung links bis zur Hauptstraße.

Km 17,1 Hier geht es rechts weiter.

Nach wenigen Metern bietet die Gaststätte "Am Glockenberg" eine Einkehrmöglichkeit.

Wir radeln die wenig befahrene Hauptstraße (K416) geradeaus weiter Richtung Holzerode (ca. 2 km mäßige Steigung).

Km 20,2 Wir biegen rechts in den Wald, in den Talrandweg ein (nach Aspenweg und Höhenweg) und folgen ihm entlang des Bever-Baches bis zur nächsten Hauptstraße (K415).

Km 22,6 Hier fahren wir rechts Richtung Sudershausen.

Km 23,2 An dieser Stelle trifft von rechts der Kirchweg (HAUPTROUTE) auf unsere Strecke, so daß wir ab hier nach der Beschreibung der Hauptroute mit der Kilometerzählung (in den Klammern) weiterrechnen.

Hauptroute

Km 11,9 Am Ortalsplatz fahren wir den Höhenweg rechts (nach 400 m steht rechts eine Schutzhütte) immer geradeaus.

Km 13,6 Am Potsdamer Platz biegen wir rechts in den Sudershäuser Stieg ein.

Km 14,4 An der nächsten Kreuzung führt uns geradeaus der Weg nach 100 m zur Leisenberger Kirchenruine mit dem Dorfbrunnen.

Als gutes Beispiel der besonders im südniedersächsischen Raum auftretenden spätmittelalterlichen Wüstungsphase zwischen 1350 und 1470 dient die Leisenberger Kirchenruine, der Überrest des ehemaligen Dorfes Leisenberg. Dieses Dorf wurde 1281 zum ersten Mal urkundlich erwähnt und bestand bis um 1460. Dann wurde es zur totalen Wüstung, d. h. das Dorf wurde verlassen und das Ackerland nicht weiter bewirtschaftet. Die Gründe für das Verlassen von Dörfern in dieser Zeit sind vielschichtig: Landflucht von Bauern in die sich entwickelnden Städte, die Pest sowie eine Verschlechterung der landwirtschaftlichen Erträge der ohnehin schon in dieser Gegend wenig ertragreichen sandig- sauren Böden des Oberen und Mittleren Buntsandsteins. Die Bewohner von Leisenberg zogen also in die umliegenden Dörfer, hauptsächlich wohl nach Gillersheim.

Die Kirchenruine wurde 1984 renoviert, wobei die Nordostecke unter Verwendung von Originalmaterial rekonstruiert wurde.

Der aufmerksame Beobachter kann im umliegenden Wald gewölbte, ehemalige Ackerstücke erkennen, sog. Wölbäcker, die geschützt durch den Wald erhalten geblieben sind.

Zurück zur Kreuzung lassen wir uns nun rechts den Kirchweg hinunter rollen bis zur Hauptstraße (K415).

Km15,6 (23,2) Wir folgen ihr rechts bis nach Sudershausen

Zusammenführung von Haupt- und Nebenroute

Km 17,4 (25,0) In Sudershausen angekommen,

gibt es 300 m nach Ortseingang eine Einkehrmöglichkeit in der Gaststätte zur Post (Montags Ruhetag).

Wir folgen weiterhin dieser Straße in Richtung Bishausen.

Km 22,0 (29,6) Wir erreichen Bishausen,

In Bishausen, direkt an der Straße, steht eine hübsche kleine um 1883 erbaute Buntsandsteinkirche. Dieser Bausandstein des Nörtener Waldes wurde bereits im Mittelalter vor allem für den Bau von Kirchen als Quaderstein, aber auch als Sockelstein und Schotter an verkehrsgünstigen Stellen abgebaut.

und radeln diese Straße weiter Richtung Nörten Hardenberg.

Km 23,7 (31,3) auf einem Felsen über dem "Mühlenhotel" erhalten wir einen ersten Blick auf die imposanten hochaufragenden Mauern der Burgruine Hardenberg.

Am Fuße der Burgruine befinden sich das Burghotel mit dem Gourmet-Restaurant "Novalis" und die etwas rustikalere Mühle (Tel: 05503/9810), im Sommer kann man hier draußen sitzen. Restaurant-Öffnungszeiten: 12.00-14.00 Uhr, 18.30-22.00 Uhr, Ruhetag Novalis: Sonntag, Ruhetag Mühle: Montag.

Vom Hofe des Schloßhotels führt uns eine schmale Treppe aus Beton, allerdings ohne Fahrrad, auf den Felsen zum Eingangstor, einem gotisches Portal, der Burganlage. Leider ist es versperrt, mit dem freundlich gemeinten Hinweis: "Achtung Lebensgefahr, betreten verboten! Der Eigentümer." Die erste Überlieferung von der Burg besagt, daß Erzbischof Ruthard von Mainz 1098 auf der "Hartisburk" Zuflucht fand. Im 12. Jahrhundert übernahm die Burg auch den Schutz von Nörten. 1174 erwarben die Herren von Hardenberg das Anwesen und die damit verbundene Gerichtsbarkeit. Seitdem befindet sich die Burg in ihrem Besitz. Schon 1723 mußte die Burg wegen Einsturzgefahr geräumt werden. Die Hardenbergs zogen in das am Nordausgang von Nörten-Hardenberg erbaute Schloß, das heute noch von Nachkommen der Familie bewohnt wird. Diese riesige Burganlage war über Jahrhunderte eine Doppelanlage, zwei Schlösser, durch einen schmalen Graben getrennt. Romanische Baureste sind noch um den Kern der Burg, das sog. "Mainzer Haus" oder "Hinterhaus" und das "Vorderhaus" erhalten. Die Anlage gilt als eine der besterhaltenen und größten Burganlagen Niedersachsens.

Am westlichen Fuße des Burgberges liegt das besagte Hardenberger Schloß, ein Barockbau von 1710, mit einem hübschen Landschaftspark. Dieser schlängelt sich zwischen den steil ansteigenden Felsen und Berghängen zur Rechten und den sanfter gewellten Hügeln zur Linken entlang des Bever-Baches. Er wurde im englischen Landschaftsgartenstil Ende des 18. Jahrhunderts von der Gräfin Reventlow Hardenberg angelegt und zeigt noch viele alte Bäume. Das Schloß selbst ist nicht zugänglich.

Vom "Mühlenhotel" aus folgen wir weiter der Straße bis Nörten Hardenberg.

Km 24,4 (32,0) Vorbei an dem Schild der traditionsreichen "Hardenberger Kornbrennerei" rollen wir Richtung Stadtmitte.

Nörten Hardenberg ist eine der ältesten Siedlungen im oberen Leinetal. Die Stadt hat einen, während des 30jährigen Krieges wiederaufgebauten mittelalterlichen Stadtkern mit zum Teil noch erhaltenen Fachwerkhäusern mit schönen Balkenschnitzereien und interessanten Hausinschriften. Es sind meist doppelstöckige Traufenhäuser mit Satteldach ohne Ausbauten und sparsamen Schmuckformen. Beachtliche Beispiele zeigt die Lange Straße. Nörten-Hardenberg wird erstmals im 9. Jahrhundert erwähnt und geht um 1000 in den Besitz des Erzbischofs von Mainz über. Nahe dem bereits bestehenden Marktflecken mit Brücke über die Bever und der Urpfarrei St. Martin gründete Erzbischof Lupold 1055 das Peterstift und erhob die Kirche St. Martin zur Stiftskirche. 1360 verlieh der Kaiser Karl IV. die Stadtrechte an Nörten, das im 30jährigen Krieg vollkommen zerstört wurde.

Km 25,0 (32,6) Am Ende der Straße an der evangelischen Kirche St. Martin (erbaut 1893-95) biegen wir links in die Göttinger Straße.

Km 25,5 (33,1) Dann geht es rechts auf die B446 Richtung Hardegsen,

Km 25,7 (33,3) und kurz hinter der Brücke links in den Klosterweg. An der Klosterkirche Marienstein vorbei macht der Weg dann einen Rechtsknick.

An der Stelle der 1102 gegründeten Benediktinerabtei Marienstein steht heute die 1730 errichtete schlichte Barockkirche mit französischer Zwiebelkuppel. Unter diesem Gebäude ist die Hallenkrypta der im 30jährigen Krieg zerstörten romanischen Klosterkirche auf vier Säulen mit kräftigen Würfelkapitellen erhalten geblieben.

Km 26,1 (33,7) Wir fahren linker Hand in die Straße Marienstein, dann geradeaus über die Brücke, und

Km 27,1 (34,7) am Ende des Weges vor den Schrebergärten rechts und weiter geradeaus bis über die Leine. Hier findet sich rechter Hand auf den Bänken ein nettes Plätzchen, um einen Moment zu verweilen.

Von hier haben wir einen Blick geradeaus auf den Nörtener Wald und den südlich anschließenden Plesseforst. Hier, auf exponierter Lage über dem Leinetal steht die Plesseburg. Schon 1801 hat Goethe bei einem Picknick auf der Burg "vergnügt getrunken und gegessen und in die Welt hinausgeschaut". Seit 1015 ist sie als Besitz des Bistums Paderborn belegt, ging dann als Lehen an den Grafen Hermann von Winzenburg und Mitte des 12. Jahrhunderts an das Geschlecht von Plesse, später an Hessen und schließlich an Hannover über.

Dann geht es weiter geradeaus über die Bundesstraße und auf einer Brücke über die Autobahn A7 Hannover-Kassel.

Radfahren

Km 28,6 (35,9) An der Kreuzung am Ortseingang von Parensen fahren wir geradeaus Richtung Sportplatz.

