WERRATAL: Geschichte
Wandern

Die Geschichte der Umgebung des Werraburgensteiges sowie den Naturparks Eichsfeld-Hainich-Werratal und Meißner-Kaufunger-Wand.

Grenzstein

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Geschichte der Region Werratal

Ur- und Frühgeschichte

  • 1000 v. Chr.: Die Chatten (eine Gruppe der Germanen) besiedelten die Region an der Werra.
  • Römerzeit: Das Werratal war Verkehrsweg und Ziel vereinzelter römischer Expeditionen. Es gab auch einzelne vorübergehende Feldlager. Eine Besiedlung oder dauerhafta Befestigung fand nicht statt.
  • um 100 n. Chr.: Tacitus beschreibt einen Streit zwischen Chatten und Hermunduren um Salzquellen (Sooden) an einem Grenzfluss (Werra).

Mittelalter

  • zwischen 500 - 700: nach der Völkerwanderung: Die Franken unter Karl dem Großen dringen nach Osten in das Werragebiet vor und unterwerfen die einheimischen Stämme. Fränkische Ritter und Adelige stellen die neue Herrschaftsschicht. Die Chatten wurden unter den fränkischen Herren assimiliert und gewaltsam christianisiert.
  • Anfang 8. Jahrhundert: Eine verstärkte Christianisierung und Bekehrung, u.a. durch den Missionar Bonifatius (673-754), ging von Mainz aus.
  • um 800: Karl der Große (König der Franken 768-814) vergab Sooden mit Salzrechten an Kloster Fulda
  • Das gesamte Mittelalter war geprägt von Konflikten zwischen den Landgrafen von Thüringen, den Kurfürsten von Hessen und dem Erzbischof von Mainz.
  • Es gab häufige Gebietswechsel infolge von Eroberungen oder Erbschaften.
  • Westera (alter Name für Sooden) bedeutet "im Westen (von Thüringen)", obwohl es heute im Nordosten Hessens liegt.

Burg Hanstein

Eichsfeld:

  • 897 erstmalig erwähnt bezeichnete "Eichsfeld" das Gebiet zwischen Heiligenstadt und Mühlhausen und war ein thüringischer Gau.
  • 1022 entstanden erste Mainzer Besitzungen auf dem Eichsfeld (um Heiligenstadt und den Rusteberg). Auch heute begegnet dem Wanderer noch hin und wieder das Rad-Symbol aus dem Wappen der Mainzer.
  • 1124 erste Klostergründungen auf dem Eichsfeld. Zwischen 1022 und 1573 erwirbt das Kurfürstentum Mainz weitere Besitzungen und bildete Verwaltungsstrukturen. 1294 bekommt Mainz auch das ursprüngliche Eichsfeld von den Herren von Gleichen.
  • 1524 Bauernkrieg: Revolutionäre zogen gegen das Eichsfeld und plünderte und verbrannten die katholischen Klöster und adelige Höfe. Viele Bewohner wandten sich dem Protestantismus zu.
  • 1526 Reformation in Hessen, die Konflikte verschärften sich. Die Hessischen Fürsten gehörten zu den wichtigsten Unterstützern Luthers, während der Erzbischof von Mainz einer der mächtigsten Vertreter des Katholizismus war.
  • 1575 begannen die Jesuiten mit der Gegenreformation im Eichsfelfd. Im Verlauf von 50 Jahren wurde das Eichsfeld bis auf wenige Dörfer zum katholischen Glauben zurückgezwungen. Evangelisch blieb die Herrschaft Bodenstein der Herren von Wintzingerode und die Gegend um die Burg Hanstein.
  • 1618-48: Dreißigjähriger Krieg. Plünderungen und Brandschatzungen, Pest. 1622 begannen die Kämpfe im Eichsfeld. Die Schweden (lutherisch), die Kaiserlichen, die Dänen, die Hessen und die Sachsen verproviantierten sich, plünderten und brandschatzten.
  • Im Jahr 1650 übernahm der Erzbischof von Mainz wieder den Besitz seines Landes, das zu mehr als einem Drittel verwüstet und dessen Bevölkerung auf ein Viertel zurückgegangen war.
  • 1802: In der napoleonischen Zeit kommt das Eichsfeld zu Preußen. 1807 - 1813 wird das Eichsfeld Teil des von Napoleon geschaffenen Königreichs Westphalen, nach dessen Auflösung geht es wieder zu Preußen zurück.
  • 1815 Wiener Kongress: Der nördliche Teil des Untereichsfeldes kommt zum Königreich Hannover.
  • 1866: Preußen anektiert das Königreich Hannover und bekommt so auch das nördlich gelegene Untereichsfeld. Das Untereichsfeld gehört nun zwar wieder dem selben Staat an, dem Königreich Preußen, ist aber durch die Provinzgrenze zwischen Hannover und Sachsen vom Obereichsfeld getrennt.
  • nach 1945: Der Untereichsfelder Landkreis Duderstadt gehört zur Britischen Besatzungszone und wird ab 1946 ein Teil des Bundeslandes Niedersachsen. Die Kreise Heiligenstadt und Worbis werden Teile der Sowjetischen Besatzungszone und ab 1949 der DDR.
  • 1945 Wanfrieder Abkommen: zwei Eichsfelder Dörfer kommen zur amerikanischen Besatzungszone, und zum Ausgleich fünf hessische Dörfer (Sickenberg, Asbach ...) zur sowjetischen Besatzungszone.
  • An der auf dem Wiener Kongress durch das Eichsfeld gezogenen Grenze entstand in den folgenden Jahren der Eiserne Vorhang .
  • Seit Ende des 2. Weltkrieges ist das katholische Eichsfeld eine Hochburg konservativer Parteien wie der CDU.

Grenzpfahl

Hessen:

  • 1526 Reformation, Hessen schlägt sich auf die Seite der Lutheraner
  • 1567 Aufteilung Hessens auf 4 Erben, später blieben die Linien Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt als eigene Herrschaftsgebiete.
  • nach 1648: Blütezeit für Hessen-Kassel
  • 1803: Kürfürstentum Hessen-Kassel
  • 1866: Anschluss an Preußen
  • 1875 Eisenbahnbau: Bebra-Friedland und Kanonenbahn Berlin-Metz.

nach 1945

  • nach 1945 wird die Werraregion Teil Hessens, Thüringens oder im Norden Niedersachsens
  • Sickenberg und Asbach waren bis 1946 hessisch und kamen dann zu Thüringen
  • Die Kappung der wirschaftlichen Beziehungen führte zum Niedergang der Wirtschaft. Die Zonenrandförderung sollte die Prpbleme etwas mildern.
  • Trennung der Dörfer, Dörfer im Grenzgebiet der DDR durften nur mit Sondergenehmigung verlassen oder besucht werden
  • es entstand ein 50-100 m breiter Grenzstreifen hinter der Grenze
  • im Raum zwischen Grenze und Zaun werden die Gehölze niedrig gehalten, das führt zur Entwicklung artenreicher Heide- und Magerrasenflächen
  • es galt der Schießbefehl, bis in die 70er Jahre waren Tretminen und Selbstschussanlagen installiert

Grenzstein DDR