Wintererlebnis Hunde­schlitten­tour
Wandern

Was bei der Hundeschlitten­tour anders ist als beim klassischen Winterurlaub ...

Hundeschlittentour

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Allgemeines & Spezielles

Das klassische Natur Erlebnis im Winter ist für viele immer noch der Skiurlaub. Es gibt jedoch jede Menge Aktivitäten, die dem Outdoorfreund im Winter viel intensiverer Naturerfahrungen vermitteln, als es das Pisten Skifahren jemals könnte. An anderer Stelle habe ich über Schneeschuhtouren und Winterwanderungen geschrieben, und hier ist ein ganz besonderes Thema, die Hundeschlittentour dran.

Warum der Skiurlaub oft mit einem faden Beigeschmack verbunden ist

In meinem Bekanntenkreis gibt es viele naturverbundene Menschen, die im Sommer gern wandern, bergsteigen, radfahren oder paddeln. Im Winter fällt ihnen aber oft nichts anderes ein, als den klassischen Skiurlaub mit einwöchigem Skipass zu buchen. Tourenski wäre vielleicht noch eine Alternative, aber wenn man kein guter Tiefschneefahrer ist und/oder sich nicht mit Lawinen auskennt, dann fällt diese Winterbetätigung aus.

Dabei hören sich die Berichte über die Skiurlaube häufig gar nicht so gut an. Mangelnder Schnee, immer teurere Skipässe, viele Schneekanonen mit entsprechendem Energieaufwand, großräumig planierte Landschaften sowie viel Beton und Halligalli sind so ungefähr das Gegenteil von einem intensiven Naturerlebnis.

Warum es also nicht mal mit einer Hundeschlittentour probieren?

Für die Hundeschlittentour muss die Natur nicht angepasst und umgestaltet werden. Man ist in wilden naturnahen Landschaften unterwegs, lässt Lärm, Stress und Halligalli hinter sich und das Gemeinschaftsgefühl in einer Gruppe von Gleichgesinnten ist deutlich intensiver als beim Apres Ski.

Wanden & Trekking. Bedenken?

Wer noch nie auf dem Hundeschlitten unterwegs war, verspürt möglicherweise ein paar Hemmungen:

  • Kann ich das überhaupt?
  • Wie komme ich mit den Hunden klar?
  • Ist das nicht viel zu kalt?
  • Wie gefährlich ist eine Hundeschlittentour in abgelegenen Gebieten?

Diese Überlegungen sind durchaus berechtigt und es ist sehr zu empfehlen, sich vor dem großen Winterabenteuer ein paar Gedanken zu machen. Das Gute ist, es gibt diverse Anbieter, die auch Neulinge bei ihrer ersten Hundeschlittentour intensiv beraten und unterstützen.

Wanden & Trekking. Die Wahl des Zielgebietes für die Hundeschlittentour

Da wäre zuerst einmal die Wahl des Zielgebiets. Soll ich meine Hundeschlittenreise in den Alpen buchen? Oder lieber gleich auf Grönland oder Island? Oder wie sieht es mit Nordskandinavien aus?

Aus meiner Sicht ist das, was sich die meisten Outdoor-Freunde unter einer mehrtägigen Hundeschlittentour vorstellen, in Mitteleuropa nicht so einfach umzusetzen. Sicheren Schnee gibt es nur im Gebirge, und das Relief (z.B. der Alpen) ist nicht unbedingt optimal für den Hundeschlitten. Natürlich kann man auch in Alpentälern mit dem Hundeschlitten fahren, aber man hat dann das Problem, dass wenig nutzbare Fläche zur Verfügung steht. Die steilen Hänge sind für Schlittenhunde nicht sonderlich gut geeignet und außerdem lawinengefährdet. Zudem sind die Alpen sehr dicht besiedelt und gerade in den weniger steilen Bereichen konzentriert sich die Infrastruktur wie Straßen und Gebäude.