Sehenswert sind in Parensen (wir würden dann als Abstecher an der Kreuzung links radeln) die ev.-luth., 1776 erbaute Kirche und die hufeisenförmig um einen Hof gruppierte Gutsanlage. Das spätklassizistische, doppelgeschossige Herrenhaus an der Südseite wurde 1848 aus Kalktuff erbaut und 1921 nach Osten erweitert. Eine Fachwerkscheune stammt von 1718, der Park von 1880.

Km 29,1 (36,7) An der nächsten Kreuzung zweigen wir rechts in den Wolbrechtshäuser Weg ab und fahren Richtung Wolbrechtshausen.

Km 31,0 (38,6) In Wolbrechtshausen folgen wir der Straße geradeaus durch den Ort,

Km 31,3 (38,9) und am Ende dieser Straße radeln wir die querende Hauptstraße (K426) links weiter.

Nach 200 m lädt die Gaststätte "Das Einbecker Eck" zu einer kurzen Pause ein. Gegenüber stehen 2 uralte Linden, die unter Denkmalschutz stehen.

Südlich der Straße befindet sich eine alte Kapelle mit einem quadratischen mittelalterlichen Turmaufbau mit Pyramidendach und verschiefertem Dachreiter von 1857.

Wir bleiben auf der Hauptstraße.

Km 32,0 (39,6) Ortsanfang Hevensen.

Km 32,6 (40,2) Hier steht das Gasthaus "Zur Linde", Öffnungszeiten: Dienstag - Samstag ab 17.00 Uhr, Montags Ruhetag.

Km 32,7 (40,3) Für einen kurzen Abstecher zur St. Lamberti Kirche fahren wir an der ersten abknickenden Vorfahrt ca. 100 m rechts.

Am Ende eines kurzen Stichweges steht die 1787 erbaute ev.-luth. Kirche, ein saalartiges Langhaus mit einem Westturm nach dem Entwurf von Conrad Wilhelm Hase von 1885 bis 1886. Von einem Vorgängerbau ist der doppeljochige, flach schließende Chor mit spätgotischen Kreuzkrippengewölben vom Ende des 15. Jahrhunderts.

Die Tour geht aber von der abknickenden Vorfahrtstraße entlang einer Nebenstraße geradeaus weiter.

Km 32,8 (40,4) Wir biegen rechts in die Lindenstraße ein.

Km 33,7 (41,3) Nun überqueren wir die Hauptstraße L556.

Zur rechten Seite steht die alte Ober Hevenser Mühle, heute ein moderner landwirtschaftlicher Betrieb.

Wir bleiben auf der Lindenstraße immer geradeaus entlang der Espolde bis nach Hardegsen.

Km 35,7 (43,3) Am Ende des Weges fahren wir rechts über die Brücke der Bundesstraße B241, wobei sich ein schöner Blick auf die vor uns liegende Burg Hardegsen bietet.

Km 35,9 (43,5) In Hardegsen angekommen fahren wir erst rechts,

Km 36,1 (43,7) dann links in die Schulstraße bis zur Langen Straße, die zentrale Straße der Stadt. Von hier erreicht man alle wichtigen Sehenswürdigkeiten, so auch die sehenswerte Burg, auf kürzestem Wege.

Km 36,3 (43,9) Radeln wir die Lange Straße rechts hinunter, so finden wir bei

Km 37,0 (44,6) am Ende der Straße vor dem Kreisverkehr die Fremdenverkehrs GmbH von Hardegsen.

Etappe 2: Von Hardegsen nach Einbeck

Über Trögen, Üssinghausen, Fredelsloh, Hollenstedt, Stöckheim, Drüber, Sülbeck, Immensen, Salzderhelden

Länge der Tour: 41,8 km / ca. 4-5 Std.

Km 0 Von der Fremdenverkehrs GmbH am Ende der Straße "Vor dem Tore", begeben wir uns in den Kreisverkehr und dann ein kurzes Stück auf die Bahnhofsstraße.

Km 0,5 Jetzt zweigt links die Ertinghäuser Straße ab. Diese radeln wir weitere 500 m bis zum Wildparkgehege.

In diesem 56 Morgen großen Wildpark gibt es einheimisches Rot- und Schwarzwild zu sehen, auch kann man hier Vögel und kleinere Tiere, wie Hasen und Kaninchen beobachten.

Es geht weiter geradeaus.

Km 1,8 Direkt hinter einer Eisenbahnunterführung führt uns rechts ein Forstweg durch ein Naturschutzgebiet entlang der Espolde.

Km 2,0 Wir nehmen die erste Abzweigung links über die kleine Brücke.

Km 2,2 Jetzt biegen wir rechts ab und bleiben links des Flusses auf diesem Wege bis nach Trögen.

Bei km 3,7, ca. 400 m vor Trögen, östlich des alleinstehenden Hauses ragt der bewaldete Höhenrücken, genannt "Burgberg", auf. Auf seinem Nordwestteil finden sich noch die beachtlichen Reste einer Befestigungsanlage. Vereinzelte Scherbenfunde legen ein mittelalterliches Entstehungsdatum, im 11. Jahrhundert nahe und eine Zuordnung zu den Turmhügelburgen oder Motten des beginnenden hohen Mittelalters. Dieser Platz war damals gut gewählt, nach Norden und Westen verbietet der steile Abhang eine ungehinderte Annäherung und ermöglichte eine leichte Kontrolle über die im Espoldetal gelegene alte Straße Hardegsen - Fredelsloh.

Die Ruine ist nur von der Landstraße zwischen Trögen und Hardegsen aus zu erreichen.

Km 4,1 Wir erreichen Trögen, fahren geradeaus auf die Kirche zu,

Diese ev.-luth. Kapelle hat einen mittelalterlichen Turm aus Bruchsteinmauerwerk mit einem Giebeldach. Das Langhaus wurde 1766 nach Westen in Fachwerk erweitert.

daran rechts vorbei und weiter der Straße folgend bis zur Hauptstraße.

Km 4,7 Dieser relativ wenig befahrenen Straße folgen wir linker Richtung bis Üssinghausen.

Km 5,6 In Üssinghausen verlassen wir an der ersten scharfen Linkskurve die Straße und fahren geradeaus in den anfänglich asphaltierten Feldweg entlang des Krummelbaches.

Jetzt geht es weiter immer geradeaus durch Feld und Wiese. Hier trifft man auf vereinzelt stehende steinalte Bäume, im Sommer auf verschiedentliche Greifvogelarten (z. B. Rotmilane) und jede Menge sommerliche Düfte der Feld- und Wiesenflora.

Schon seit Hardegsen begleitet uns östlich der Espolde und jetzt des Krummelbaches der Muschelkalkhöhenzug Weper. Der Westhang des Wepers ist ein Naturschutzgebiet mit geschützten Magerrasenflächen. Auf flachgründigen und leicht erwärmbaren Kalkverwitterungsböden sind wertvolle sog. Trockenrasen-Pflanzengesellschaften entstanden. Adonisröschen, Bergklee, Vielblütiger Hahnenfuß, verschiedene Distelarten, Thymian, Knabenkraut, Flockenblume, echte Schlüsselblume, verschiedene Schmetterlingsblütengewächse und viele Orchideenarten, sind nur einige ihrer bestandsgefährdeten Vertreter, die sich auf diesen nährstoffarmen Wiesen tummeln. Im 17 Jahrhundert wurde der ursprüngliche Wald auch an steileren Hängen eingeschlagen und zu Weideland umgestaltet. Seit diese Rasen nicht mehr beweidet werden, unterliegen sie einer Verbuschung durch Schlehen, Weißdorn, und Wildrosen. Ohne Pflegemaßnahmen würden sie sich wieder zurück in Wälder verwandeln. Natürlich bietet der Halbtrockenrasen auch zahlreichen Schmetterlingen, Heuschrecken, Erdhummeln, Schnecken, Eidechsen, Vögeln und Säugern Nahrung und Unterschlupf.

Km 7,4 Nun bietet der Weg eine linke Abzweigung, wir radeln aber geradeaus den etwas schlechteren Weg weiter.

Km 8,2 Überquerung einer Straße, hier wird der Weg für ca. 800 m unwegsamer (erdig und im Sommer mit Gras bewachsen). An dieser Stelle bietet es sich für Regentage an, die Querstraße links zur Hauptstraße zu fahren, und dieser weiter bis nach Fredelsloh zu folgen. Ansonsten erreichen wir am Ende des "Grasweges" den Tönnishof.

Der Tönnishof ist eine größere Töpferei, hier wird maschinell Gebrauchskeramik hergestellt.

Km 9,0 Am Tönnishof fahren wir rechts vorbei und bleiben auf dem Tönnisweg bis Fredelsloh.

Km 10,7 Wir erreichen die ersten Häuser von Fredelsloh

Aufgrund von Tonvorkommen südlich der Ahlsburg ist Fredelsloh schon seit dem Mittelalter ein Zentrum von Töpfereibetrieben bis in die heutige Zeit. An der Bölle, in der Nähe alter Tonkuhlen im Osten des Ortes kann man noch Tonscherben aus dem 15. Jh. finden. Hier lag im Mittelalter das Töpferdorf Bengerode. Neben dem Ton gab es hier zwei weitere Grundstoffe der Töpferei: Wasser und Holz für den Brennofen. Als im 16. Jh. Bengerode verwüstet wurde, siedelten sich die Töpfer um das Klosterstift Fredelsloh an. Die Blüte des Töpferhandwerks lag im 17. Jh. Heute gibt es noch einige kleinere Töpfereien, aber mehr noch Geschäfte, die Keramik- und Tonwaren, Glas- und Korbwaren, sogar Gold- und Silberschmuck verkaufen, die aber nicht unbedingt in Fredelsloh hergestellt werden.

In der Kunsttöpferei Klett darf man dem Meister bei seiner Arbeit auf die Hände schauen. Der Werkstatt angeschlossen ist ein kleines Café mit Galerie, hier gibt es ausführliche Auskunft über den Ort und das Töpferhandwerk. Auch sonst laden die Cafés im Ort mit oftmals selbstgebackenem Kuchen zu einer Pause ein.

