Diebstahl und Sicherheit beim Outdoor-Sport und auf Reisen

Diebstähle, die man auf Reisen und beim Wandern, Trekking, Paddeln oder Radfahren öfter mal erleben kann - und wie man sich dagegen schützt.

Diebstahl: Finger weg!

Auf dieser Seite:

Auf separaten Seiten:

Allgemeines & Spezielles

Während es beim Reisen immer schon wichtig war, auf seine Habseligkeiten aufzupassen, war der Bereich des Outdoorsports - vor allem wenn ich da an Wandern, Bergsteigen, Trekking, Radfahren oder Paddeln denke - lange ein sehr sicherer Bereich.

Seitdem diese Leidenschaften aber kein Betätigungsfeld für eine kleine eingeschworene Gemeinschaft mehr sind, haben auch hier Diebstähle mit den Jahren enorm zugenommen. Um die Sinne für Diebstahlgefahren zu schärfen, möchte ich hier ein paar mögliche Fälle schildern und kurz ein paar Tipps geben, wie man sich dagegen schützen kann.

Fahrraddiebstahl

Zu den ärgerlichsten Erlebnissen auf einer längeren Radtour - und natürlich auch sonst im Leben - ist der Diebstahl des Fahrrads. Da die Fahrräder im Laufe der Jahre immer besser, immer teurer und teils auch immer edler geworden sind, besitzen sie heute oft einen recht hohen Wert. Das gilt natürlich besonders für E-Bikes, die nochmal deutlich teurer sind als die klassischen Fahrräder. Und das lockt natürlich leider Diebe an.

Wie kann ich mich gegen Fahrraddiebstahl schützen?

Wenn ich auf einer längeren Radtour unterwegs bin, kann ich meine Übernachtung möglicherweise schon im Vorfeld so wählen, dass ich das Fahrrad über Nacht sicher unterbringen kann. Vielleicht hat das Hotel einen Keller oder eine Abstellfläche, die nicht von außen zugänglich ist. Bei anderen Hotels, gerade in den Städten, kann ich vielleicht nicht anders, als mein Fahrrad auf der Straße irgendwo fest zu schließen.

Natürlich kann man auch mit dem Gastgeber darüber sprechen, ob man das Fahrrad mit aufs Zimmer nehmen kann. Manchmal ist der Balkon auch ein guter Ort, den Drahtesel unterzubringen.

Zwei Personen plus zwei Fahrräder plus Gepäck in einem kleinen Zimmer einer italienischen Pension ist aber vermutlich doch reichlich eng und wird nicht von allen Gastgebern geduldet. Die Unterbringung des Fahrrads sollte man also schon vor der Buchung der Übernachtung klären.

Diebstahl: Das Fahrrad ist weg.

Ein hochwertiges Schloss ist sicher schon mal ein Schritt in die richtige Richtung, wenn man sein Fahrrad unterwegs bei einer Pause mit Stadtbummel irgendwo anschließen will. Aber auch das ist keine Garantie gegen den Diebstahl.

Vielleicht kannst Du jedoch noch etwas darüber nachdenken, wie man vor Ort die Diebstahl-Gefahren minimieren kann. So kannst Du Dein Fahrrad vielleicht gegenüber von einer Polizeiwache anschließen oder dort, wo regelmäßig ein lokaler oder ein bundesweit agierender Sicherheitsdienst patrouilliert (wie z.B. in Einkaufszentren oder an größeren Firmen).

Manchmal bieten Städte auch abschließbare Fahrradboxen an zentralen Punkten an. Wenn diese aber z.B. in dunklen Parkhäusern stehen, wo keine Security ein Auge darauf hat, kann das Fahrrad trotzdem gestohlen werden. So wurden vor einiger Zeit in meiner Heimatstadt die abschließbaren Boxen einfach aufgehebelt und mehrere edle Rennräder geklaut.

