Reisen als Student: Trekkingtouren vs. Work and Travel
Wandern

Vor- und Nachteile von Trekking und Work and Travel im Vergleich sowie ein paar praktische Tipps.

Trekking in Nepal

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Allgemeines & Spezielles

Vor, während und nach dem Studium bietet sich für viele die Möglichkeit, einen etwas ausgedehnteren Auslandsaufenthalt zu verbringen. Trekkingtouren und Work and Travel sind dabei zwei der beliebtesten Möglichkeiten für Studenten, die Welt zu entdecken und neue Erfahrungen zu sammeln. Während Trekkingtouren vor allem den Sport, die Freiheit und das Abenteuer in der Naturlandschaft betonen, verbindet Work and Travel das Reisen mit der Möglichkeit, Geld zu verdienen und tiefer in die Kultur und das Alltagsleben eines Landes einzutauchen.

Beide Optionen haben ihre eigenen Vor- und Nachteile, die je nach persönlichen Vorlieben und Zielen zu unterschiedlichen Entscheidungen führen können. In diesem Artikel schauen wir uns die Stärken und Schwächen beider Reiseformen an um gerade - aber nicht nur - für Studenten eine gute Entscheidungshilfe zu bieten.

Außerdem beleuchten wir blitzlichtartig ein paar organisatorische und finanzielle Fragen, die mit beiden Reiseformen zu tun haben.

Trekkingtouren: Abenteuer in spektakulären Landschaften

Wanden & Trekking. Vorteile von Trekkingtouren

Wanden & Trekking. Unvergessliche Naturerlebnisse

Trekkingtouren bieten die Möglichkeit, spektakuläre Landschaften zu entdecken – von dichten Regenwäldern über hohe Gebirge bis hin zu endlosen Wüstenlandschaften reichen die Möglichkeiten von verschiedenen Trekkingtouren. Wer die Natur liebt, findet hier eine unvergleichliche Möglichkeit, sich mit ihr zu verbinden.

Es gibt aber auch Routen, die eher auf den kulturellen Hintergrund des Reiselandes bezogen sind wie z.B. die Pilgerwanderung auf dem Jakobsweg. Bei Trekkingtouren in besiedelten Gebieten - wie im nepalesischen Himalaya - bekommt man in den Dörfern einen sehr authentischen Eindruck vom Leben der Bevölkerung.

Wanden & Trekking. Körperliche und mentale Herausforderung

Beim Trekking wird nicht nur die körperliche Koordination, Kraft und Ausdauer trainiert, sondern auch die mentale Stärke. Lange anstrengende Wanderungen, wechselnde Wetterbedingungen und begrenzte Ressourcen fordern heraus, fördern aber auch die persönliche Entwicklung und Resilienz. Eigene Touren zu planen und selbst umzusetzen und sich täglich mit den Widrigkeiten der Landschaft und der Route auseinanderzusetzen fördert ganz allgemein Selbständigkeit und Selbstverantwortung.

Trekking in Ladakh

Allerdings braucht man eine gewisse Zeit, um richtig in den Trekkingmodus zu kommen. Dann tritt nach und nach alles andere in den Hintergrund und es geht nur noch darum, von einem Ort zum nächsten zu wandern - eine gleichzeitig sehr meditative wie sportliche Betätigung.

Wanden & Trekking. Unabhängigkeit und Freiheit

Anders als beim Work and Travel ist man bei einer Trekkingtour oft unabhängig von festen Arbeitszeiten oder anderen Verpflichtungen. Man kann sich die Route selbst aussuchen, spontan seine Pläne ändern und den eigenen Rhythmus bestimmen.

Das Gefühl des selbstbestimmten und zielgerichteten Treiben lassens bietet gerade für junge Menschen wie Studenten ein Gefühl von Selbstverantwortung und Entspannung gleichzeitig.

Wanden & Trekking. Minimalismus und Entschleunigung

Beim Trekking reduziert sich das Leben auf das Wesentliche: ein Rucksack, grundlegende Ausrüstung und die Natur. Das kann sehr befreiend wirken und eine wohltuende Pause von der modernen, hektischen Welt bieten.

Außerdem wird man danach sein ganzes Leben lang wissen, dass man auch mit wenig auskommen kann. Wer beim Trekking gelernt hat, dass ein leichter Rucksack alles beherbergen kann, das man wirklich braucht, der lässt sich vom Konsumterror unserer Zeit nicht mehr so leicht unter Druck setzen.