Sehenswert ist auch die aus rötlichen Sandsteinquadern erbaute romanische, dreischiffige Pfeilerbasilika eines ehemaligen Augustinerklosters. Gegründet wurde das Kloster 1137 von Erzbischof Albrecht von Mainz. Wer sich die Kirche gerne von innen ansehen möchte, spricht mit Herrn Matthias Pahmeyer (Am Kapellenbrunnen 2, Fredelsloh, Tel: 05555286).

Sehenswert ist ebenso eine 400 Jahre alte Sommerlinde, die hinter dem Kloster steht. Diese frühere Friedhofslinde mit ihrem auffallend beuligem Erdstamm weist einen beachtlichen Umfang von knapp 6 m und einer Höhe von 22 m auf.

Radfahren

km 11,0 Die Sollingstraße fahren wir rechts bis kurz vor Ortsausgang.

Km 11,5 Hier folgen wir dem Wegweiser zur Kunsttöpferei Klett links,

Km 11,7 und biegen gleich wieder rechts in den Kampweg ein. Von hier führt uns der Weg geradeaus bis zum Waldrand, am Fuße der Ahlsburg.

Km 12,8 Wir fahren rechts, vorbei an vielen alten Eichen, und auch an der nächsten T-Kreuzung bleiben wir auf dem rechten Weg. Auf diesem schönen Waldweg, entlang des Bölletals rollen wir eine ganze Weile abwärts, bis wir auf die sogenannte Ducksteinquelle stoßen.

Ein schmucker Rastplatz mit Bänken und einem Pavillon lädt zu einer kurzen Rast ein.

Die Ducksteinquelle ist die stärkste von mehreren Quellen am Südhang des 360 m hohen Ducksteinberges, eine der vielen Kuppen der Ahlsburg.

Die Ahlsburg ist ein im Erdmittelalter entstandener Horst. Die in dieser Zeit waagerecht abgelagerten Schichten des Buntsandsteins und Muschelkalkes wurden im Tertiär als Folge der Alpenauffaltung durch Gebirgsdruck wie ein Pultdeckel aus dem Umland herausgehoben und auf das vom Solling und Weper gebildete Vorland geschoben.

Das Wasser, das dem steilen Südhang der Ahlsburg entquillt, kommt aus dem Muschelkalk. Es führt gelösten Kalk mit sich, den es am Fuße des Gebirgszuges absetzt. Hier haben sich im Laufe von Jahrmillionen mächtige Tufflager gebildet. Duckstein bedeutet Tuffstein, und dieser ist ein schlammiger, großporiger Kalksinter.

Der Name der Quelle wird auch mit dem lat. "dux", Wort für Herzog in Verbindung gebracht. Unweit von hier stand das alte Stammschloß der Herzöge von Grubenhagen, heute Turmruine.

Km 16,1 Von der Ducksteinquelle setzen wir den Weg in gleicher Richtung fort,

Km 16,8 bleiben an der kommenden Gablung auf dem linken Weg und fahren weiter, vorbei am Forsthaus Gieseberg, bis zur Autostraße Moringen - Einbeck (L543).

Km 17,8 Wir erreichen die Hauptstraße.

Für eine Pause im Hotel und Gasthaus Stennebergsmühle fahren wir ca.300 m rechter Richtung, tägl. geöffnet von 11.30 - 14.15 und 18.00 - 22.00 Uhr, Montag Ruhetag, Tel: 05554 99300.

Die Tour führt uns an dieser Straße links weiter.

Km 18,0 Wir zweigen nach rechts ab und folgen dem linken gut zu fahrenden Schotterweg linksseitig der Bölle.

Das Bölletal als eines der schönsten Seitentäler der Leine ist ein hierzulande nur noch selten anzutreffendes naturbelassenes Flußtälchen mit Feuchtwiesen, Galeriewäldern und Resten von Auewäldern. Infolge von fruchtbaren und gut mit Wasser versorgten Böden zeichnet sich der Auewald durch üppigen Pflanzenwuchs und durch eine große Artenvielfalt aus. In dem ausgedehnten Laubmischwald finden wir Weiden, Erlen, Pappeln, Eschen und gelegentlich Stieleichen, zu denen sich entsprechend der Standortgegebenheiten andere Baumarten hinzugesellen. Unter den Bäumen breitet sich eine dichte Krautschicht aus, diese Blütenpracht bilden im Frühjahr die auffallend großen Pestwurzfluren, u.a. das goldgelbe Scharbockskraut, Waldgoldstern, Buschwindröschen, Hohler Lerchensporn, Waldbingelkraut, Lungenkraut, Goldener Hahnenfuß, Schlüsselblume und das Waldveilchen. Im Sommer ändert sich das Aussehen grundlegend, Brennessel, Gundermann, Geißfuß, Waldziest, Rote Lichtnelke und gefleckte Taubnessel sind u.a. die dann weniger bunten Vertreter dieses Tales. Die wegbegleitenden Sträucher bilden zumeist Schlehen- und Weißdorngebüsche.

Die ruhige Atmosphäre dieser Niederung sind außerdem ideale Voraussetzungen für Schwarzstörche, die seit einigen Jahren hier ihr Jagdrevier entdeckt haben.

Nun endet der Weg in 2 schmale unwegsamere Trampelpfade.

Km 19.6 Hier schieben wir das Rad kurzerhand rechts über die Brücke,

Km 19,7 und radeln auf dem linken befestigten Waldweg weiter.

Km 20,5 Nun "steigen" wir rechter Hand einen Obstbaum-gesäumten Schotterweg hinauf zur Domäne Wickershausen (schieben ist keine Schande).

Das hübsche Gut mit seinen Fachwerkscheunen und den 500 Jahre alten Parkbäumen (Eiben) liegt wie eine Insel in den ausgedehnten Ackerflächen. Von hier oben hat man einen herrlichen Blick über die weiten fruchtbaren Lößebenen des Leinetals, bis nach Northeim und den umliegenden Dörfern. Bei klarer Wetterlage gibt es eine Sicht bis zum Harzrandgebirge.

Entstanden ist diese Landschaft lange bevor der Mensch die Bühne betrat. In einem wenig gestörten Paket von Gesteinsschichten, die im Erdmittelalter, also vor 220 Mill. Jahren, abgelagert worden waren, ließ ein Bruch in der Erdkruste eine sog. Streifenscholle von 6-8 km Breite um ca. 600 m absinken. Dieses ereignete sich im Tertiär vor ca. 60 Mill. Jahren. Der Riß selber, der sich in einer riesigen Bruchlinie vom Mittelmeer bis nach Norwegen hinstreckte, war nur 1,5 km breit. Im Zusammenhang damit kippten aber auch die östlich und westlich anschließenden Schollen an ihrer Innenseite ein, was schließlich zu der ungewöhnlich breiten Leinetalbildung beitrug.

Km 21,2 Vom Gut lassen wir uns längs der Apfelbaumreihe hinunterrollen.

Km 22,6 An der ersten richtigen Feldwegkreuzung fahren wir links,

Km 23,1 dann rechts den Weg hinunter bis nach Hollenstedt.

Im direkten östlichen Anschluß von Hollenstedt beginnt das Naturschutzgebiet der Northeimer Seenplatte. Dieses Gebiet wurde im Quartär, in den letzten 2 Mill. Jahren, von der Leine und ihren Nebenflüssen mit Harzschotter aufgefüllt. Durch Gewinnung dieses Schotters für Bauzwecke sind an dieser Stelle 10 Seen unterschiedlicher Größe entstanden.

Die Flora und Fauna ist hier mannigfaltig. Ca. 25 Vogelarten, die Hälfte davon bestandsbedrohte Arten, darunter der Flußuferläufer, Flußregenpfeifer, Teichrohrsänger, Haubentaucher, Eisvogel, Uferschwalbe, und Braunkehlchen finden an diesen Seen einen natürlichen Lebensraum.

Km 23,8 Am Ortseingang von Hollenstedt fahren wir links durch den hübschen Ortskern immer längs der gleichen Straße.

In Hollenstedt gibt es seit 1588 das Mühlengewerbe. 1837 übernahm Hermann Lockemann die Mühlenpacht, zu seinen Ehren wurde 1837 ein Gedenkstein gesetzt.

Hollenstedt gilt als das vorbildliche Beispiel der Dorferneuerung im südniedersächsischen Raum. Starker Durchgangsverkehr und andauernde Überflutungen der Bölle zwangen die geplagten Bewohner zu einschneidenden Maßnahmen im alten Ortskern. Die vielarmige Bölle wurde zugeschnürt und ihr errechnetes Hochwasser durch einen Flutgraben nördlich des Ortsrandes abgeleitet. Der lindenbestandene Hauptarm in der Dorfmitte konnte aber gerettet werden.

Km 25,0 Am Ende dieser Ortsstraße folgen wir links der radweg-begleitenden Hauptstraße L572 an Stöckheim vorbei bis nach Drüber.

Km 27,3 In Drüber, kurz nachdem links die Straße nach Buensen und Dörrigsen abbiegt, führt uns linker Hand ein Feldweg jenseits der lärmenden Autostraße in Richtung Sülbeck.

Km 28,0 Dann fahren wir in den ersten rechtsabknickenden Feldweg und folgen diesem immer geradeaus bis Sülbeck.

Km 29,4 Wir treffen auf den Salinenplatz in Sülbeck.

In der Grabenzone der Leinesenke sind im Untergrund Salinare des Zechsteins aufgedrungen, so daß in der Nähe von Sülbeck sowie bei Salzderhelden salzhaltige Quellen austreten, die heute fast alle versiegt sind. Diese Quellen, mit einem Salzgehalt bis zu 9%, wurden offensichtlich bereits in vorgeschichtlicher Zeit genutzt.

