Elfen, Trolle, Zwerge und Riesen
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Das verborgene Volk in Island

Island Landschaft

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Das Verborgene Volk - von Elfen, Trollen, Riesen und Zwergen

Aus der heidnischen Zeit hat bis heute der Glaube an das sog. "verborgene Volk" nicht nur überlebt, sondern das kulturelle Leben der Isländer nachhaltig beeinflusst. Wahrscheinlich liegen in dem Angesicht einer ebenso überwältigend schönen wie furchteinflößenden, urgewaltigen Natur zwischen tausend Grüntönen und grotesken Lavagesteinen die Wurzeln für den Glauben an übernatürliche Wesen, den über die Hälfte der Isländer nach wie vor teilt.

Für die rund 270.000 Einwohner der Insel schließen sich Kirchgang und Rücksichtnahme auf Elfen ("álfar"), die in manchem für uns unscheinbar wirkenden Stein am Wegesrand hausen, nicht aus. Während die Kirche den scheinbar harmlosen Aberglauben belächelt, belächeln wiederum manche Isländer die Kirche, deren Lehre für Troll- und Elfengläubige fremdartig bzw. unnatürlich bleibt.

Nach dem offiziellen Handbuch der isländischen Trolle, dem "Vae Hartal" haben rund 40 Prozent der Befragten schon mit Toten Kontakt gehabt. Gestorbene Menschen, die nach ihrem Tod keine Ruhe finden, treiben als "Afturganga" (Wiedergänger) ihr schreckliches Unwesen und töten andere Menschen oder verschleppen sie der Sage nach durch offene Gräber in die Hölle. Die Geister verraten sich allerdings dadurch, dass sie sich ständig wiederholen und dass sie nicht den Namen Gottes, "Gud", aussprechen können. Wie der volkskundliche Atlas "Vae Hartal" informiert, treiben neben Trollen und Afturganga auch hunderte von "Guhlen", leichenfressenden Dämonen, ihr Unwesen.

Mit dem Bewusstsein, dass die meist unsichtbaren Mitbewohner der Insel rücksichtslosen Raubbau an der Natur vergelten können, bemühen sich die Isländer um ein freundliches Auskommen mit ihren übernatürlichen Nachbarn.

Dem Glauben an Elfen, Feen, Trollen, Gnome und "Huldufolks" wird selbst von offizieller Seite Rechnung getragen: Erla Stefánsdóttier hat als Elfenbeauftragte Islands die Wesen kategorisiert und ihre Wohnsitze und Wege in einer "Landkarte der verborgenen Welt" markiert. Um Konflikten mit dem meist unsichtbaren Volk aus dem Weg zu gehen, wird Stefánsdóttier bei Bauvorhaben von offizieller und privater Seite zu Rate gezogen. So ist es keine Seltenheit, dass eine schon geplante Straße in ihrer Wegführung bei Besichtigung des Geländes noch einmal in ihrem Verlauf neu geplant wird, um nicht die Wohnsitze von Elfen oder Feen zu zerstören. Wege, auf denen mehrere Unfälle passierten, hinter denen man die verborgenen Wesen vermutete, wurden in ihrem Verlauf noch einmal geändert.

Nach Erla Stefánsdóttier gibt es in Island heute noch zahlreiche Energielinien, wie sie auch in China oder bei den australischen Aborigines bekannt sind. Diese Linien treten in unterschiedlichen Farbtönen auf und erstrecken sich über weite Landstriche. Berggeister senden blitzende Energielinien in tiefen Farben aus. Blaue Linien, die von Steinhaufen in eine Richtung weisen, markieren alte Pfade, die heute überwuchert sind. "Wenn wir uns selbst in einen harmonischen Zustand versetzen und für einen Moment eine Pause von der Hektik des modernen Lebens einlegen wollen, dann müssen wir versuchen, die Tür zu unseren Seelen zu öffnen und die universelle Kraft des Lebens (...) betrachten, das Bewusstsein, welches in allen Dingen ruht." Dann, so Stefánsdóttier, würde der Mensch sich "mit allen lebenden und natürlichen Wesen in Einklang befinden und Energie, Licht und Freude für sein Leben gewinnen."

Auch wenn scheinbar die Hälfte aller Isländer das verborgene Volk achtet, so glauben nach Arni Björnsson, einem einheimischen Volkskundler und Elfenkenner, nur wenige an die tatsächliche Existenz. "Die meisten von uns sind nicht wirklich davon überzeugt, dass es sie gibt, andererseits wollen wir die Möglichkeit ihrer Existenz nicht leugnen. Eigentlich ist es eine Art Skepsis. Wir leben in einem höchst unberechenbaren Land - was heute Gras und Wiese ist, kann morgen Lava und Asche sein. Daraus haben wir gelernt, uns nicht zu sehr auf den Augenschein zu verlassen.

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Elfen

Die Elfen treten in sehr unterschiedlichen Gestalten und Größen auf, einige von ihnen sind lang und dünn, andere wiederum machen einen wohlgenährten Eindruck und sind von kleiner Statur.

