Outdoor-Ausrüstung: Kleidung mit Zwiebeltechnik
Wandern

Das Zwiebelprinzip: Tipps für die Kleiderwahl beim Wandern, Trekking, Radfahren und Paddeln.

Grönland

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Zwiebelprinzip / Schichtenprinzip

Beim Wandern, Trekking, Radfahren oder Paddeln macht man sich das Leben leichter, wenn man vor der Tour ein paar Gedanken in die Bekleidung investiert. Dabei kommt es nicht nur auf das Was an, sondern auch auf das Wie.

Schon vor der Zeit der modernen funktionalen Outdoor-Mode wussten sich Wanderer und Bergsteiger an die wechselnden Gegebenheiten einer Tour anzupassen, indem sie statt wenigen dicken Schichten die Kleidung in vielen dünnen Schichten trugen. Diese Technik nannte man das Zwiebelprinzip.

Heute, in Zeiten von Microfaser und atmungsaktiven Membranen wie GoreTex, ist diese Methode aktueller denn je. Die Materialien werden immer dünner und leichter, und die Kombinationsmöglichkeiten vielfältiger.

Das Zwiebelprinzip gibt dabei Antwort auf die Frage: wie kann ich mich draußen auf der Tour mit möglichst geringem Rucksack-Gewicht an unterschiedliche Wetter- und Belastungssituationen anpassen.

Zwiebeltechnik

Bei allen unterschiedlichen Meinungen zum Thema Trekking-Ausrüstung: Selten war eine Outdoor-Weisheit so unumstritten wie diese.

  • Viele dünne Schickten = viele Kombinationsmöglichkeiten und schnelles Trocknen.
  • Wenige dicke Schichten = wenig Variation und langsames Trocknen.

Grundstruktur

Als Grundmodell, das aber natürlich an die entsprechenden Touren-Bedingungen angepasst werden muss, hat sich folgende "Schichtung" bewährt:

  1. Schicht: Unterwäsche aus Mikrofaser, lang und/oder kurz
  2. Schicht: Leichte Fleece-Bekleidung, z. B. als Sweat-Shirt, dünner Pullover oder Hemd. Ggf. dünne Leggins.
  3. Schicht: Warme Fleece-Kleidung als Jacke, Pullover, Jogging-Hose etc..
  4. Schicht: Windabweisende, strapazierfähige Funktionskleidung.
  5. Schicht: Regenkleidung

Beim Nach-und-Nach-Einkauf der Ausrüstungsteile wäre es sinnvoll, zuerst mit den Körpernahen Schichten anzufangen, und sich dann langsam nach außen vorzuarbeiten. Das soll heißen: ein gutes Funktionsshirt mit einer billigen Regenjacke kombiniert ist sinnvoller, als ein Baumwollunterhemd mit einer Super-Funktions-Jacke. Nähere Informationen zur Kombination und Auswahl von Outdoor-Ausrüstung sowie eine sehr gute Produkt-Palette bietet Transa (das Zwiebelprinzip heißt bei den Schweizern Schichtenprinzip).

Beispiel: Gustav & Carl

Nehmen wir ein Beispiel:

Gustav Grünschnabel hat zu Beginn einer Bergtour ein warmes Unterhemd, einen dicken Pullover und eine dicke Jacke an. Sein Kumpel Carl Clever trägt am kühlen morgen 2 dünne Unterhemden, ein dünnes Oberhemd, einen dünnen Pullover, eine dünne Weste und eine dünne Jacke. Insgesamt hat Carl Clever weniger Materialgewicht an, durch die Luftschichten zwischen seinen Kleidungsstücken wird er aber genauso gut isoliert, wie Gustav Grünschnabel.

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Nun wird beim Aufstieg beiden langsam warm. Carl Clever zieht seine dünne Jacke aus. Gustav traut sich noch nicht, denn wenn er nur noch Pullover und Unterhemd trägt, wird ihm zu kalt. Als es dann im Laufe des Tages immer wärmer wird, kann Carl Clever mit seinen vielen dünnen Schichten flexibel auf alle Wärmeabstufungen reagieren. Gustav Grünschnabel hat nur wenige Variationsmöglichkeiten.

Am nächsten Tag trifft es ihn noch schlimmer. Es regnet den ganzen Vormittag und beide werden ordentlich nass. Als es dann wieder sonnig und warm wird, kann Carl Clever seine dünnen Schichten ruckzuck in der Sonne trocknen. Das geht mit Gustavs dicker Kleidung nicht so schnell, und er muss mit nassem Zeug weiterwandern.

Es gibt auch noch weitere Argumente für die "Zwiebeltechnik": man kann auch mal zwischendurch das ein oder andere Teil waschen oder aus Gewichtsgründen etwas (im Basislager) zurücklassen, ohne gleich under-equiped zu wandern.

Literatur-Tipp

Outdoor Basiswissen: Ausrüstung I von Kopf bis Fuß (Amazon)