GEWITTER, BLITZ-SCHLAG ...
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Allgemeines & Spezielles |
In Deutschland gehen jährlich etwa 350.000 Blitze nieder. Die BergundSteigen schreibt in der Ausgabe 02/2007: Weltweit werden jährlich 1.000 Personen vom Blitz getroffen. 70 % überleben den Blitzschlag. Andere Zahlen sprechen von 25.000 Toten und 250.000 Verletzten durch Blitzschlag jährlich. Aber wer weiß schon, wie die jeweilige Zahl entstanden ist, und ob jeder getroffene Sherpa oder Quechua darin mit erfasst ist. Außerdem entstehen viele Unfälle nur indirekt durch das Gewitter, z.B. bei Panik, übereiltem unkonzentrierten Absteigen oder durch das Schutz suchen unter einzelnen Bäumen. In Deutschland kommen jedes Jahr zwischen 5 und 10 Menschen durch Blitzschlag ums Leben. Die Todesursache ist dann ein direkter Treffer oder die Schrittspannung. Die Chance ist vergleichbar mit einem 6er im Lotto. Wesentlich mehr Leute als die Todesfälle werden vom Blitz getroffen und verletzt, einige erholen sich nach kurzer Zeit von allein wieder. Die Zahlen (Tote/Verletzte) schwanken zwischen Faktor 3 und Faktor 10. Manche Expertren schätzen bis zu 1.000 Verletzte durch Blitze in Deutschland /Jahr. Eine statistische Erfassung der vom Blitz Getroffenen oder Verletzten gibt es aber nicht. Blitz-Schlag gehört besonders in den Bergen zu den großen Gefahren. Das wird klar, wenn man sieht, dass auf vielen Gedenktäfelchen in den Alpen der betroffene Mensch durch Blitzschlag umgekommen ist. Das liegt auch daran, dass die Menschen, die sich bei Gewitter im Gebirge bewegen, natürlich dem Blitzschlag-Risiko wesentlich stärker ausgesetzt sind als die, die in den Städten in Gebäuden Schutz gesucht haben. Trotzdem, bei den Zahlen muss man nich gleich panisch werden, wenn es donnert. Aber man sollte wissen, wie und wo man sich in Sicherheit bringt. Einige Informationen auf dieser Seite stammen aus dem Artikel "Alpine Erste Hilfe 4", BergundSteigen, 02/2007. |
vor dem Gewitter |
Wenn man sich etwas mit dem Wettergeschehen beschäftigt hat, kann man Gewitter-Neigung recht gut voraussehen. Außerdem hilft die Wettervorhersage, die man vor einer Tour möglichst aktuell studieren sollte! Siehe auch Wetter-Seminare, Literatur-Tipps und Vorhersagen (Portale, Apps) siehe unter > Wetter. Kurz vor dem GewitterÜbrigens: Blitze können - räumlich wie zeitlich - auch deutlich vor oder nach einem Gewitter auftreten. Vor einem Gewitter sind Mücken wesentlich aggressiver als sonst. Kurz vor dem Gewitter verstummen die Vögel. Aufkommender Wind und/oder fallender Luftdruck können auf ein Gewitter hindeuten. Entfernung des GewittersSchall legt etwa 340 m /sec. zurück. Wenn man die Sekunden zwischen Blitz und Donner zählt und durch 3 teilt, bekommt man die Entfernung des Blitzes in Kilometern. Bsp.: Ich zähle 20 sec. zwischen Blitz und Donner. 20 / 3 = ca. 7 km. So kann ich durch mehrfache Berechnungen erkennen, ob sich das Gewitter nähert oder entfernt. 30-30-Regel: Wenn der Abstand zwischen Blitz und Donner weniger als 30 Sekunden beträgt, befindet man sich in der Gefahrenzone. Mit der 30-30-Regel ist man sehr sicher unterwegs, in der Praxis scheint mir die aber nur sinnvoll, wenn man sich wirklich in gefährlichem Gelände befindet. In weniger gefährdeten Bereichen (s.u.) könnte man daraus auch eine 10-10-Regel machen. Unwahre Gerüchte
Eichen sollst Du weichen und Buchen sollst Du suchen:Grundsätzlich Unsinn. Allerdings wird die Eiche durch die furchige Rinde, die Wasser besser hält, stärker von Blitzschlägen zerstört als die glatte Buche. Es kommt in den Rindenfurchen zu schlagartigen Verdampfungen des Wassers. Es fliegen also auch mehr Holzstücke durch die Gegend. Der Spruch ist wohl entstanden, weil Eichen öfter solitär stehen und Buchen eher im Wald (s.o.). |
während des Gewitters |
Guter Schutz
Schlechter Schutz
Gefahr
Verhalten
Achtung: durch unkontrollierte Muskelkontraktionen oder Schockwelle des Blitzschlages besteht Absturzgefahr! Viele Unfälle ereignen sich im Vorfeld von Gewittern bei übereiltem Rückzug. Trotz gebotener Eile: Ruhe bewahren! |
nach dem Blitzschlag |
Die häufigsten Todesursachen sind Herz- oder Atemstillstand. Durch Wiederbelebungsmaßnahmen können viele Betroffene gerettet werden, die dann meist wieder vollständig genesen. Also: Erste-Hilfe-Kurse auffrischen! Manchmal ist der Puls da, und nur die Atmung fehlt: dann reicht künstliche Beatmung oft zur Wiederbelebung. Rettungseinsätze bei Gewitter sind riskant, und werden daher oft nicht sofort durchgeführt. Blitzopfer sollten auf jeden Fall sofort ins Krankenhaus, da Folgekomplikationen auch noch Stunden nach dem Schlag auftreten können. |
Literatur |
Bergwetter: Bei Wind und Wetter sicher unterwegs. Das Buch zu Wetterprognosen, Strategien bei Gewitter, Tourvorbereitung und Gefahrerkennung vom ehemaligen Leiter der Wetterdienststelle Innsbruck Wetter im Gebirge: Beobachtung, Vorhersage, Gefahren. Mit Beiträgen von Pit Schubert (Alpine Lehrschriften) Wetter und Orientierung: Alpin-Lehrplan Band 6 Gewitter: Faszination eines Phänomens |
Links |
Unter Notfallmanagement Bergwandern habe ich auch etwas geschrieben zum > Verhalten bei Gewitter |