Kocher für Wandern, Trekking, Rad- und Kanutouren
Wandern

Spirituskocher, Benzinkocher, Gaskocher, Esbitkocher, Lehmofen, Holzkocher ... oder doch das offene Feuer? Wer die Wahl hat, hat die Qual.

Trekkingkocher, Alpen

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Kocher allgemein

Zur Nutzung beim Wandern und Trekking unterscheiden wir Kocher für flüssigen, festen oder gasförmigen Brennstoff. Je nach Bauart und Brennmaterial eignen sich die Kocher für unterschiedliche Einsatzgebiete und in Hinsicht auf Heizleistung, Gewicht (incl. Brennstoff), Funktionalität etc.

Topf auf Feuer, Schweden

Elektrische Kocher und Solarkocher finden (noch?) keinen Einsatz beim Trekking. Zu Wasserkochern und Tauchsiedern, die ich auf Reisen oft einsetze, habe ich etwas geschrieben unter > Wasserkocher

Hinweise zu ungewöhnlichen Lösungen beim Kochen siehe auch > Tipps & Tricks

Wanden & Trekking. Kosten / Gewicht nach Brennstoff

Meist stellt sich ja beim Trekking die Frage, wie ich mit möglichst leichtem Gepäck möglichst weit komme. Dazu kann man natürlich auch mal den Einsatz und die Effizienz der Kocher-Brennstoffe vergleichen.

Auch das Thema ungefähre Kosten greife ich hier auf. Wobei als entschieidendes Kriterium häufig die Verfügbarkeit des Brennstoffes im Zielgebiet eine Rolle spielt. Und da liegen Benzin und Spiritus ganz vorn.

An diesem Beispiel vergleiche ich die Verfügbarkeit, Kosten und das Gewicht des jeweiligen Brennstoffs: 2 Personen, 5 Tage (Achtung: Die Werte sind natürlich nur ungefähr und von den jeweiligen Bedingungen abhängig. Hier geht es nur um den Vergleich!)

  • Gas: 400 g, 10,00 €. Kartuschen im Zielland verfügbar?
  • Benzin: 500 g, 0,50 € . Bekommt man an jeder Tankstelle.
  • Spiritus: 700 g, 2,00 €. Bekommt man zur Not in der Apotheke.
  • Esbit: 700 g, 30,00 €. Gibt´s nicht überall.

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Gaskocher

Gaskocher betreibt man mit Flüssiggas. Die Kocher sind leicht und einfach, sauber und komfortabel zu bedienen, Gaskartuschen, gefüllt mit Butan- oder Propan-Gas oder einer Mischung aus beidem, werden nach Verbrauch komplett ausgewechselt. Gasflaschen, die wieder befüllt werden können, sind i. d. R. zu schwer für Trekkingtouren. Sie kommen aber bei Expeditionen zum Einsatz, wenn Träger oder Tragtiere zur Verfügung stehen.

Im Vergleich zu Benzin- und Petroleumkochern sind Gaskocher sofort einsatzbereit, besser zu regulieren, i. d. R. leiser und preiswerter. Gaskartuschen sind leicht, aber bei einigen Systemen nicht wiederverschließbar. Schraubt man dort die Kartusche ab, entweicht der Rest Gas in die Atmosphäre (nicht bei allen Systemen, siehe folgende Empfehlungen für Ventilkartuschen).

Wanden & Trekking. Ventilkartuschen-Brenner / Vergleich & Test

Ventilkartuschenbrenner sind an seich sehr leicht und klein. Sie passen in jede Hosentasche. So bringt dann nur die Kartusche etwas Gewicht und Volumen mit, aber die gibt es in vielen unterschiedlichen Größen - von klein und leicht bis groß und ergiebig. Für mich kommt dieses System am häufigsten zu Einsatz, denn es ist einfach, praktisch, effektiv und sauber.

Von diesen Gaskochern empfehle ich u.a. den Markill Kocher Peak Ignition, den ich seit ein paar Jahren benutze. Der ist superklein und leicht (100 g), aber hat ordentlich Power. Durch die feine Regulierung kann man ihn auch sehr sparsam betreiben. Er brennt mit den selbstverschließenden Ventilkartuschen von Primus oder Coleman, was im Gegensatz zu den Stechkartuschen sehr praktisch ist - man kann den Kocher jederzeit an- und abschrauben und verschiedene Kartuschengröße nutzen. Mit dem Kartuschenadapter passen sogar die üblichen Camping Gas Kartuschen - falls man mal nichts anderes bekommt oder noch alte Vorräte hat ...

Noch besser finde ich den Optimus Elektra FE samt dazugehörigem Topfset. Lamellen am Topfboden leiten die Wärme besser als die glatten Böden der herkömlichen Systeme. Dadurch verringert sich der Energieverbrauch (was Gepäckgewicht spart) und die Kochzeit. Auch dieser Kocher brennt mit den selbstverschließenden Ventilkartuschen von Primus oder Coleman.