Wanden & Trekking. Nachteile von Trekkingtouren

Wanden & Trekking. Hohe körperliche Anstrengung

Trekkingtouren können sehr fordernd sein. Lange Fußmärsche mit schwerem Gepäck, Wetterextreme und unwegsames Gelände sind nicht jedermanns Sache und können schnell an die Grenzen der eigenen Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit führen.

Umso wichtiger ist es, die für einen selbst geeignete Trekkingroute auszusuchen und die Trekkingzeit so zu planen, dass sie die eigene Entwicklung fördert und nicht zu Trauma wird.

Wanden & Trekking. Ggf. begrenzter sozialer Kontakt und wenig kultureller Austausch

Wer alleine oder in kleinen Gruppen in abgelegenen Regionen unterwegs ist, der hat oft weniger Möglichkeiten, neue Menschen kennenzulernen als bei Work and Travel. Der intensive kulturelle Austausch fehlt und Einsamkeit kann ein Faktor sein, den man nicht unterschätzen sollte.

Gerade auf den Trekkingrouten in Nordamerika wie Pacific Coast Trail oder Appalachian Trail läuft man oft lange Strecken allein, und wenn der Trekkingpfad mal an einer einsamen Tankstelle oder einem Campground vorbei kommt, dann gibt es dort vielleicht nur eine Einkaufsmöglichkeit am Automaten oder eine Buchungsmöglichkeit über eine App, die dann mit der Kreditkarte bezahlt werden.

Anders sieht es aber in besiedelten Regionen aus oder auf Routen, die viel begangen werden. So trifft man auf den spanischen Jakobswegen fast überall Gleichgesinnte aus aller Welt, mit denen man sehr leicht in Kontakt treten kann.

Wanden & Trekking. Kosten

Während man beim Work and Travel durch Gelegenheitsjobs Geld verdienen kann, fallen beim Trekking hauptsächlich Kosten an. Ausrüstung, Verpflegung, Unterkunft und gegebenenfalls Guides oder Transportmittel können teuer werden.

Hier ist es wichtig, sein Kreditkartenkonto vor der Tour so weit zu füllen, dass auch für unerwartete Ausgaben, unerwartet hohe Preise oder Notfälle genügend Deckung vorhanden ist.

Besser als eine Debit Card, die häufig von der Hausbank ausgestellt wird, ist eine vollwertige Kreditkarte, mit der man zur Not auch mal auf einen Mietwagen oder andere Leistungen zurück greifen kann. Auch Rettungsflüge müssen nicht selten vorab mit der Kreditkarte bezahlt werden - sonst bleibt der Helikopter im Hangar.

Am günstigsten wird eine Trekkingtour, wenn man sein gesamtes Gepäck selber trägt und auf Dienstleistungen weitgehend verzichtet. Sehr einfach ist das z.B. in Nepal, wo man mit leichtem Gepäck von Dorf zu Dorf wandern und dort günstig einkehren und übernachten kann. Auch eine Pilgerwanderung kann sehr günstig sein, wenn man sehr preiswert in Pilgerherbergen absteigt. Dazu braucht man i.d.R. einen sog. Pilgerpass, den man sich bei den entsprechenden kirchlichen Einrichtungen ausstellen lassen kann. Auch, wenn man hier unterwegs oft noch bar zahlen muss, ist eine Kreditkarte für Notfälle eine gute Absicherung.

Trekking in den Alpen

Nicht ganz so günstig sind mittlerweile Hüttentouren in den Alpen. Selbst als Alpenvereinsmitglied ist die Übernachtung und Verköstigung auf Berghütten kein billiges Vergnügen mehr. Außerdem sollte man sich bei dieser Variante mit den Gepflogenheiten auf Berghütten vertraut machen und daran denken, dass die Kreditkarte oder andere digitale Zahlungsweisen hier nur selten akzeptiert werden.

Work and Travel: Reisen mit Zuverdienst

Wanden & Trekking. Vorteile von Work and Travel

Wanden & Trekking. Geld verdienen während des Reisens

Ein entscheidender Vorteil von Work and Travel ist die Möglichkeit, durch Gelegenheitsjobs unterwegs Geld zu verdienen. Dadurch kann man länger auf Reisen sein, ohne große Ersparnisse zu benötigen.