Übrigens werden Fahrräder auch gerne mal vom Dachgepäckträger herunter gestohlen. Zwei meiner Reisegäste kamen in der Innenstadt nach einer Kaffeepause zu ihrem Auto zurück und ihre beiden Fahrräder, obwohl per Schloss fest mit dem Dachträger verbunden, waren zwischenzeitlich geklaut worden.

Diebstahl von Schuhen, Bergsport- und Wanderausrüstung auf Berghütten

Gerade dies ist ein Thema, mit dem man sich früher nie beschäftigen musste. Unter Bergwanderern und Bergsteigern vertraute man sich und es war immer ein absolutes No-Go, anderen in diesem geschützten Bereich etwas zu stehlen.

Ein No-Go ist das natürlich immer noch, aber trotzdem gibt es immer mehr Zeitgenossen, die da offenbar keine moralischen Hemmungen haben. Auf Berghütten wird mittlerweile auch nicht selten geklaut.

Anderen ihre Habseligkeiten zu stehlen, finde ich sowieso total daneben. Aber auf Berghütten ist das noch mal besonders schlimm. Einerseits ist es schwer, permanent auf seine Sachen aufzupassen. Andererseits ist das, was man durch die Berge schleppt, auch nicht irgendwelcher verzichtbarer Kram, sondern in der Regel wichtig, um die geplante Tour sicher durchführen zu können.

So ist das  wichtigste Utensil für die Bergwanderer das eigene Paar Wanderschuhe. Trotzdem habe ich schon mehrfach mitbekommen, wie auf Berghütten Wanderschuhe weggekommen sind. Mal waren die Schuhe ganz weg, aber oft standen am nächsten Morgen die gleichen Modelle noch im Regal, jedoch völlig zerlatscht oder mit sich ablösenden Sohlen. Da ist wohl etwas "verwechselt" worden. Ich habe aber noch nie erlebt, dass jemand die älteren Schuhe aus Versehen mitgenommen und seine neuen hat stehen lassen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Neben den Bergschuhen werden gern auch Wanderstöcke oder Teile von Kletterausrüstungen entwendet. Seitdem ein teures paar Wanderstöcke auch mal 130 bis 150 € kosten kann, verschwinden diese immer öfter. Das gleiche betrifft Pickel, Eisgeräte, Steigeisen oder andere Dinge, die man bei Befolgung der Hüttenregeln nicht mit in die Schlafräume nehmen darf.

Wie kann man sich auf Berghütten vor Diebstahl schützen?

Fangen wir mal mit den Schuhen an. Auf größeren Berghütten nehme ich mir mittlerweile ein kleines Schloss mit. Das ziehe ich durch jeweils eine Öse am rechten und am linken Wanderschuh und schließe die beiden Schuhe damit zusammen. Natürlich könnte man das Paar jetzt immer noch mitnehmen, aber die Hemmschwelle ist doch etwas erhöht und der Dieb wird dann -  so hoffe ich - die Finger davon lassen und sich ein anderes Paar aussuchen. Wer noch sicherer sein möchte, kann sich ja ein Schloss mit einem kleinen ausziehbaren Drahtseil besorgen und seine Schuhe irgendwo anschließen.

Wenn man kein Schloss dabei hat - das habe ich auch schon gemacht - kann man sein Paar Schuhe mit den Schnürsenkeln zusammen knoten und im Schulraum in einer möglichst abgelegenen Ecke unterbringen, zum Beispiel ganz oben hinten im Regal. Da würde ich einfach darauf setzen, dass der Dieb nicht bis in den letzten Winkel kriecht, um sich ein passendes Paar Schuhe auszusuchen. Und die Ausrede “Uuuups, die habe ich wohl verwechselt" wird auch nicht mehr so leicht, wenn man ein paar zusammengeknotete Wanderschuhe in der Hand hält.