Seit 1866 wird in der Saline Sülbeck Salz gewonnen. Im 19. Jahrhundert wurden zwei 400m tiefe Bohrungen niedergebracht, die die Wirtschaftlichkeit der Saline erheblich steigerten. Bis in die sechziger Jahre unseres Jahrhunderts wurde hier Salz gefördert. Von den einstigen Werksgebäuden blieb u. a. das Verwaltungshaus erhalten, darin seit 1692 die "Salinenkapelle". Heute kann dieses Industriedenkmal für sich in Anspruch nehmen, eine der besterhaltenen Salinenanlagen in der Region zu sein. Besichtigungen sind nach Voranmeldung möglich. Ansprechpartner für eine Führung durch die Anlagen ist Herr Albert Behrenz, Sülbecker Geschichts -und Heimatverein, Tel.(05561)81073.

In Sülbeck befahren wir die Straße, die nach Westen in Richtung Strodthagen aus dem Ort wieder herausführt.

Buche

Km 30,0 Vom Ortsausgang sind es noch 300 m bis rechts ein asphaltierter Landwirtschaftsweg abknickt.

Km 30,3 Dieser führt uns um den Sülbecker Berg herum. Von hier oben haben wir einen wunderbaren Weitblick ins sog. Einbeck - Markoldendorfer Becken. Es wird im Südwesten begrenzt durch die Ahlsburg, im Nordwesten durch Elfas, Hils und der Hube, dem "Rückgrat" Einbecks.

Km 31,1 Der Weg macht einen Rechtsknick, es geht weiter abwärts bis zur Hauptstraße, am Ortsrand von Immensen.

Km 31,9 Diese überqueren wir und fahren geradeaus durch den Ort.

Km 32,1 "An der Kötnerei" halten wir uns rechts und überqueren die Hauptstraße L572.

Km 32,5 Im Naturschutzgebiet des Hochwasser-Rückhaltebeckens fahren wir den linken Weg, parallel zur Hauptstraße und mit Blick auf die Ruine Heldenburg, bis auf den Deich, dort geht's rechts weiter bis zum Leine-Wehr von Salzderhelden.

Aufgrund der jährlichen Überflutungen der Leine wurde Anfang der 70er Jahre das Hochwasserrückhaltebecken gebaut. Fünf Becken der insgesamt 10 ha großen Polderlandschaft, rechts und links der Leine, lassen sich unabhängig voneinander fluten und halten 43,5 Millionen Kubikmeter Wassermassen zurück. Dieser größte zusammenhängende, naturnahe Feuchtwiesenkomplex Südniedersachsens ist ein einmaliger Lebensraum als Brut-, Rast-, Überwinterungs- und Nahrungsplatz für bedrohte Vogel- und andere Tierarten, zumal das Leinetal eine uralte Zugstraße für durchziehende Kraniche und Störche zwischen ihren Brutgebieten im Norden und den eisfreien Gebieten im Süden ist. Auch bietet das Naturschutzgebiet einen dauerhaft stabilen Lebensraum für viele Pflanzenarten.

Inmitten des Polders, den wir von Immensen bis zum Wehr umkreisen, liegt der sog. Kiebitzfleck. Da hier in knapp 300 m Tiefe ein Zechstein-Salzstock steht, aus dem salzhaltiges Wasser austritt, konnten sich im Laufe der Zeit salzhaltige Pflanzen ( z.B. die Salzmiere ) ansiedeln, die wiederum die Kiebitze anlocken.

Km 35,8 Vor dem Wehr geht es dann links herunter zur Hauptstraße, auch hier fahren wir links.

Km 36,0

Jetzt führt uns rechter Hand ein schmaler Weg die Felswand hinauf zur Heldenburg und zur Burgschänke (Montags Ruhetag).

Seit dem 12. Jh. wird im Bereich des Ortes Salz gewonnen. Bis in das 18. Jh. hinein war Salzderhelden mit seiner Saline eine ausgesprochene Gewerbesiedlung. Seit 1851 wird die Sole auch für Badezwecke genutzt.

Die auf dem südlichen Sporn des steil abfallenden Muschelkalk-Höhenzuges stehende aus hellem Kalkstein erbaute Heldenburg wurde 1320 erstmals erwähnt. Lange Zeit war die oft belagerte und zerstörte Burg im Besitz der Welfen. Die mittelalterlichen Strukturen, mehrstöckig aufragendes Mauerwerk, der Pallas, die Einfassungsmauern der einschiffigen Burgkapelle und ein quadratischer Turmstumpf, sind noch gut zu erkennen.

Die Heldenburg gilt auch als Ursprungsort des Sachsenrosses, des Wahrzeichen Niedersachsens. Sie kann besichtigt werden. Eine Hinweistafel gibt Aufschluß über ihre Geschichte.

Die Tour führt uns jedoch entlang der Hauptstraße weiter.

Km 36,4 Von hier biegt eine kleine Straße links Richtung Sportplatz ab. Diese fahren wir immer geradeaus,

Km 37,0 überqueren dann die Hauptstraße L572 und verweilen ein Stück auf diesem Weg.

Km 38,3 an der nächsten Hauptstraße geht's kurz nach rechts,

Km 38,6 und schließlich am sog. Reinserturm wieder links weiter.

Die Leine- Ilme- Senke ist ein seit vorgeschichtlicher Zeit bevorzugtes Durchgangsgebiet, zum einen als Verkehrspaß zwischen Solling und Harz, zum anderen war die Leinestraße eine bedeutende Pilgerstraße, Heerstraße und Frachtstraße für den mittelalterlichen Warenverkehr zwischen Nord- und Süddeutschland. Ebenso war sie Geleitstraße, d.h. es wurden Zollstellen errichtet, und eine davon war die am Reinser Turm.

Km 39,2 An der kommenden Feldweg-Kreuzung geht's in den rechten Weg.

Km 40,6 Am Ende des Weges an den Schrebergärten wieder rechts,

Km 40,8 Jetzt führt uns schließlich die letzte Straße, der Reinserturmweg, immer geradeaus ins Herz von Einbeck. Vorher überqueren wir noch die Hullerser-/Altendorfer Straße und schieben längs der Marktstraße (Fußgängerzone) unseren "Treuen Gefährten" zum Marktplatz.

Km 41,8 Hier befindet sich dann auch die Touristinformation in dem schönen alten Einbecker Rathaus.

Etappe 3: Von Einbeck nach Bad Gandersheim

Über Kuventhal, Voldagsen, Brunsen, Stroit, Naensen, Greene/Kreiensen, Heckenbeck, Dankelsheim

Länge der Tour: 42,9 km / ca. 5 Std.

Km 0 Vom Alten Einbecker Rathaus und dem Tourist Informationsbüro aus fahren wir in Richtung Hallenbad/Sportplätze, d.h. vom Marktplatz fahren wir in die Tiedexer Straße und entlang dem sich anschließenden Kohnser Weg.

Die über 600jährige Bier- und Hansestadt bietet ein eindrucksvolles Bild der Stadtbaukunst des Spätmittelalters. Überall in der Innenstadt stößt man auf Einbecks Biergeschichte. Um 1600 Gab es fast 750 Bürger-Brauhäuser in der Stadt. Diese farbenprächtigen Gebäude mit ihren großen, rundbogigen Toreinfahrten prägen noch heute das Bild der Altstadt. 400 Fachwerkhäuser, darunter mehr als 120 reich verzierte spätgotische Bürgerhäuser, bieten reizvolle Fotomotive.

Im Fahrradmuseum, Städtischen Museum, den Galerien, der Blaudruckerei, kunsthandwerklichen Betrieben oder den EXPO-Projekten gibt es viel zu entdecken.

Km 0,5 Und zweigen dann rechts in die Ivenstraße ab.

Km 1,0 Nach den letzten Schrebergärten auf der linken Seite biegen wir in die Rießwarte ein.

Schon nach wenigen hundert Metern stehen wir am OLE-Hof unter dem gewaltigen Astwerk und Blätterdach einer wunderbaren 600 jährigen Linde. Ihr Stamm mißt einen Umfang von 7 Metern. Diese wohl schönste Linde der Gegend war vermutlich schon Augenzeuge etlicher Einbecker Geschichtsereignisse.

Diesem Weg folgen wir immer geradeaus entlang des mit Pappeln und Weiden gesäumten Krummen Wassers. Besonders gegen Ende des Weges türmt sich im Frühjahr und Sommer, dicht gezwängt zwischen Weg und Wasser, eine herrlich artenreiche Bachvegetation vor uns auf.

Km 1,9 Vorbei einer ehemaligen Mühle, der Krummen-Wasser-Mühle, geht es weiter bis zur Hauptstraße in Kuventhal.

Nach der Mühle weisen Schilder am Wege "Wasserschutzgebiet" und ein eingezäuntes Landstück mit einem Sammelbrunnen darauf hin, daß die Stadt Einbeck den größten Teil ihres Wasserbedarfs aus diesem Gebiet deckt.

Im einem 50 Meter tiefen Taleinschnitt am Krummen Wasser liegt eingezwängt das Dorf Kuventhal. Der Ortsname soll auf einen alten Flurnamen copa - kowe - Kufe - "krumm" oder "gekrümmt" zurückgehen, also etwa "Ort im krummen Tal" bedeuten. Die Ortschronik berichtet von häufigen schlimmen Hochwassern infolge von Schneeschmelzen oder wolkenbruchartigen Regengüssen. So soll ein Hochwasser im Sommer 1886 einmal im Orte die Höhe von 4 Metern erreicht und schwere Schäden angerichtet haben.

Km 4,3 Hier fahren wir links die Ringstraße hoch.

Km 4,7 Oben angekommen geht es auf der K527 in Richtung Hallensen geradeaus weiter.

