Lästige Insekten auf Wanderungen und Trekkingtouren![]() Welche lästigen oder gefährlichen Insekten begegnen mir auf Wanderungen und Trekkingtouren und was kann ich dagegen tun? |
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Allgemeines & Spezielles zu Insekten beim Wandern |
Um es gleich vorweg zu sagen, Insekten sind ein wichtiger Teil der Natur und gerade in der heutigen Zeit besonders schützenswert. Die Artenvielfalt und die Individuenzahl nehmen weltweit ab, und das hat verschiedene Gründe. Diese Gründe haben aber fast alle direkt oder indirekt mit dem Menschen zu tun. Menschengemachter Klimawandel und hochgezüchtete Agrarindustrie mit riesigen Monokulturen und unermesslichen Mengen an Insektengiften sind dabei die Hauptverursacher. Also sollten wir schon mal um jedes Insekt froh sein, das unseren Planeten bereichert. Auf der anderen Seite können Insekten aber auch ausgesprochen lästig werden, und das nicht zuletzt beim Wandern, Trekking oder Bergsteigen. Skandinavien ist berüchtigt für seine Mückenschwärme. Dazu kommen vor allem auch in Island und Grönland die lästigen Kriebelmücken, die zwar nicht stechen, aber beißen und die vor allem extrem nervig in den Augen oder in der Nase herumkrabbeln. Rund um den Äquator sind Mücken dann besonders gefährlich, weil sie Reisende mit lebensbedrohlichen Tropenkrankheiten infizieren können. In den mittleren Breiten - so wie den europäischen Mittelgebirgen, Hochgebirgen und Küsten - bekommen wir es auch mit Insekten zu tun, die aber im Vergleich zu den Subpolargebieten oder den tropischen und subtropischen Gebieten relativ harmlos und in relativ geringer Zahl auftreten. Trotzdem können sie extrem nerven. Allgemein kann man dem Wanderer oder dem Trekking-Reisenden schon mal ein Moskitonetz empfehlen, das leicht ist und in jeden Rucksack passt. Auch Netze, die über Kopf und Gesicht reichen, haben schon manchen Skandinavien-Tourer vor der Verzweiflung gerettet. Hier aber noch ein paar Hinweise zu den Insekten die man auf Wanderreisen und Trekkingtouren am häufigsten antrifft … |
Bienen und Wespen |
Nehmen wir zuerst mal Bienen und Wespen. Jeder der sich häufiger draußen aufhält ist schon mal irgendwann in seinem Leben von einer Biene oder einer Wespe gestochen worden. Meistens ist das kein großes Problem. Der Stich ist zwar schmerzhaft und kann zu unangenehmen Schwellungen führen, nach ein paar Tagen ist das aber meist wieder ausgestanden. Übel kann es allerdings werden, wenn man z.B. eine Wespe oder eine Biene zusammen mit Speisen oder Getränken verschluckt und von denen in den Mundraum oder in den Hals gestochen wird. Der Hals kann so zuschwellen, dass man nicht mehr atmen kann. In solchen Fällen ist es wichtig, schnell einen Notarzt zu rufen. Auch wenn Allergiker gestochen werden oder wenn es besonders viele Stiche gleichzeitig gibt, kann die Sache schlecht ausgehen. Auch dann ist schnell ärztliche Hilfe gefragt, um einen anaphylaktischen Schock zu vermeiden oder zu behandeln. Gerade Wespen und Bienen halten sich gern in der Nähe menschlicher Siedlungen auf und wenn man während der Wanderung in einem Ausflugsrestaurant am Tisch sitzt, kann man gerade von Wespen häufig massiv gestört werden, so dass das Essen oder Trinken keinen Spaß mehr macht. Auch im eigenen Garten auf dem Balkon oder auf der Terrasse können Wespen extrem nervig sein. Bis zu einem gewissen Grade müssen wir das vielleicht einfach ertragen, aber wenn die Belästigung extrem wird, brauchen wir einen Profi, der die Wespen vertreiben kann. Gerade in alten Häusern finden Wespen immer gute Stellen, um ihre großen Nester anzulegen. Die sollte man zumindest im Sommer, wenn die Wespen aktiv sind, nicht selbst entfernen. Zumal auch der Schutzstatus von Wespen und Bienen zu beachten ist. Was kann man aber nun tun, wenn man von einer Wespe gestochen wird und nicht unbedingt den Notarzt braucht? Gute Erfahrung habe ich mit dem Insektenstift namens Aceron gemacht. Den hat mir mal eine Notfallmedizinerin empfohlen. Die Schmerzen lassen sehr schnell nach und die Schwellung geht sehr schnell zurück. Auch die elektrisch funktionierenden Insektenstifte, die punktuell eine hohe Temperatur auf den Stich einwirken lassen, sollen sehr gut helfen. Gegen allergische Reaktionen kann auch eine Salbe wie Soventol oder ähnliches angewendeten. |