In Bezug auf Wanderstöcke würde ich empfehlen, möglichst klein zusammenfaltbare Modelle zu kaufen. Die kann man dann zusammengefaltet in den Rucksack stecken, statt sie im Hüttenkeller an irgendeinen Haken zu hängen. Den Rucksack kann man in der Regel auch mit in die Schlafräume nehmen.

Diebstahl auf Berghütten

Das gleiche gilt für die Kletterausrüstung. Je kleiner die Teile sind, desto besser kann man sie im Rucksack verstauen und desto weniger wird man genötigt, sie im öffentlichen Bereich der Hütte zu deponieren.

Übrigens, dass man seine Wertsachen wie Smartphone, teure Kamera und Portemonnaie auch auf einer Berghütte nicht aus den Augen lässt, sollte selbstverständlich sein.

Autoaufbrüche

Von einigen Ländern ist man das schon lange gewöhnt. In den Städten in Frankreich, Spanien, Italien, Griechenland und einigen anderen Ländern hätte ich schon im letzten Jahrtausend noch nicht mal eine Packung Tempo-Taschentücher offen im Auto liegen lassen. In ländlichen Regionen sah die Sache damals noch anders aus, aber heute ist das Aufbrechen von Autos in vielen Ländern weit verbreitet, auch in Deutschland übrigens.

Nicht selten kommt es zum Beispiel vor, dass Autos auf den Parkplätzen von Klettergärten oder an Badeseen aufgebrochen werden. Viele Kletterer und Wassersportler deponieren offenbar ihre Wertsachen im Auto, während sie klettern, paddeln oder surfen gehen. Das gleiche Problem findet man auf abgelegenen Wanderparkplätzen und das insbesondere, wenn die nächste Stadt, die nächste Schnellstraße oder Autogahn oder die nächste Staatsgrenze nicht allzu weit entfernt ist.

Wie kann ich mich gegen Autoeinbrüche schützen?

Der beste Schutz gegen Einbrüche ins Auto ist, das Auto absolut (!) leer zu räumen und das auch sichtbar zu machen. Das bedeutet, ich deponiere meine Sachen je nach Situation im Hotel oder bei Bekannten oder nehme sie z.B. mit in den Klettergarten. Dann stelle ich sicher, dass potentielle Diebe auch sehen können, dass hier nichts zu holen ist. Also das Handschuhfach auf und Kofferraumabdeckung ebenfalls, zumindest wenn der Kofferraum vom Innenraum des Fahrzeugs her zugänglich ist.

Fährt man eine Limousine mit klassischem Kofferraum, kann man gegebenenfalls einige Dinge, die man nicht mitnehmen kann oder will, dort lassen. Der Kofferraum ist schwieriger zu knacken und die Diebe nehmen sich dann vielleicht eher ein Fahrzeug vor, wo sie einfach nur die Scheibe einschlagen müssen, um an das Diebesgut zu kommen. Übrigens ist das auch einer der Gründe warum klassische Limousinen in Spanien oder Italien immer noch so beliebt sind im Vergleich zu Fahrzeugen ohne separaten Kofferraum.

Wenn ich in einer Stadt oder einem Dorf mein Auto abstelle, meide ich natürlich abgelegene und unbewachte Plätze. Auch hier kann ich mal schauen, ob es nicht einen Parkplatz gegenüber einer Polizeistation gibt oder dort, wo Sicherheitsdienste dauerhaft oder regelmäßig unterwegs sind. Das können ja z.B. auch bewachte Parkplätze sein. In mediterranen Großstädten - und nicht nur da - ist die etwas höhere Parkgebühr vielleicht eine gute Investition.

Diebstähle beim Paddeln

Beim Kanu-Sport ist vor allem das Kanu selbst das wertvollste Utensil. Es ist so sperrig, dass man es kaum überall mitnehmen kann, schon gar nicht auf sein Hotelzimmer oder in sein Zelt. Daher haben es die Diebe von Kanus meist recht leicht.