Hundeschlittentour

Viel besser funktioniert das in einer Region, die durch sanfte Hügellandschaften geprägt ist und trotzdem im Winter genügend Schnee bietet. Und da kommt Skandinavien ins Spiel. Lappland z.B. bietet das optimale Relief und jede Menge unberührte Natur. Zudem liegt hier im Winter immer genügend Schnee und die zugefrorenen Seen bieten besonders beeindruckende weite ebene Flächen. Hier kann man mit seinem Hundeschlitten tagelang in der Natur unterwegs sein, ohne auf feste Siedlungen zu stoßen.

Ist die Dunkelheit in Skandinavien oder Grönland ein Problem?

Es stimmt, gerade Ende Dezember und Anfang Januar sind die Tage recht kurz und nördlich des Polarkreises geht die Sonne in dieser Zeit oft kaum auf. Aber wirklich stockdunkel wird es selten. Die Sonne steht nur flach hinter dem Horizont und der Schnee reflektiert das verbleibende Licht.

Dafür hat die Sonne Richtung Mittsommernacht schnell viel aufzuholen. So werden die Tage im späteren Winter und frühen Frühling schnell länger. Im März ist es auch nördlich des Polarkreises schon wieder 12 Stunden am Tag hell und die prachtvolle Winterlandschaft prägt immer noch das Ambiente. Außerdem gibt es im Winter Lapplands eine besondere Belohnung, das Polarlicht.

Ausrüstung, Fitness und der Umgang mit den Hunden

Wenn das Zielgebiet gefunden ist bleibt noch die Frage nach der Ausrüstung, der nötigen Fitness und dem Umgang mit den Hunden. Hier sind die Anforderungen durchaus unterschiedlich und sollten, da man als Anfänger ja sowieso nicht auf eigene Faust unterwegs ist, mit dem jeweiligen Veranstalter geklärt werden.

Die Anbieter von Hundeschlittentouren sind erfahren im Umgang mit Neulingen und stellen einen Teil der Ausrüstung wie warme Overalls oder besonders dicke Handschuhe und Stiefel oft auch zur Verfügung.

Mit einer Hundephobie wird man vermutlich sowieso einen anderen Wintersport wählen, aber wer ein entspanntes Verhältnis zu Hunden hat, muss vor den Schlittenhunden keine Angst haben. Natürlich sind die keine Schoßhündchen oder Streicheltiere, das heißt eine gewisse Robustheit ist beim Hundeschlitten-Neuling schon erforderlich. Trotzdem gelingt es nach einer Einweisung in der Regel recht gut, mit den Tieren umzugehen. Unterschiedliche Anbieter spannen allerdings unterschiedliche Hunderassen vor ihren Schlitten. Wer beim Thema Hunde Bedenken hat, der sollte vorher mit dem Veranstalter klären, ob die entsprechenden Hunde auch für Anfänger geeignet sind.

Hundeschlittentour

Bleibt die Frage nach der körperlichen Fitness. Jeder normal sportliche Mensch sollte eine Hundeschlittentour gut bewältigen können. Es kommt hier weniger darauf an, lange hohe Dauerbelastungen zu bewältigen. Die Herausforderungen liegen eher bei etwas Geschicklichkeit und einer guten Körperbeherrschung.

Trotzdem ist eine längere Hundeschlittentour natürlich kein Sonntagsspaziergang. Wer hier Bedenken hat, sollte vielleicht mal ein Schnupperangebot im heimischen Mittelgebirge oder in den Alpen wahrnehmen um zu erfahren, auf was man sich mit der Hundeschlittentour einlässt.

Fazit

Die Hundeschlittentour ist eine hervorragende Alternative zum klassischen Winterurlaub auf Ski. Sie ist besonders geeignet für bewegungsfreudige Naturgenießer, die gern mit Tieren Kontakt haben. Und egal, ob naturverbundene Paare oder Einzelreisende, die sich in der Gruppe wohlfühlen - das Gemeinschaftserlebnis auf eine Hundeschlittentour in dünn besiedelten Naturlandschaften ist ausgesprochen intensiv.