Fliegen |
Fliegen sind gänzlich ungefährlich und können maximal etwas nervig werden. Das ist vor allem dann der Fall, wenn es im Sommer früh hell wird, man aber nicht schon bei Sonnenaufgang um 4:30 Uhr aufstehen will. Dann kann eine einzelne Fliege dafür sorgen, dass es mit dem Schlaf vorbei ist. Gerade wer auf dem Lande wohnt hat häufig mit Fliegen zu kämpfen - oder der Wanderurlauber oder Trekkingfreund, der sich in Gegenden bewegt, wo viel Viehzucht stattfindet. Und das ist natürlich gerade in den Wandergebieten wie z.B. den Alpen oft der Fall. Deshalb nehme ich mir bei solchen Wanderreisen immer schon eine Fliegenklatsche mit ins Gepäck und oft auch ein Moskitonetz. Auch zu Hause habe ich für nervige Fliegen ein Moskitonetz griffbereit aufgehängt. |
Zecken |
Zecken sind wieder ein deutlich größeres Problem als Fliegen. Sie können FSME oder Borreliose übertragen und beides sind gefährliche Krankheiten. Dabei ist die Borreliose mit Antibiotika relativ gut zu behandeln. Sie tritt auch häufiger auf als FSME und kann potenziell von jeder Zecke übertragen werden. Aufgrund der vielfältigen und unklaren Symptome ist Borreliose früher häufig nicht erkannt worden. Wenn man aber über Gleichgewichts- oder Sehstörungen, Erschöpfung oder diverse andere unspezifische Symptome klagen muss, dann sollte man immer auch die Möglichkeit einer Borreliose in Betracht ziehen. Zumindest wenn es sein kann, dass man irgendwann in den letzten Jahren von einer Zecke gebissen wurde. FSME, die Frühsommer-Meningitis, ist eine Form der Hirnhautentzündung und kann nicht geheilt werden. Es gibt aber eine Impfung, die vor allem für Aufenthalte in den süddeutschen Gebieten und im Alpenraum empfohlen wird, weil FSME dort sehr verbreitet ist. Noch viel mehr zum Thema Zecken und was man gerade als Wanderer dagegen tun kann und sollte findest du auch im > Artikel über Zecken beim Wandern. |
Ameisen |
Ja, auch Ameisen gehören zu den lästigen Insekten, die den Wanderer pisacken können. Da hilft nur, Plätze mit vielen Ameisen zu meiden und dort nicht gerade sein Picknick auszupacken oder sein Zelt aufzubauen. Das ist in Mitteleuropa meist problemlos möglich, da es genug alternative Plätze geben wird. In Schweden bei einer Paddeltour mussten wir aber schon einmal die Insel wechseln, weil die von uns ausgesuchte so von Ameisen verseucht war, dass wir es dort nirgendwo aushalten konnten. Auch in Berghütten, Hostels oder anderen Gebäuden kann man auf Ameisen treffen. Das liegt häufig daran, dass unbedarfte Zeitgenossen Lebensmittel oder Süßigkeiten mit in die Schlafräume genommen haben oder die Hüttenküche nicht gut sauber gehalten wird. Hier hilft es, die Lebensmittel immer ameisensicher zu verstauen. Betreibt man so eine Hütte oder hat man anderweitig Probleme mit Ameisen im Haus, dann helfen auch gut die Köderdosen, die man im Gartencenter kaufen kann. Mittlerweile gibt es aber auch sehr widerstandsfähige invasive Ameisenarten, denen man mit solchen Mitteln nicht mehr effektiv zu Leibe rücken kann. Gegen die hilft dann wieder nur der professionelle Schädlingsbekämpfer. Der setzt dann z.B. Fadenwürmer ein, die als natürliche Feinde der Ameisen gelten. |
Mücken |
Zum Thema Mücken und dem Schutz vor Mücken findest Du eine separate Seite unter > Mücken & Mückenschutz |
Fazit |
Insekten gehören zur Natur dazu, und wer von ihnen auf einer Wanderung oder einer Trekkingtour belästigt wird, der sollte zumindest in moderaten Fällen diese wichtigen kleinen Lebewesen tolerieren. Bei Allergien oder wenn es um schwere Infektionskrankheiten geht, hört dann natürlich der Spaß auf. Hier kommen dann die Mediziner ins Spiel, entweder als Notärzte oder um Impfungen oder Behandlungsmaßnahmen durchzuführen. Und wenn man mit den Insekten nicht nur vorübergehend beim Wandern zu tun hat, sondern auch da wo man schläft, Speisen anbietet, eine Unterkunft betreibt oder wohnt, dann kommt man in vielen Fällen um einen professionellen Schädlingsbekämpfer (Kammerjäger) nicht herum. |
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