Wir durchfahren die Wilhelmsbrücke. Bereits 1827-1830 wurde hier eine Brücke über das Tal des Krummen Wassers gebaut. Die Namensgebung erfolgte nach dem Herzog Wilhelm v. Cambridge. Die moderne Zweietagenbrücke wurde 1955/56 errichtet, als die alte Brücke dem Verkehr auf der Bundesstraße 3 nicht mehr gewachsen war.

Km 6,0 Schließlich führt uns rechts eine wenig befahrene Landstraße K659 zu den Dörfern Voldagsen und Brunsen.

Km 7,0 Wir erreichen die Idylle von Voldagsen und bleiben auf dieser Straße bis zur nächsten Kreuzung.

Dort überqueren wir die B64 und folgen geradeaus dem Feldweg, mit einem Rechtsknick, zum Falkenhorst.

Km 8,3 Dort überqueren wir die B64 und folgen geradeaus dem Feldweg, mit einem Rechtsknick, zum Falkenhorst.

Km 9,3 An der Hauptstraße fahren wir kurz links,

Km 9,5 dann rechts in einen asphaltierten Feldweg.

Km 9,9 An der nächsten Weggabelung, an einem winzigen Tümpel, nehmen wir den linken asphaltierten Weg und bleiben auf der Höhe der Feldkuppe.

Hier bietet sich ein herrlicher Rundblick auf die umliegenden Berge. Hils und Selter im Norden, der Elfas im Westen und die Hube im Süden, und zwischen ihnen zeigt sich in der südlichen Ferne die Ahlsburg.

Km 11,6 Wieder im Tal angekommen, beendet die Hauptstraße diesen Weg. Wir fahren rechts durch die Eisenbahnbrücke in das Dorf Stroit, bleiben auf dieser Straße nur kurz,

Km 11,8 und biegen dann links in die Kirchstraße ein. Wir fahren an der Kirche vorbei,

Km 11,9 biegen am Ende der Straße wieder rechts ab und verlassen Stroit.

Km 12,7 Nach wenigen hundert Metern führt uns rechts nach einem einzelnen Haus ein Schotterweg hoch auf den Roten Berg, zur Stroiter Windmühle.

Diese südlichst gelegene Windmühle von Niedersachsen wurde 1848-50 erbaut und war über hundert Jahre, bis 1962, in Betrieb. Der Müller verrichtete seine Arbeit für die Bauern der Umgebung. Sie bezahlten für das Mahlen und Schroten des Getreides, und in schlechten Zeiten für die Verarbeitung von Graupen. 1922 wurde ein Elektromotor installiert, doch bis 1943 trieb auch noch der Wind die je nach Windrichtung zu stellenden, mächtigen Flügel an.

Über diese Technik vergangener Jahrhunderte informiert ein kleines technisches Museum im Inneren der Mühle. Man muß sich bei der Familie Woitak im Anbau links melden.

Km 13,2 An der Mühle radeln wir links weiter,

Km 13,25 und vor der Gartenanlage sofort wieder rechts, den Schotterweg entlang bis zur Bundesstraße.

Km 13,9 An dieser stark befahrenen Straße geht es noch mal nach rechts, aber nur wenige Meter bis nach Langenstruck.

Km 14,3 Direkt nach den Häusern führt uns linker Hand ein Wirtschaftsweg die Felder hoch,

Km 14,5 bis zu einem querenden asphaltiertem Weg, den wir rechts bis Naensen fahren.

Km 15,6 An der Kreuzung in Naensen fahren wir weiter geradeaus die Greener Straße.

Km 16,6 Noch vor den linksliegenden Sportplätzen biegen wir rechts in einen Feldweg ein. Dieser mit Obstbäumen gesäumte Weg führt uns hoch auf den Süllberg.

Radfahren

Km 17,2. Hier oben, inmitten der Feldkuppe, hat sich ein kleiner, von Bäumen umrandeter Tümpel gebildet. Im August kann man über diesem stillen Plätzchen oftmals Rotmilane kreisen sehen.

Wir rollen den Süllberg auf gleichem Wege in südlicher Richtung wieder hinunter.

Km 17,6 An einer Gabelung bleiben wir auf dem rechten Weg, überqueren die Bundesstraße und strampeln den vor uns liegenden Hügel wieder hinauf.

Km 18,0 An der nächsten Weggabelung nehmen wir den linken Weg, fahren jetzt nur noch geradeaus und genießen den überwältigenden weiten Blick in die Landschaft (bei gutem Wetter offenbart sich ein Blick bis zum Harz) und die sich anschließende belohnende Abfahrt bis zur B64.

Km 19,8 Wir folgen der Bundesstraße rechts bis zum Eisenbahnviadukt,

Km 20,6 dem Beginn der Gemeinde Greene und somit dem Beginn einer kleinen Pause oder vielleicht einer Besichtigung der Burgruine Greene.

Die Hauptsiedlung des kleinen Grenigaues ist ein alter Brückenort. Hier überquerte der vom Rhein zur Elbe führende Helweg die Leine. Das Eisenbahnviadukt Greene (Höhe 34m) stammt aus der Pionierzeit der Eisenbahn, von 1865. Die Trasse wurde damals sehr aufwendig über Viadukte und durch Tunnel gelegt, damit sie auf braunschweigischem und nicht hannoverschem Gebiet verlief, und nur dort den Anrainern (Bahnhöfen, Städten, Industriebetrieben usw.) Einkünfte bescherte. Diese kurzsichtige Entwicklungspolitik war in der Zeit der deutschen Kleinstaaterei weit verbreitet. Erst in der Folge der Reichsgründung von 1871 entwickelte sich eine großräumige Verkehrspolitik. Im Mittelalter war Greene Sitz eines Mainzer Erzdiakonats, die Erzdiozöse erreichte hier ihren nördlichsten Punkt.

Unterhalb des Eisenbahnviaduktes führt uns in einem kurzen aber heftigen Anstieg der Weg hinauf zur Burgruine Greene. Von hier haben wir einen wunderschönen Blick über das Leinetal. Die ehemalige Burg der Edelherren von Homburg wurde um 1308 errichtet, um den an dieser Stelle möglichen Leinedurchgang ("Furt") zu kontrollieren. Bis 1699 bewohnten Amtsleute der welfischen Herzöge die Burg. In dem 25 m hohen Burgfried (Aussichtsturm) wurden bis 1961 in "Ehrenschreinen" Listen mit den Namen von 20000 nicht zurückgekehrten Kriegsgefangenen des 2. Weltkrieges aufbewahrt.

Km 20,6 Im Ort findet man zur Linken den historischen Amtshof, der heute neben der Gemeindeverwaltung auch das Heimatmuseum des Fleckens beherbergt. Zum Amtshof gehört ein lauschiger Park mit Springbrunnen und Spielplatz - gute Gelegenheit für eine kleine Rast. Fährt man einige hundert Meter weiter auf der B 64, erblickt man an der folgenden Kreuzung links die St.-Martins-Kirche.

Vom Eisenbahnviadukt aus fahren wir auf der B64 ostwärts.

Die Entstehung der Kirche reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück. 1980 wurden umfangreiche Renovierungen abgeschlossen, bei der sehenswerte Wandmalereien freigelegt wurden, die aus dem Jahre 1570 stammen. Außerdem besitzt die Kirche eine der ältesten Kirchenorgeln Niedersachsens aus dem Jahre 1690.

Km 21,4 Hier biegen wir noch vor der Kirche links ein und bleiben wenige Meter auf der größeren linken Straße.

Km 21,7 Wir fahren rechts,

Km 22,0 und biegen bald darauf noch mal rechts in den ausgeschilderten Leineradweg ein. Nun genießen wir diese ruhige lange Ebene bis zu einer Querstaße,

Km 24,9 die uns rechter Hand über die Leine zur bevorstehenden Steigung bringt.

Km 25,6 An der Hauptstraße (K643) angekommen, radeln wir nach rechts,

Km 26,4 bis uns linker Hand ein Schotterweg steil den Muschelkalkkamm des Steinbrinks hoch bringt. Kurz und schmerzlos (ruhig schieben!) bewältigt man die 50 Höhenmeter in 800 m, hat dafür aber einen wunderschönen Blick ins Leinetal und auch zum gegenüberliegenden Pumpspeicherwerk Erzhausen am Hang des Selter.

Das Pumpspeicherwerk Erzhausen wurde 1964 in Betrieb genommen. Es dient der Speicherung von Energie und somit dem Ausgleich von Belastungsspitzen oder Ausfällen anderer Kraftwerke. Aus einem Unterbecken, das sich durch die Leine speist, wird nachts mit nicht genutzter, freier Leistung Wasser in das Oberbecken gepumpt. In Spitzenzeiten treibt das Wasser dann die unterirdischen Turbinen an. Der erzeugte Strom wird sofort ins Netz gespeist. Fast eine Million kWh beträgt die Speicherkapazität eines Ablaufs des gefüllten Oberbeckens.

Daß das Pumpspeicherwerk an dieser Stelle errichtet wurde, liegt an den günstigen Voraussetzungen des Steilabhangs des Selter und der unten dicht vorbeifließenden Leine.

Der Selter, dessen oberste Schicht aus Dolomitgestein besteht (dieses wurde vor mehr als 100 Millionen Jahren in der Jurazeit in einem flachen Meer abgelagert), wurde durch gewaltige tektonische Bewegungen der Tertiärzeit vor etwa 40 Millionen Jahren zu einem breiten Sattel aufgewölbt, der dann infolge übermäßiger Spannung auf dem Scheitel auf voller Länge einbrach. Aus dem Riß formte sich durch Abtragung nach und nach das mittlere Leinetal.

Km 27,2 Auf der Höhe angekommen folgen wir dem Wegverlauf immer geradeaus.