Das neueste Produkt in dieser Reihe von Kochern, das ich ausprobieren konnte, nennt sich Firemaple FMS-116T. Hinter dieser technischen Bezeichnung verbirgt sich ein Gaskocher aus Titan, der wie die beiden vorgenannten Modelle funktioniert. Auch er besitzt faltbare Topfstützen und unterscheidet sich äußerlich nicht viel von anderen Ventilkartuschen-Kochern. Den entscheidenden Vorteil bemerkt man aber sofort, wenn man den Kocher auspackt. Er wiegt nämlich nur etwa halb (!) so viel wie seine Konkurrenten.

Ventil-Kartuschenkocher

Der Firemaple auf der großen 500-Gramm-Kartusche

Mit 48 g ist der Firemaple-Brenner unschlagbar leicht. Das zahlt sich natürlich besonders bei Trekkingtouren aus, bei denen man sowieso schon Probleme mit dem Gepäckgewicht hat. Die besonders leichte Bauweise ist trotzdem ausgesprochen stabil. Das ermöglichen die verbauten Materialien Titan, Edelstahl, Aluminium und Kupfer. Durch die faltbaren Topfstützen lässt sich der Brenner extrem klein verpacken. Vom Hersteller wird eine praktische Plastikbox mitgeliefert, in der der Kocher stabil und sauber aufgehoben werden kann. Auch bei diesem Kocher verwendet man die selbstverschließenden Ventilkartuschen von Firemaple, Primus, Coleman oder Optimus. Die Spezifikation heißt Butan-Propan-Mischpatrone EN417. Die sind weit verbreitet und sollten in jedem Outdoor-Sportgeschäft oder Baumarkt zu bekommen sein.

Eine Gebrauchsanweisung erübrigt sich eigentlich, denn der Betrieb des Kochers ist selbsterklärend. Trotzdem liegt eine Gebrauchsanweisung samt Bestätigung der dreijährigen Garantie bei. Bei aller Einfachheit in der Benutzung sollte man darauf achten, dass man das Ventil zuerst zudreht (nach rechts), bevor man den Brenner auf die Gaskartusche schraubt. Das hatte ich mal in einem Outdoorladen vergessen - was zu Irritationen bei Kunden und Mitarbeitern führte, die plötzlich Gas rochen.

In der Funktion erkenne ich wenig Unterschiede zu seinen Mitbewerbern. Die Kocher tun, was sie sollen. Alle drei bringen das Wasser mehr oder weniger gleich schnell zum Kochen. Die angegebene Leistung des Firemaple beträgt 2,3 kW, der Verbrauch 167 g/h.

Fazit: Das beste Verhältnis von Leistung, Volumen und Gewicht liefert in dieser Bauweise der Firemaple FMS-116T. Besonders bei Touren, auf denen man sein Gepäck selbst trägt, ist dieser Kocher erste Wahl!

Gaskocher, Alpen
Eine gute Ergänzung zu den meisten Kartuschenkochern ist ein Windschutz.

Bei Flugreisen hat man dass Problem, dass man die Gaskartuschen nicht mitnehmen darf. Ob man im Zielland welche mit dem benötigten Anschluss bekommt, ist oft fraglich oder schwierig. Spiritus oder Benzin bekommt man hingegen überall.

Bei niedrigen Temperaturen oder großen Höhen (mit fallendem Luftdruck) nimmt die Leistung der Gaskocher ab. Deswegen kommen in diesen Bereichen (Expeditionbereich) eher Benzinkocher oder Petroleumkocher zur Anwendung.

Siehe auch > Gaskocher bei Amazon

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Benzinkocher

Benzinkocher werden häufig bei Expeditionen und beim Trekking eingesetzt. Der Benzinkocher arbeitet - wer hätte das gedacht - mit Benzin (Tankstellenbenzin,  Kocherbenzin oder Waschbenzin) als Brennmaterial. Manche Ausführungen können als "Mehrstoffkocher" (evtl. mit speziellen Düsen) auch Petroleum, Diesel, Kerosin, Heizöl und/oder Flüssiggas verbrennen. Da (außer dem Flüssiggas) alle diese Brennstoffe vor ihrem Einsatz durch Erhitzen in den gasförmigen Zustand umgewandelt werden müssen, sind Benzin- und Mehrstoff-Kocher relativ aufwändig in Bauart und Handhabung.

Kessel auf Lagerfeuer

Wanden & Trekking. Funktion: Vergasung bzw. Verdampfung

Das Benzin (Diesel, Kerosin etc.) wird durch Druck vom Vorratsbehälter zur Brennstelle geleitet. Dazu muss zuerst der Tank unter Druck gesetzt werden.

Die Verdampfung des Brennstoffs erfolgt in einem rohrförmigen Verdampfer. Dieser muss meist mit etwas Brennstoff manuell vorgeheizt werden.