Die Elfen-Genesis

Einmal kam Gott der Allmächtige zu Adam und Eva. Sie begrüßten ihn herzlich und zeigten ihm alles, was sie in ihrem Haus hatten. Sie zeigten ihm auch ihre Kinder und er fand sie sehr vielversprechend. Er fragte Eva, ob sie nicht mehr Kinder hätten als die, die sie ihm gezeigt hatte. Sie sagte nein. Es war aber so, dass Eva einige der Kinder noch nicht gewaschen hatte und sich deshalb schämte und nicht wollte, dass Gott sie sähe, und aus dem Grund versteckte sie sie. Das wusste Gott und er sagte: "Was vor mir verborgen wird, soll den Menschen verborgen sein." Diese Kinder wurden jetzt unsichtbar für die Menschen und wohnten in Bergen und Hügeln, Felsen und Steinen. Von ihnen stammen die Elfen ab, die Menschen aber stammen von den Kindern Evas ab, die sie Gott zeigte. Die Menschen können nie die Elfen sehen, es sei denn, diese wollen es selber, denn sie können die Menschen sehen und sich den Menschen sichtbar machen.

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Trolle

Trolle sind riesenhafte, den Menschen in der Regel feindlich gesinnte Kreaturen, die unterirdischen hausen. Sie haben eine lederähnliche Haut und ihre Bewegungen sind plump und schwerfällig. Sie verfügen zudem über geringe magische Fähigkeiten, ihre Sprache ist sehr rau und auf einfache Worte beschränkt. Da Trolle manchmal auch Menschenfleischessen, entführen sie gerne Reisende, die sich nach Einbruch der Dunkelheit in die Nähe ihrer Behausungen wagen. Tagsüber ist gegen eine Wanderung in den Bergen jedoch nichts einzuwenden. Sie sind düstere Wesen der Nacht und hassen das Sonnenlicht. Sie setzen sich ihm niemals freiwillig aus, da sie die besondere Eigenart haben, bei Kontakt damit, zu versteinern. Sollte man tatsächlich in die Gewalt eines Trolls geraten, muss man diesen lediglich hinhalten, bis die Sonne aufgeht. Dann lockt man ihn aus seiner Höhle, sobald er zu Stein erstarrt ist, steht einererfolgreichen Flucht nichts mehr im Wege.

Landschaft Island

Die isländische Landschaft ist regelrecht übersät mit unvorsichtigen Trollen, die über ihrem Treiben die Zeit vergessen haben. Besonders beeindruckend ist die große Trollkuh Hvitserkur, die beim Trinken an der Nordküste Islands vom Tageslicht überrascht wurde.

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Wiedergänger (Afturganga)

Dies sind besonders unangenehme Zeitgenossen unter den Geistern.

Es handelt sich um Tote, die aus den verschiedensten Gründen keine Ruhe finden und ihr Unwesen treiben. Sie töten oft Menschen oder verschleppen Sie durch offene Gräber in

die Hölle. Oft treten Menschen schon als Afturganga in Erscheinung, wenn ihr Tod noch gar

nicht bekannt ist. Zum Glück für die Isländer gibt es verschiedene Erkennungszeichen, die einen Afturganga verraten.

Ein schönes Beispiel ist die Geschichte vom Knecht Sigurd und der Magd Gudrun. Gudrun erkennt den Afturganga  Sigurd an zwei Hinweisen. Geister wiederholen sich ständig und sie können den Namen "Gott" nicht aussprechen. "Gud" bedeutet aber im isländischen "Gott" und deshalb konnte das Gespenst in der Geschichte Gudruns Namen nicht aussprechen und musste sich mit "Garun" behelfen.

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Zwerge

Als schwer einschätzbar gelten die isländischen Zwerge ("dvergar"), die ungefähr so groß werden wie drei bis fünf Jahre alte Kinder. Ihnen wird eine farbenreiche Aura und manchen ein temperamentvolles Wesen nachgesagt, doch während einige von ihnen durchaus freundliche Umgangsformen pflegen, gelten andere wiederum als unhöflich oder kühl.
Die Nachtzwerge entstanden aus Maden im verwesenden Fleisch des erschlagenen Riesen Ymir. Die Götter fanden sie jedoch zu hässlich, um gesehen zu werden, und verbannten sie zu einem Leben unter der Erde. Sie verwandelten sich wie die Riesen bei Tageslicht zu Stein, was die vielen kleineren Felsen und Steine erklärt, die überall in der nordischen Landschaft zu finden sind.

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Riesen

Die Fels-und Sturmriesen personifizierten die riesigen Gebirge und Gewitterwolken. Da sie an Dunst und Nebel gewöhnt waren, verwandelten sie sich wie die Zwerge in Stein, wenn sie hellem Tageslicht ausgesetzt wurden. Dies erklärt die Entstehung von fantastischen Felsformationen, wie z.b. dem  Riesengebirge, das aus Riesen geformt wurde, die so dumm waren, sich bei Sonnenaufgang im Freien aufzuhalten.