Km 28,0 Nun fahren wir rechts entlang der Straße K641 weiter bis Heckenbeck.

Km 29,2 Wir erreichen die ersten Häuser der Ortschaft Heckenbeck.

Km 29,7 Auch an der abknickenden Vorfahrt bleiben wir linker Hand auf dieser Straße, durchfahren den hübschen Ort,

km 30,2 und biegen ca.200 m nach Ortsausgang links in einen asphaltierten Wirtschaftsweg ein. Diesen Berg (80 Höhenmeter) bewältigen wir in gut einem Kilometer, genießen dafür aber wieder einen herrlichen Blick, diesmal bis ins Gandetal.

Km 31,3 Vom Gipfel aus radeln wir rechts am Waldrand entlang, dann ein Stück durch den Wald,

Km 31,9 bis wir in der Linkskurve linker Hand an ein Hügelgräberfeld gelangen.

Dieser 4000 Jahre alte Friedhof ist ein Relikt aus der Bronzezeit. In dieser Zeit hatten die auch als Hünengräber bezeichneten Erdwälle noch beachtlichere Ausmaße und waren weitaus zahlreicher vertreten. Viele wurden durch Kultivierungsmaßnahmen eingeebnet oder durch Grabräuber zerstört. Für den Grabhügelbau verwendete man Grassoden oder angeschütteten Sand. Dabei bestand der Hügelfuß aus Steineinfriedungen in Form von Steinkränzen, Mauern aus Findlingen, oder Gräben. Ursprünglich wurde ein Toter, dann in nachfolgenden Zeiten weitere Tote durch seitliche Aufschüttung und Erhöhung begraben. Diese Art von Gräbern sind im Weser- und Leinebergland eher wenig anzutreffen, das Hauptverbreitungsgebiet liegt weiter im Norden.

Fahrräder

Wir bleiben ein kurzes Stück auf dem Pastorenweg,

Km 32,2 um an einem kleinen Rastplatz links in den Wetteborner Weg abzuzweigen.

Für wenige Meter begleitet uns ein Waldlehrpfad, der Wissenswertes über die hier heimischen Bäume bietet.

Km 32,5 Dann in einer scharfen Rechtskurve fahren wir den Weg geradeaus hoch, und stoßen in kurzer Zeit wieder auf die Straße, die wir für die Hügelgräber an der Waldrandkreuzung verlassen haben.

Km 33,1 Von diesem Zeitpunkt an erfreuen wir uns einiger rasanter Abfahrten, die uns zurück ins Tal der Gande bringen werden.

Wir rollen rechts hinunter bis nach Dankelsheim, aber Vorsicht mit dem Tempo, evtl. Schranke nach 500m!

Km 34,6 An der Kreuzung am Ortseingang von Dankelsheim lohnt es sich für eine Pause 100 m geradeaus und dann links An der Kreuzung am Ortseingang von Dankelsheim lohnt in den Ort zu fahren, um gegenüber der Kirche im Landgasthof Schulze-Klingemann (hübscher Garten) einzukehren. Der Gasthof hat täglich ab 11 Uhr geöffnet, Mittwochs ist Ruhetag.

Die Tour aber führt uns an der Kreuzung rechts entlang der Straße K632 weiter bis zur Domäne Clus.

Km36,8 Nach dem Linksabknicken der Straße erreichen wir die Einfahrt des Gutsgeländes.

Das ehemalige Benediktinerkloster Clus wurde auf Initiative des Gandersheimer Stiftskapitels an der Stelle einer früheren Einsiedlerklause eingerichtet, 1127 geweiht und mit Mönchen aus Kloster Corvey besetzt. Auf Veranlassung Kaiser Lothar III. und des Bischofs Bernhard von Hildesheim übernahmen im Jahre 1134 Mitglieder des Cluniazenserordens das Kloster. Die auf einer leichten Anhöhe gelegene, kleine dreischiffige Basilika entstand zwischen 1124 und 1159, um 1485 wurde der Chor im gotischen Stil erweitert. Von den ursprünglichen zwei Türmen steht nur noch der nördliche. Unter den im Inneren der Kirche erhaltenen Kunstschätzen ist der aus Lübeck stammende Schnitzaltar von 1487 von besonderer Bedeutung. Besichtigungsmöglichkeit täglich von 9-19 Uhr.

In der Klosterkirche Clus finden regelmäßig Orgelkonzerte statt (Sonntag vormittags), Auskünfte erteilt die Tourist-Information Bad Gandersheim, Tel. 05382/73479 oder 480.

Wir fahren diese Straße wenige Meter weiter.

Km 36,9 Dann verlassen wir die Hauptstraße, zweigen an einem alten alleinstehenden Baum in den linken Feldweg ab, vorbei am Mergelsteinbruch und radeln diesen Weg geradeaus bis zu seinem Ende, der sog. Siedlung Schülerkamp.

Km39,2 Rechts geht es weiter

Km 40,1 Noch bevor die Schotterpiste an der Hauptstraße K632 endet, gibt es auf der linken Seite einen Zugang zu einem Radweg, der auf einer stillgelegten Eisenbahntrasse die Städte Bad Gandersheim und Lamspringe miteinander verbindet. Auf diesem Wege radeln wir rechter Hand ca. 2 km, bis in die Nähe der Innenstadt von Bad Gandersheim.

Km 42,1 Der Radweg endet an der Braunschweiger Straße. Wir fahren sie rechts hinunter, bis wir nach den letzten Radlermetern bei

Km 42,9 mit dem Beginn der Stiftsfreiheit, hier befindet sich auch die Tourist-Information, das sehenswerte Zentrum der Stadt erreicht haben.

Etappe 4: Von Bad Gandersheim nach Northeim

Über Wolperode, Hachenhausen, Harriehausen, Ellierode, Wiershausen, Oldenrode, Düderode, Willershausen, Westerhof, Elvershausen

Länge der Tour: 45,2 km / ca.5 Std.

Km 0 Von der Tourist-Information an der Stiftsfreiheit fahren wir die Bismarkstraße hoch.

Km 0,8 Kurz nachdem sie in die Braunschweiger Straße übergeht, biegen wir links in den Radweg nach Lamspringe ein und radeln ihn ca. 2 km bis ans nördliche Ende der Stadt.

Km 2,8 Hier schickt uns ein Wegweiser von der Radlertrasse links zum Kloster Brunshausen. Wir rollen das kurze Schotterstückchen zur Hauptstraße herunter,

Km 2,9 fahren links,

Km 3,1 um nach wenigen Metern hinter der Brücke wieder links in das Klostergrundstück einzubiegen.

Km 3,2

Das Kloster Brunshausen mit der Klosterkirche St. Bonifatius wurde Ende des 8. Jahrhundert gegründet. Der sächsische Adelige Liudolf schenkte dem Benediktinerkloster Fulda um 780 Land und ermöglichte damit in Brunshausen einen ersten Stützpunkt der christlichen Mission im südlichen Niedersachsen. Im 9. Jahrhundert diente das Kloster dem Stift Gandersheim bis zur Fertigstellung der Stiftsgebäude als vorübergehende Unterkunft. Im 12. Jahrhundert wurde Brunshausen dem benachbarten Kloster Clus unterstellt. Die heutige gotische Hallenkirche steht auf den Fundamenten einer dreischiffigen romanischen Basilika. Diese hatte ihrerseits drei Vorgängerbauten, deren Anfänge bis in die Zeit der Liudolfinger um 780 zurück reichen. Die Klosterkirche ist im Sommer täglich von 10-20 Uhr, im Winter von 10-16 Uhr zu besichtigen. Der westliche Klosterflügel wurde im 18. Jahrhundert zu einem Sommerschloß der Gandersheimer Äbtissin umgebaut, Wandmalereien aus dieser Zeit sind erhalten.

Im ehemaligen Sommerschloß finden regelmäßig Ausstellungen statt. Öffnungszeiten Di. und Sa. 15-17 Uhr, So. 10-12 und 15-17 Uhr, Auskünfte erteilt die Tourist-Information Bad Gandersheim, Tel. 05382/73-479 oder 480.

Außerdem gibt es zwei Gaststätten in Brunshausen:

Café im Klosterhof, geöffnet Mi.-So. 14-19 Uhr, Tel. 05382/3141, im Winter nur an den Wochenenden geöffnet

Klosterkeller Brunshausen, geöffnet täglich von 11-22 Uhr, Mittwochs Ruhetag, Tel. 05382/1822

Wir fahren zurück zur Straße,

Km 3,3 fahren links,

Km 3,4 und biegen noch mal links in die Sackgasse ein.

Radweg

Nach 100 m auf der rechten Seite laden die Bänke an einer Quelle zu einem kurzen Verweilen ein. Nach weiteren 100 m gelangen wir an die Roswithaquelle.

Die Quelle erlangte ihren Namen nach der ersten deutschen Dichterin Roswitha, die im Stift von Bad Gandersheim Mitte des 10. Jahrhunderts als Kanonisse lebte.

Wir radeln geradeaus weiter über die Straße ins Naturschutzgebiet.

Km 3,7 Dort geht es links über die Brücke und wieder links entlang der Gande.

Km 4,1 Am Ende des hübschen Waldweges fahren wir rechts die Straße (K633) hoch in das alte Bauerndorf Wolperode.

Wenige Meter vor Wolperode gibt uns linker Hand ein Schild den Hinweis auf die Wilhelm-Busch-Gedächnisstatue in Mechtshausen. Das südliche Niedersachsen ist die Heimat des deutschen Malers, Zeichners und Dichters (1832-1908). In den Orten Ebergötzen, Lüthorst, Hattorf und Mechtshausen, wo er starb, verbrachte er viele Jahre seines Lebens. Die Dörfer mit ihren Einwohnern und die sie umgebende Landschaft waren Anregungen für viele seiner Werke.

