Verhalten bei Erdbeben
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Maßnahmen vor einem Erdbeben |
In Ländern und Regionen, die öfter von Erdbenen betroffen sind, sollte sich jeder, auch der Reisende, auf eine Erdbebensituation vorbereiten. Dazu gehört erst einmal, sich mit dem Gedanken an Erdbeben vertraut zu machen. Wenn man eine Erdbebensituation vorher ein paar mal gedanklich durchgespielt hat hilft das, im akuten Fall nicht in Panik zu geraten. Dazu gehört, die hier veröffentlichten Hinweise zu lesen und sich so weit wie möglich einzuprägen. Für den Fall einer schnellen Evakuierung oder Flucht sollte man besonders als Tourist alle dringend notwendigen Dinge griffbereit haben. Dazu gehören die Ausweispapiere, aber z.B. auch wichtige Medikamente etc.. Bist Du auf Reisen, solltest Du Dich nach möglichen Fluchtwegen und Sammelplätzen umsehen. Wo liegen weite Plätze wie Parks, Parkplätze etc., wo man vor herabfallenden Gegenständen oder einstürzenden Gebäudeteilen sicher ist? Reist man in Küstengebieten, kann man sich schon mal ein Bild vom Gelände machen. Wo liegen höhere Bereiche, die im Falle eines Tsunamis Schutz bieten? |
Verhalten während des Bebens |
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Verhalten nach dem Beben |
• Schalte ein Radio ein oder nutze wenn möglich das Internet und verfolge die Meldungen und Anweisungen des Katastrophendienstes! • Hilf verwundeten oder verschütteten Personen mit größter Umsicht. Wenn möglich, leiste Erste Hilfe. Bring Dich dabei nicht selbst in Gefahr! Bewege keine Schwerverletzten, es sei denn, dass eine unmittelbare Gefahr für diese besteht. Erinnere Dich, wann die stabile Seitenlage (Bewustlosigkeit mit Vitalfunktionen) oder Reanimation (Bewustlosigkeit ohne Vitalfunktionen) angesagt ist. Rufe nach Möglichkeit ärztliche Hilfe! • Hilf Deinen Nachbarn, insbesondere Kindern, älteren Leuten und Schwerbeschädigten. • Nach einem Erdbeben muss mit Nachbeben gerechnet werden. Obgleich diese meist schwächer als der Hauptstoß sind, können Sie an bereits beschädigten Gebäuden weitere Schäden oder sogar deren Einsturz verursachen. Nachbeben können noch bis zu mehreren Tagen, Wochen oder sogar Monaten nach dem Hauptbeben auftreten. • Betrete keine beschädigten Gebäude und wenn, dann nur in Begleitung von Rettungskräften und mit Schutzhelm. Kehre erst nach Hause zurück, wenn durch die Behörden die Sicherheit bestätigt wird. • Telefoniere nur in dringendsten Notfällen, führe keine langen Gespräche! Eine Überlastung der Telefonverbindungen gefährdet die Rettungs- und Hilfsaktion. Bleib empfangsbereit, schone den Telefon-Akku. • Beseitige umgehend verschüttete giftige oder brennbare Flüssigkeiten. • Öffne Schranktüren vorsichtig. Verletzungen durch herausfallende Gegenstände sind möglich. • Schalte die Heizung ab. Prüfe umgehend, ob der Schornstein über seiner gesamten Länge irgendwelche Schäden ausweist, durch die ein Brand entstehen könnte. Informiere ggf. die Feuerwehr. • Prüfe, ob Gasleitungen undicht sind (Geruch, Geräusch?). Schließe den Haupthahn und informiere ggf. den Gasversorger. • Prüfe, ob elektrische Leitungen defekt sind (gebrochene Kabel, Funken, durchgescheuerte oder heiße Isolationen?). Wenn ja, solltest Du den Hauptschalter ausschalten und einen Elektriker informieren. • Prüfe, ob Wasser- oder Abwasserleitungen undicht sind. Im Verdachtsfall benutze keine Toiletten. Informiere den Installateur. Erkundige Dich beim Wasserversorger, ob infolge des Erdbebens Trinkwasserverunreinigungen entstanden sind. • Ist die Wasserversorgung ganz ausgefallen, dann nutze den Notvorrat bzw. das Wasser aus Toilettenspülbecken, Boilern, Konserven etc.. Da dann Toilettenspülung nicht mehr möglich ist, kann dies problematisch werden. Du solltest dann eine Schaufel für das vergraben der Fäkalien bereithalten. • Benutze das Auto nur in dringendsten Notfällen. Halte die Straßen und Zufahrtswege frei für Rettungs- und Versorgungsfahrzeuge. Spare Treibstoff. • Halte Deine wichtigsten Dinge (Papiere? Festplatte? Laptop?) griffbereit für den Fall einer angeordneten Evakuierung. • Bei zeitweiligen Notunterkünften ohne die gewohnten sanitären Einrichtungen ist größtmögliche Hygiene geboten (Seuchengefahr!). • Betritt keine flachen Strand- und Küstengebiete (Tsunamigefahr!). • Für den Fall, dass das Beben Dich im Auto überrascht hat, lass es am besten an einer geeigneten Stelle (ohne die Straße zu verengen) stehen. Die Straßen dürften spätestens nach 15 Minuten verstopft sein bzw. von der Polizei gesperrt werden. Du kannst wahrscheinlich mit dem Auto das Stadtgebiet nicht verlassen oder wohl auch keine anderen Stadtteile erreichen. Es ist ratsam, den Zündschlüssel stecken und die Fahrertür unverschlossen zu lassen. • In dem Bebengebiet kann es zu kleineren und größeren Bränden kommen. Die Feuerwehr wird durch verstopfte Straßen und gebrochene Wasserleitungen oft kaum in der Lage sein, Brände unter Kontrolle zu bekommen. Großbrände sind meist eine größere Gefahr, als das Erdbeben selber. Beobachte Deine Umgebung und die Windrichtung. Falls Dein Aufenthaltsort von Feuer bedroht wird oder unbewohnbar geworden ist, begib Dich mit Deinem Notgepäck zu den Sammelplätzen, und dort möglichst auf die windabgewandte Seite. Die Sammelplätze sind meist größere Freiflächen, die auch als Feuerschneisen wirken sollen. • Versuche, auf den Sammelplätzen mit anderen EU-Angehörigen eine Gruppe zu bilden. Stelle eine Liste der dort befindlichen Deutschen auf, mit Namen, Vornamen, Geburtsdatum, Gesundheitsstand und Name, Telefonnummer von Angehörigen in Deutschland. Versuche dann, diese Liste an die Botschaft zu übermitteln, die in solchen Fällen versucht, rund um die Uhr in Bereitschaft zu sein. Vertreter der Botschaften der EU-Staaten werden versuchen, alle Plätze zu erreichen, um Sie über die getroffenen Maßnahmen zu informieren und die Listen einzusammeln. |
Quellen, Links, Literatur |
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