Allerdings ist eine gewisse Geldreserve auch hier immer von Nöten. Nicht immer findet man sofort einen Job, wenn man ihn braucht, z.B. Erntehelfer werden nur zu bestimmten Jahreszeiten gesucht, in der Ferienzeit werden seltener NachhilfelehrerInnen gebraucht und auch Servier-, Surflehrer- oder Skilehrer-Jobs haben vielerorts ihre Saisonzeiten.

Wanden & Trekking. Tiefe Einblicke in die Kultur des Ziellandes

Wer in einem fremden Land arbeitet, lernt nicht nur die Sprache besser, sondern bekommt auch einen tieferen Einblick in das Alltagsleben, die Kultur, Denkweise, Lebensweise und die Arbeitsbedingungen vor Ort. Das kann natürlich bei zu hohen Erwartungen und mangelnder Vorbereitung auch zu Enttäuschungen oder zu interkulturellen Konflikten führen.

Wanden & Trekking. Soziale Kontakte und Netzwerke

Beim Work and Travel trifft man oft auf Gleichgesinnte, sei es durch die Jobs oder beim Reisen in den Hostels. Dadurch entstehen schnell neue Freundschaften, die das Reiseerlebnis bereichern und neue Netzwerke schaffen.

Wanden & Trekking. Vielfältige Erfahrungen und neue Fähigkeiten

Ob Farmarbeit, Nachhilfe, Gastronomie oder Bürojobs – Work and Travel bietet die Möglichkeit, neue Fähigkeiten zu erlernen, die auch für die spätere berufliche Laufbahn nützlich sein können.

Gerade Studenten, die noch nie einer Arbeit nachgegangen sind, können ihre Persönlichkeit hier stark entwickeln und lernen, worauf es im Berufsleben ankommt.

Wanden & Trekking. Nachteile von Work and Travel

Wanden & Trekking. Abhängigkeit von Jobs und Arbeitgebern

Nicht jeder Job ist gut bezahlt oder angenehm. Wer dringend Geld braucht, muss sich oft mit schlecht bezahlten und/oder sehr anstrengenden Jobs zufrieden geben. Außerdem wird man als Arbeitssuchender nicht überall mit offenen Armen empfangen.

Kellner

Wanden & Trekking. Weniger Freiheit und Flexibilität

Da man für eine gewisse Zeit an einen Job gebunden ist, kann man nicht immer spontan weiterziehen oder die Reiseroute nach Belieben ändern. Man reist nicht unbedingt zu seinen Traumzielen sondern eher da hin, wo man Arbeit findet.

Wanden & Trekking. Bürokratische Hürden

Ein Work-and-Travel-Visum erfordert meist eine aufwendige Beantragung und bestimmte Voraussetzungen, die nicht jeder erfüllt. Zudem können Steuern und Versicherungen zusätzliche Kosten verursachen oder Arbeitsgenehmigungen schwer zu erhalten sein.

Wanden & Trekking. Stress und Heimweh

Arbeiten in einem fremden Land kann stressig und zermürbend sein, besonders wenn man sich mit Sprache oder Kultur schwer tut. Daraus kann schnell Heimweh werden und nicht wenige brechen ihren Auslandsaufenthalt vorzeitig ab.

Fazit: Welche Reiseform passt für mich besser?

Die Wahl zwischen Trekkingtouren und Work and Travel hängt stark von den individuellen Interessen und Zielen ab. Wer die Natur liebt, körperliche und mentale Herausforderungen sucht und finanziell abgesichert ist, wird beim Trekking voll auf seine Kosten kommen. Work and Travel hingegen eignet sich besonders für diejenigen, die länger reisen, kulturellen Austausch erleben, tief in ein bestimmtes Land eintauchen und dabei finanziell autark bleiben wollen.

Letztendlich gibt es kein besser oder schlechter – beide Reisearten bieten einzigartige Erfahrungen, die das Leben bereichern können. Wer sich nicht entscheiden kann, könnte sogar beide Optionen kombinieren: Zuerst Work and Travel, um etwas Geld zu verdienen und sich an das neue Land zu gewöhnen, und anschließend eine Trekkingtour, um die beeindruckenden Naturlandschaften zu erkunden.

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