BAD SOODEN - ALLENDORF![]() Attraktive Doppel-Kleinstadt an der Werra, sehr gut erhaltene mittelalterliche Fachwerkstadt, perfekter Ausgangspunkt zum Wandern in der Region. |
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Bad Sooden - Allendorf |
Rechts und links der Werra liegen die beiden äußerst attraktiven, jeweils mit eigenem Charakter ausgestatteten Fachwerkstädtchen. Hier gibt es viel zu Erleben: Salzmuseum und Saline, Werratal-Therme, Grenzmuseum, idyllische Gastronomie u. v. m. Einen Rundgang von 2:00 h durch Bad Sooden und Allendorf beschreibt die Wanderung 22 im Märchenwanderbuch von Ingo Stock.
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Bad Sooden |
Lange war das heutige Bad Sooden als Ortsteil Suthen (vorher Westera = Ort im Westen) nur Ableger von Allendorf, allerdings mit seinen Salzwerken und den Siedlungen der Salzarbeiter eine wesentliche Stütze der Stadt. Zur Römerzeit lebte hier der germanische Stamm der Chatten. Es gab einzelne römische Expeditionen und Heerlager, aber keine dauerhafte Besiedlung. Laut Tacitus (im 1. Jh.) stritten sich hier die Chatten und andere Germanen an einem Grenzfluss (Werra) um salzhaltige Quellen (Sooden). Mit den Franken und dem Missionar Bonifatius kam das Christentum in die Region. Einzelne Missionierungen schon früher (Kirche in Allendorf aus germanischer Zeit). => Einfluss des Erzbistums Mainz. In späterer Zeit immer wieder Konflikte zwischen Thüringen, Hessen und Mainz. 8. Jh.: Die Salzwasservorkommen wurden auch unter Karl dem Großen ausgebeutet. Er übertrug die Salzrechte samt Geräten und Arbeitern an das Kloster Fulda. Salz wurde durch Verdampfen des Quellwassers gewonnen. Später wurde das Wasser mit 5% Salzgehalt aus 7 m Tiefe hoch gepumpt. In den Siedehütten waren Siedemeister und Salzknechte beschäftigt, die im Sooden wohnten. Die reichen Besitzer lebten in Allendorf. Die Sole musste 16 Stunden gesiedet werden > hoher Holzverbrauch aus den umliegenden Wäldern. 1526: Reformation auf hessischem Gebiet. Eichsfeld bleibt katholisch (außer Hanstein). Ab Ende des 16. Jh.: Braunkohle aus dem nahen Meißner. Anfang des 17. Jh.: Gradierwerke, die das Wasser durch Sonne und Wind und aufgrund der großen Oberfläche der Strohballen und des Zweigwerkes verdunsten ließen und so die Sole auf 22 % Salzgehalt konzentrierten. Von den 22 Gradierwerken ist eines noch zu sehen, 2002 restauriert. ab1650: Blütezeit der Stadt nach den 30jährigen Krieg. 1865: Kurhaus 1866: Nordhessen kommt an Preußen, Salzmonopol fällt. 1881: erstes Sole-Badehaus, Rationalisierung der Salzgewinnung, neue Brunnen 1890: größte Siedepfanne Europas 1906: Einstellung der Salzproduktion. Kaliindustrie an der Werra förderte auch billiges Steinsalz. Näheres ab Seite 120 im Buch Eichsfeld-Werrabergland: Todestreifen und Lebenslinie.
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