Wo werden die Kanus am ehesten geklaut? Das sind wohl meist die Situationen, wenn das Kanu bei einer mehrtägigen Kanutour über Nacht am Ufer liegt oder wenn es sich auf dem Dachgepäckträger eines Autos oder Campers befindet.

Wie schützt man sich gegen Kanu-Diebstahl?

Bei der Befestigung auf dem Dachträger könnte man ein Schloss mitnehmen, in das ein Drahtseil integriert ist. Diese Schlösser sind häufig sehr praktisch, um Dinge irgendwo anzuschließen. Auch eine starke Kette in Kombination mit Vorhängeschloss kann diesen Zweck erfüllen. Damit kann man das Kanu an einen Dachgepäckträger anschließen, wenn man das andere Ende irgendwie um eine Sitzbank oder um ein anderes festes Bauteil des Kanus ziehen kann. Natürlich sollte der Gepäckträger dann fest, das heißt abgeschlossen, mit dem Auto verbunden sein.

Diebstahl: Kette und Schloss

Allerdings kann eine Kette oder ein Drahtseil auch durchgeschnitten werden, da kommt es sehr auf die Qualität an. Von daher macht es sicher Sinn, sein Fahrzeug zusätzlich in der Nähe einer Polizeistation oder einer Security überwachten Location zu parken.

Dass Diebe das Kanu stehlen, während es über nacht am Ufer liegt, kann man nur schwer verhindern. Mit einer Kette kann man es möglicherweise irgendwo anschließen, wenn man einen Fixpunkt dafür findet. Oft kann man das Kanu auch einfach neben das eigene Zelt legen und daran befestigen. Das ist dann vielleicht nicht so stabil, aber die Chance, dass man wach wird, wenn sich jemand am Kanu zu schaffen macht, ist relativ groß.

Zusätzlich kann man auch eine kleine improvisierte Alarmanlage installieren. Z.B. kann man im umgedrehten Kanu einen Stein auf die Sitzbank legen und in direkter Fahrlinie darunter einen scheppernden Blechtopf positionieren. So würde man vermutlich wach, sobald jemand versucht, das Kanu zu bewegen. Und mit einem Kanu unter dem Arm schnell wegzurennen ist für die meisten Diebe doch relativ schwierig. Auch die Kombination Emailletasse und Betonboden oder Geschirr macht ordentlich Radau.

Bleib immer noch die Reisegepäckversicherung, oder?

Früher war die Reisegepäckversicherung immer noch eine Möglichkeit, sich gegen Diebstähle auf Reisen zu versichern. Die Versicherung gibt es immer noch, aber ist mittlerweile sehr teuer geworden und die Bedingungen haben sich sehr verschärft.

Das ist auch nachvollziehbar, denn die Reisegepäckversicherung war wahrscheinlich die Versicherung, die am häufigsten betrogen wurde. Daher lohnt sich heutzutage eine Reise-Gepäckversicherung in den meisten Fällen nicht mehr.

Aber für den Fall eines Fahrraddiebstahls ist eine spezielle Fahrradversicherung oder die Inklusion des Fahrraddiebstahls in die Hausratversicherung sicher eine Überlegung wert. Und eine gewisse Chance, das Fahrrad zurück zu bekommen, bieten GPS-Tracker.

Fazit

Diebstähle auf Reisen und beim Outdoorsport sind nicht nur wegen des finanziellen Schadens ärgerlich. Bei diesen Tätigkeiten schleppt man normalerweise keine Dinge mit, die man unterwegs nicht auch braucht.

So kann bei einem Diebstahl während der Radtour, Bergtour, Trekkingtour oder Paddeltour eine Fortsetzung der Aktivität unmöglich werden. Und in vielen Fällen, z.B. im Hochgebirge, ist auch die persönliche Sicherheit von der gestohlenen Ausrüstung abhängig.

Weiterführende Seiten