Km 6,4 Mitten in Wolperode biegen wir rechts zur Kirche ab, fahren links an ihr vorbei bis zum Ende des Dorfes.

Wer Lust auf eine kleine Rast verspürt, der sollte, noch bevor er die Straße Richtung Kirche verläßt, die gemütliche Atmosphäre und den leckeren selbstgebackenen Kuchen im Bauerncafe´ versuchen. Täglich geöffnet von 14 - 18 Uhr, Donnerstag Ruhetag.

Km 6,6 Rechts geht es weiter.

Km 7,0 An der T-Kreuzung radeln wir links entlang der Obstbäume auf dem ausgeschilderten R1-Radweg weiter.

von den Gebrüdern Grimm seinen Ursprung haben. Von hier oben haben wir einen wunderbaren Blick auf die umliegende Gebirgslandschaft. Nach Nord-Osten türmt sich der Heber, nach Westen der Helleberg und dazwischen in der Ferne das Gewölbe des Sackwaldes auf. Hinter diesem auf den Sieben Bergen soll das Märchen Schneewittchen

Wir folgen der Straße im Rechtsknick.

Km 8,5 Dann geht es links auf der Route der R1 Route weiter.

An dem alleinstehenden alten Baum lassen wir uns weiter des Weges rechter Hand den Berg hinunter rollen bis fast ans Ende der Hebersiedlung.

Km 9,4 Am Ende des Schotterweges radeln wir vor der letzten Häuserreihe rechts die asphaltierte Straße, durch ein kleines Waldstückchen, bis zur Bundesstraße 64.

Km 10,7 Die Bundesstraße befahren wir links, um dann sofort wieder rechts in die wenig befahrene Hauptstraße K639 in Richtung Hachenhausen/Harriehausen einzubiegen. Durch Hachenhausen hindurch fahren wir diese Straße geradeaus weiter.

Auffallend ist entlang der Route zwischen Bad Gandersheim und Northeim, daß ausnahmslos alle Orte mit dem Suffix -rode, bzw. -hausen enden. Während die fruchtbaren, von Löß überkleideten Hügel der Leine-Niederung in Südniedersachsen den ältesten Siedlungsraum bilden, dominieren in dieser Gegend die jüngeren Siedlungen mit -hausen und -rode- Namen. Lange Zeit waren diese, hauptsächlich vom landwirtschaftlich weniger ertragreichen Buntsandstein eingenommene Berg- und Hügelwälder, von jeglichen Siedlungen verschont geblieben. Erst in der Zeit zwischen 800 und 1200, insbesondere in der hochmittelalterlichen Rodungsperiode, drang die wachsende Bevölkerung aus den verkehrsgünstigen Niederungen schließlich in die Waldgebiete vor.

Km 12,8 Am Ende der Straße in Harriehausen zweigen wir an der Hauptstraße K637 nach rechts ab,

An dieser Ecke bietet das Gasthaus Niedersachsen eine Einkehrmöglichkeit, Mittwoch ist Ruhetag.

und biegen in die 2. Straße, an der abknickenden Vorfahrt, wieder links ein. Hier schlängeln wir uns weiter in südlicher Richtung bis zum Ortsausgang.

Km 13,9 Hinter der Eisenbahnbrücke gabeln sich zwei Straßen, wir bleiben auf der rechten entlang des Radfernweges. Der Weg führt uns leicht bergauf mit einen schönen Blick in die hügelige Landschaft.

Km 15,3 An der Kreisstraße K640 angekommen, rollen wir links entlang dem Durchbruchstal des Äbtissinberges zur Rechten und des Vogelberges zur Linken weiter bis Ellierode.

Km 16,2 In Ellierode bleiben wir auf dieser Straße, vorbei an der Kirche, an der Linde links weiter auf der Vorfahrtstraße bis nach Wiershausen. An diesem kurzen aber knackigen Anstieg wird unser Sportsgeist ein wenig in Anspruch genommen, aber schließlich auch mit einer rasanten Abfahrt ins Tal belohnt.

Km 18,3 In Wiershausen an der ersten Kreuzung links, bleiben wir weiterhin auf der K 640.

Km 18,8 Sie endet am Ortsende an der nächsten ebenfalls wenig befahrenen Straße K602, hier radeln wir links weiter bis Oldenrode.

Km 20,7 Wir erreichen die ersten Häuser von Oldenrode, fahren über die querende Straße, unter der Brücke hindurch, durch den Ortskern und geradeaus weiter durch den sich anschließenden Ort Düderode. Wir verlassen das Dorf auf gleicher Straße, vorbei an der ersten rechten Abzweigung in Richtung Oldershausen nähern wir uns auf dieser Seite einem Feldweg.

Km 23,1 Ca.250 m hinter zwei alleinstehenden Häusern und der davor liegenden Abfahrt nach Oldershausen biegen wir in den 2. Feldweg rechts ein ( d.h., der 1. Feldweg besteht lediglich aus befahrbaren Spurrillen).

Wer Lust auf eine sommerliche Abkühlung verspürt, fährt die Hauptstraße noch ca. 100 m weiter und biegt dann links zu einem Freibad ab.

Km 24,4 An der ländlichen T-Kreuzung unterhalb eines kleinen Wäldchens fahren wir den asphaltierten Weg wenige Meter rechts,

Km 24,6 dann biegen wir links in einen befestigten Schotterweg ein.

Km 25,0 Wir radeln an der nächsten Feldweg-Abzweigung links,

Km 25,4 und schließlich an dem asphaltierten Querweg wieder rechts.

Km 25,6 An der Querstraße hinter dem Friedhof fahren wir wieder links bis wir in Willershausen auf die Hauptstraße K602 treffen.

Für einen Abstecher müßten wir die Hauptstraße links fahren, denn am Nord-Ostrand der Stadt befindet sich die "Willershäuser Tongrube" der ehemaligen Ziegelei von Willershausen. Es handelt sich hier um ein, duch (Zechstein-) Salzablaugung im Untergrund, eingesunkenes Becken, in dem im Tertiär (vor rd. 3 Mill. Jahren) ein Pliozänton abgelagert wurde. So enstand hier ein berühmter und geschützter Fundpunkt pliozäner Pflanzen, Fische, Amphibien und Insekten. Am Rande der Grube befindet sich ein Pavillon mit Schauvitrinen.

Km 25,9 Die Tour geht auf der Hauptstraße, "An der Wende", rechts weiter.

Km 26,9 Wir biegen links in die Osteroder Landstraße ein. An dieser Straße gelangen wir über einen separaten Radweg auf der linken Seite-der Radweg beginnt nach ca. 400 m-, längs der hübschen Aue, bis ins benachbarte Westerhof

Dieser Radweg wurde auf einem ehemaligen Bahndamm angelegt. 1901 wurde das Auetal durch eine Schmalspurbahn für den Güter- und Personenverkehr erschlossen, wenige Jahre später, 1967, wurden die Gleise aber wieder stillgelegt und zum größten Teil abgebaut.

Km 28,4 Am Fuße von Westerhof überqueren wir eine Kreuzung und fahren geradeaus die Auepromenade weiter.

1825-1859 hatte das "Alte Amt Westerhof" eine eigene Verwaltungs- und Gerichtsbarkeit. Zu diesem Gebiet gehörten damals 11 Ortschaften, u.a. Eboldshausen, Echte, Kalefeld, Oldershausen und Willershausen. 1974 wurde das Gebiet zur Gemeinde Kalefeld zusammengeschlossen. In Kalefeld steht heute noch das älteste Bauwerk des "Alten Amtes Westerhof", die romanische Weißwasserkirche (erbaut 1145).

Km 28,7 Der schöne Weg entlang der Auepromenade findet nun sein schnelles Ende.

Für eine kleine Pause bietet es sich an, links den "Alten Graben" ca. 200 m hoch zum Landhaus Sonnenhof zu radeln, tägl. ab 17 Uhr geöffnet, Montag Ruhetag, Tel: 05553 1343.

Unsere Tour führt uns am Alten Graben rechts weiter. Dieser asphaltierte Weg wird von zahlreichen wunderschönen alten Eichen gesäumt.

Km 30,5 Wir haben den Waldrand erreicht und zweigen in den rechten Forstweg ab.

Km 33,5 Am Ende dieses Weges fahren wir kurz rechts, um dann gleich an der Hauptstraße links weiterzuradeln - von nun an geht's bergab, d.h. nach wenigen 100 Metern -

Km 37,1 Am Ortsbeginn von Elvershausen hat der Geschwindigkeitsrausch leider ein Ende. Wir sollten (auch aus anderen Gründen) nicht zu schnell fahren, um den schönen Blick ins Rhumetal und auf Wälder und Felder der umliegenden Buntsandsteinkuppen zu wahren. Wir folgen dieser Straße mit einigen Schleifen weiter durch den Ort.

Wunderschön und ruhig gelegen besticht die Ortschaft Elvershausen durch ihre vorherrschende Fachwerkbauweise. Die erhöht gelegene ev.-luth. Kirche mit Dachreiter und Barockausstattung wurde 1519 erbaut und 1705 als Saalraum umgestaltet.

Km 38,3 Bevor die Straße über die Rhume geleitet, biegen wir rechter Hand ab. Bis nach Northeim werden wir die Rhume auf dieser Seite begleiten.

Die Rhume entspringt ca. 20 km entfernt im südwestlichen Karstgebiet des Harzes. Mit einem Wasserausstoß von über 4000 Liter pro Sekunde zählt sie zu den größten Quellen Europas. Bevor die ost-west-verlaufende Rhume Northeim erreicht, nimmt sie die Hahle aus dem Eichsfeld sowie Oder und Söse aus dem Harz auf, um westlich von Northeim in die Leine zu münden.

