Bericht Harz-Überquerung
Wandern

Am 27. und 28. Juni 2020 fand die zweitägige Harzüberquerung der Alpenvereinssektion Göttingen statt. Acht Wanderer absolvierten 56 km und gut 1000 Höhenmeter zwischen Osterode und Bad Harzburg.

Harzüberquerung

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Bericht Etappe 1

Nach der langen Enthaltsamkeit unter den Zeichen von Corona sind alle Wanderer froh, wieder auf Schusters Rappen unterwegs zu sein. Der größte Teil der Gruppe reist ab Göttingen mit dem Zug nach Osterode. Dort treffen noch zwei Mitwanderer aus dem Raum Hannover ein, leider mit dem Taxi, da ihnen der Anschlusszug von Kreiensen nach Osterode vor der Nase weggefahren war.

Glücklich vereint geht es dann aber los. Zuerst führt die Route durch die Altstadt von Osterode. Zwischen den Resten der Stadtmauer findet der Besucher teils prächtige Fachwerkarchitektur und eine mächtige Kirche. Zur Zeit der Hanse war Osterode eine florierende Handelsstadt. Die heutigen Probleme der Stadtentwicklung bekommt unsere Wandergruppe nicht zu sehen, denn ein Markt füllt die Innenstadt mit Leben und mit Besuchern.

Hanskühnenburg

Hinter der ehemaligen Kreisstadt geht es dann zunehmend bergauf. Über den sogenannten "Nassen Weg", der allerdings nach zweieinhalb trockenen Jahren alles andere als nass ist, führt die Route auf immer schmaler werdenden Pfaden zur Hanskühnenburg. Unsere Wanderer sind für jede schattige Passage dankbar, denn das Wetter ist heiß und drückend.

An der Hanskühnenburg, wo unter anderem bei Heidelbeerkuchen die Einkehr genossen wird, ist der größte Teil des Aufstiegs geschafft. Weite Blicke vom Aussichtsturm genießen die, die noch nicht genug Stufen hinter sich haben.

Nun im Nationalpark wandern die Harz-Crosser aber deutlich entspannter dem Zwischenziel Altenau entgegen. Vom Ackerkamm präsentierten sich schöne Ausblicke, und am Wegesrand liegt die Felsbastion des versteinerten Ritters Hans der Kühne. Auerhahnplatz, Reitweg und Stieglitzecke sind weitere Wegmarken.

In Altenau werden die müden Wanderer im Hotel Engel herzlich empfangen, und nach einer erfrischenden Dusche geht es zum Abendessen ins Restaurant Alte Aue. Nach 26 km Strecke und 600 Höhenmeter Aufstieg unter subtropischen Wetterbedingungen wird der Abend nicht besonders lang.

Karte und Profil Etappe 1

Bericht Etappe 2

So sind aber am nächsten Morgen alle frisch und munter beim Frühstück, das sich trotz Corona-Maßnahmen angenehm gestaltet.

Um 9 Uhr geht es dann weiter auf die nächste Tagesetappe. Entlang des Scheidewassers steigt die Gruppe von Altenau zur Schachtkopfhütte auf. Dort erreicht sie den Dammgraben, dem sie nach links Richtung Torfhaus folgt.

Von der Wiege des Dammgrabens weiter hinauf geht es zum Magdeburger Weg, der aber schon ab Nabentaler Wasserfall gesperrt ist. Grund sind vermutlich die vertrockneten Fichten, die auf den Weg zu stürzen drohen. Eine Umleitung nach links ist aber gut ausgeschildert, und so erreicht die Gruppe wie geplant zur Mittagspause das Brocken-Basislager Torfhaus.

Eckertal

Der Anteil blauen Himmels am Wettergeschehen ist heute geringer als am Vortag, trotzdem ist der Brocken-Gipfel von der Bavaria-Alm aus klar zu erkennen und scheint sehr nahe zu sein.

Als es nach der Pause wieder weiter geht, ist der Brocken allerdings für unsere Gruppe nicht das Ziel. Der Aufstiegsroute wird bis zum Eckersprung gefolgt, dann aber geht es links hinab auf einem traumhaften, felsigen Pfad. Durch das malerische Tal der Ecker begleitet die Gruppe nun den munteren Bergbach talwärts. Felsen, Wiesen, Buschwerk und Wald sind fast wie in einem Landschaftsgarten arrangiert. Wer hätte gedacht, dass Südniedersachsen so wild und schön sein kann?

Da die ursprünglich geplante Route zum Eckerstausee über einen schmalen Pfad gesperrt ist, geht es ein Stück zurück zur Lorenz-Brücke, um dann links der Ecker weiter Richtung Bad Harzburg zu wandern. Hin und wieder fallen nun ein paar Regentropfen. Da die Wetterzeichen nicht besser werden und die Strecke auch so lang genug, sparen sich die Wanderer den Umweg am Eckerstausee entlang und folgen der direkten Route nach Bad Harzburg.

Unterwegs liegt noch das leider geschlossene Waldgasthaus Molkenhaus an einem idyllischen Teich. Dahinter beginnt der letzte Abstieg nach Bad Harzburg auf einem schönen Waldweg. Zum Schluss geht es am Baumwipfelpfad vorbei, durch den Kurpark und durch die Fußgängerzone von Bad Harzburg, wo die Gruppe bei einer letzten Einkehr auf die Abfahrtszeit des Zugs wartet.

Anschließend noch ein paar hundert Meter zum Bahnhof, und rechtschaffen müde verabschieden sich nach 30 km Tagesetappe die acht Wanderer voneinander. Alle nehmen ein schönes und viel zu lange vermisstes Wandererlebnis mit nach Hause. In zwei getrennten Zügen fährt der eine Teil der Gruppe nach Hannover, und der andere Teil nach Göttingen zurück.

Karte und Profil Etappe 2 (etwas abweichend, da ohne Umleitungen)