Für Northeim hatte die Rhume nicht ausschließlich verkehrsgeographische und wirtschaftliche Bedeutung, sie diente auch der Erholung. Schon zur Jahrhundertwende wurde ein Badebetrieb eröffnet, der sich jedoch nur ca. 30 Jahre hielt. Mit ihren bewachsenen Ufern bringt die anmutig das Tal durchziehende Rhume nach wie vor erhebliches Erholungspotential mit. Sie ist u.a. besonders bei Kanufahrern beliebt (Informationen über Bootsverleiher und Pauschalangebote gibt es bei der Northeim Touristik).

Km 39,4 Während nun der Hauptweg geradeaus weiterverläuft, biegen wir links in einen schmalen aber dennoch fahrbaren und befestigten Pfad ein. Nach ca. 800 m wird der Weg wieder breiter und knickt bald danach links ab.

Km 40,9 Vor dem Rhumeübergang fahren wir rechts

Die Rhumeaue zählt zu den 11 im Landkreis Northeim ausgewiesenen Naturschutzgebieten, die insgesamt eine Fläche von 820 Hektar ausmachen. Durch den Ausbau von Wasserläufen, die Umwandlung in Grün- und Ackerflächen, sowie das Anpflanzen standortfremder Gehölze ist die wertvolle Vegetation dieses Lebensraumes auf wenige Wuchsorte zurückgedrängt. Im Uferbereich alter Flußarme der Rhume gibt es noch Reste naturnaher Partien mit Weiden und Erlen und großen Pestwurzfluren. Durch Naturschutzmaßnahmen seit Ende der 80er Jahre wird versucht, die vielen angepflanzten Pappeln, die als "Wassersäufer" den Boden entwässern, durch naturnahe Bestände , z.B. aus Eschen , Erlen und Weiden, zu ersetzen. Dennoch bietet der mittlerweile auch schon geschützte Pappelbestand für eine Vielzahl von Vogelarten, z.B. den Höhlenbrütern, einen geeigneten Lebensraum.

Km 41,2 An der nächsten Gablung im Wald bleiben wir auf dem linken Hauptweg. Wir ignorieren auch die kommenden Wegzuführungen und halten uns immer links.

Km 42,9 An der Kreuzung am Waldrand radeln wir geradeaus weiter.

Km 43,4 An der kommenden Abzweigung nahe des Stadtrandes von Northeim wählen wir den linken und schmaleren Weg.

Km 43,6 Wieder fahren wir die linke schmalere Piste.

Km 43,9 Nun geht es über die Rhume und dann weiter rechts auf dem Damm entlang eines Radweges bis Nahe der Innenstadt von Northeim.

Der Rhume-Deich soll als Hochwasserschutz die begradigte und ihrer natürlichen Überflutungsgebiete beraubten Rhume an einer Ausuferung hindern. 1981 war Northeim in Südniedersachsen die am schwersten vom Hochwasser betroffene Stadt.

Am westlichen Ende des Deiches fahren wir die Straße "Am Rhumekanal", die sich anschließende Kanal- und dann Häuserstraße immer weiter bis wir auf den Schaupenstiel treffen,

km 44,9 hier fahren wir rechts und beenden die Tour an der Breiten Straße, im schönen Zentrum von Northeim.

In Northeim verläuft durch die Breite Straße der 10. Längengrad, der dort als weißer Strich gekennzeichnet ist. Der Straßenzug Schaupenstiel/Breite Straße/Am Münster entstand um 1100, als sich im Schutz des Grafenhofes eine Marktsiedlung entwickelte. Als geplante Marktstraße wurde dieser Straßenzug großzügig angelegt, um ausreichend Platz für die Wagen und die Verkaufsstände zu haben.

Km 45,2 Am Ende dieses Straßenzuges, Am Münster 6, befindet sich die Northeim Touristik.

Literatur, Führer, Karten ...

Wanden & Trekking. Kartenempfehlungen

ADFC-Regionalkarte 1:75000 Göttingen/Oberes Leinetal

Weserbergland - Leine - Northeim: Fahrradkarte. GPS-genau. 1:70.000 (Kompass-Fahrradkarten Deutschland, Band 3063)

Wanden & Trekking. Literaturempfehlungen

Landschaftsführer Leinetal Südharz Eichsfeld, Jörg Kriege Wolfgang Wette, 1994.

Niedersachsen entdecken Bekanntes und Unbekanntes zwischen Harz und Küste, Band 1: Weserbergland und Leinebergland, Hrsg.: Jürgen Ricke, Dieter Sajak.

Niedersachsen: Wege in die Romantik, Das Reisehandbuch, Band 1 u. 2.

Ärchäologische Wanderungen in Südniedersachsen, Hery A. Lauer, 1988.

Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern, Band: Northeim - südwestliches Harzvorland - Duderstadt, Verlag Phillip von Zabern.

Sagen und Geschichten aus Göttingen und Umgebung Georg Kollmann, und Ilse Kollmann-Gümmer, GT Verlag.

1000 Freizeittips, Niedersachsenführer mit Oberharz und Obereichsfeld, 1990, Wartberg Verlag.

Historisch-Landeskundliche Exkursionskarte von Niedersachsen, Blatt Osterode am Harz, und Blatt Moringen am Solling, Hrsg.: Erhard Kühlhorn.

Tourist-Informationen

Northeim (37154): Tourist-Information, Am Münster 6, Tel.: 05551/913066, Fax: 913067

Hardegsen (37181): Fremdenverkehrs GmbH, Vor dem Tore 1, Tel.: 05505/50317, Fax: 50333

Einbeck (37574): Amt für Tourismus, Marktplatz 6/8, Tel.: 05561/916121, Fax: 916300

Bad Gandersheim (37581): Tourist-Information, Stiftsfreiheit 12, Tel.: 05382/73479, Fax: 73490

Städte auf der Route

Northeim

... ist eine historische Fachwerkstadt mit hohem Freizeitwert. Innerhalb der zum großen Teil noch erhaltenen Stadtmauer prägen urige Fachwerkhäuser das Stadtbild. Enge Gassen wechseln sich mit offenen Plätzen. Die Umgebung Northeims eignet sich sehr gut für Wanderungen, Radtouren oder Ausflüge. Kleine verträumte Fachwerkdörfchen und romantische Burgen sind zwischen den grünen Hügeln oder in den idyllischen Flußtälern von Rhume und Leine zu entdecken. Die Northeimer Seenplatte bietet neben schönen Bademöglichkeiten auch Seglern, Surfern, Anglern und Vogelfreunden ein beliebtes Revier. Kanutouren können auf Rhume und Leine unternommen werden.

Mehr siehe > Northeim

Hardegsen

... liegt am Naturpark Solling-Vogler und ist vom großen Verkehrsaufkommen und stressigem Massentourismus verschont geblieben. Die Natur dankt es mit intakter Fauna und Flora. So wachsen in unmittelbarer Umgebung der Stadt noch wilde Waldorchideen. Das 1324 fertiggestellte Muthaus ist das älteste, größte und einzig völlig erhaltene Profanbauwerk aus dem Mittelalter im südlichen Niedersachsen. Umgeben wird das Muthaus vom Kurpark, in dem Ruinenreste immer wieder an vergangene Zeiten erinnern. Das beheizte Freibad und der Burgmannshof mit Geigenmuseum ergänzen den Kurpark. In der historischen Altstadt mit ihren schönen Fachwerkhäusern laden viele kleine Geschäfte zum Einkaufsbummel ein.

Einbeck

... die über 600jährige Bier- und Hansestadt, bietet ein eindrucksvolles Bild der Stadtbaukunst des Spätmittelalters. Überall in der Innenstadt stößt man auf Einbecks Biergeschichte. Um 1600 gab es fast 750 Bürger-Brauhäuser in der Stadt. Diese farbenprächtigen Gebäude mit ihren großen rundbogigen Toreinfahrten prägen noch heute das Bild der Altstadt. 400 Fachwerkhäuser, darunter mehr als 120 reichverzierte spätgotische Bürgerhäuser, bieten reizvolle Fotomotive. Im Fahrradmuseum, Städtischen Museum, den Galerien, der Blaudruckerei, kunsthandwerklichen Betrieben oder den EXPO-Projekten gibt es viel zu entdecken. Außerdem locken Ausflüge in den Harz oder ins Weser- und Leinebergland.

Bad Gandersheim

... ist ein staatlich anerkanntes Heilbad. Wahrzeichen und Mittelpunkt der Stadt ist die über 1200jährige Stiftskirche. In unmittelbarer Nähe finden sich im mittelalterlichen Stadtkern mit dem Renaissance-Rathaus sowie dem Kaisersaal der ehemaligen Abtei weitere Sehenswürdigkeiten. Eine umsichtige Planung hat es ermöglicht, daß der mittelalterliche Stadtkern und die moderne Kurzone separate Standorte haben, aber dennoch in nur wenigen Minuten Fußweg zu erreichen sind. Seit 1959 werden alljährlich im Sommer die "Gandersheimer Domfestspiele" als klassisches Freilicht-Theater aufgeführt. Bad Gandersheim bietet ganzjährig neben sportlichen Aktivitäten wie Reiten, Segelfliegen, Tennis und Angeln auch Stadtführungen, Kur- und Wellnesspauschalen sowie Angebote für Einzelne und Gruppen.

Fahrradverleih

Northeim

Am Jugendgästehaus/Jugendherberge Northeim, Brauereistraße 1. Ein Informationsblatt mit Mietpreisen gibt es bei der Northeim Touristik.

Hardegsen

Informationen gibt es bei der Fremdenverkehrs GmbH Hardegsen, Lange Straße, Tel. 05505-5017

Einbeck

Hotel Panorama, Mozartstraße 2-6, Tel. 05561-93770

Bad Gandersheim

Im "Domstübchen", Baderstraße, Tel. 05382-6815