Schließlich wird der Brennstoff im gasförmigen Zustand durch die Düse ausgestoßen. Um eine Vermischung mit Sauerstoff zu erreichen, wird der Gasstrahl durch ein Rohr mit seitlichen Löchern oder an eine Prallplatte geleitet.

Wegen der unterschiedlichen Eigenschaften von Benzin, Petroleum und Diesel werden bei Mehrstoffkochern auswechselbare Düsen eingesetzt. Gereinigtes Benzin (Wasch- oder Feuerzeugbenzin) verbrennt besonders sauber und wartungsarm, ist jedoch teurer und oft schwer zu beschaffen.

Windschutz und Hitzereflektor (erhältlich z. B. bei Amazon) steigern die Effizienz enorm.

Erhältlich sind auch spezielle Töpfe mit Lamellensystemen bzw. Wärmetauschern, die einen höheren Wirkungsgrad erreichen.

Wanden & Trekking. Vorteile

  • Flüssige Brennstoffe wie Benzin oder Diesel sind weltweit recht gut zu bekommen. Das ist mit Gaskartuschen viel komplizierter, auch wegen unterschiedlicher Anschlusssysteme.
  • Bei starker Kälte und in großen Höhen funktionieren Benzinkocher vergleichsweise gut.
  • Der Brennstoff ist bei gleicher Heizleistung leichter als Flüssiggas, das höhere Gewicht der Benzinkocher wird so bei längeren Touren schnell ausgeglichen.

Wanden & Trekking. Nachteile

  • geringer Komfort
  • Vorheizen nötig
  • Rußentwicklung, vor allem beim Betrieb mit Tankstellenbenzin
  • Ruß und andere Rückstände können zu Funktionsstörungen führen => Reinigung und Pflege erforderlich
  • Beim Vorheizen Stichflammen möglich => in Zelten gefährlich
  • Geruchs- und Geräuschbelästigung hoch (besonders auf Zeltplätzen konfliktträchtig)
  • höherer Anschaffungspreis als für Gas- oder Spirituskocher
  • viele Modelle sind schlecht regulierbar, vor allem Kocher, deren Regler sich weit vom Brennkopf entfernt an der Druckflasche oder der Pumpe befindet. Kocher mit dem Regler am Brenner lassen sich meist gut regulieren.

Wanden & Trekking. Empfehlung

Als Benzinkocher empfehle ich den - zugegebenermaßen nicht ganz billigen - Primus Kocher MultiFuel EX. Im Unterschied zu seinen Kollegen, die oft sehr wartungsintensiv, anfällig und sensibel bei unsauberem Brennstoff sind, brennt der MultiFuel sehr zuverlässig, lässt sich gut regulieren und hat ein großes Spektrum von möglichen Brennstoffen (Flüssiggas, Benzin, Petroleum, Diesel, Kerosin). Auch in großen Höhen bis über 5000 m habe ich damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Gewicht: 356 g

> Benzinkocher bei Amazon

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Spirituskocher

Ein Spirituskocher verwendet als Brennstoff Ethanol (= Spiritus). Spirituskocher sind einfach konstruiert und bestehen aus einem Brenner und einem Gestell, auf dem der Kochtopf abgestellt werden kann.

Wanden & Trekking. Vorteile

  • einfache Handhabung
  • günstiger Preis
  • einfache Brennstoffversorgung
  • beliebt bei Einsteigern

Globetrotter

Wanden & Trekking. Nachteile

  • geringe Heizwert des Spiritus (Hälfte des Heizwertes von Benzin)
  • bei Minustemperaturen muss Spiritus vorgewärmt werden
  • bei niedrigen Temperaturen oder dünner Luft (große Höhe) weniger leistungsfähig (bei extremen Touren nur selten im Einsatz)
  • leichtes Rußen (kann durch Beigabe von 10 % Wasser verringert werden, was jedoch Heizleistung einschränkt)

Wanden & Trekking. Verschiedene Systeme

Wanden & Trekking. Rechaud

Einfachster Aufbau, kleine Wanne unter dem Topf, die der Vorratsbehälter für den Brennstoff ist. Sie wird mit Spiritus gefüllt, und der dann angezündet. Die Leistung ist so gering, dass man mit ihnen Gerichte lediglich warm halten oder bei optimalen Bedingungen aufwärmen kann. Für den Trekkingeinsatz sind Rechauds also nicht geeignet.

Wanden & Trekking. Trangia-System (meine Empfehlung für Spirituskocher!)

Das - sehr empfehlenswerte - System der Firma Trangia Kocher besteht aus einem Windschutz mit Töpfen und dem eigentlichen Brenner, was alles sehr platzsparend ineinander geschoben verstaut werden kann. Der Brenner ist dem Rechaud ähnlich, verfügt aber zusätzlich über einen mit kleinen Düsen versehenen Außenzylinder. Nach einer Aufheizphase (Dauer von Außentemperatur, Brenndauer und Füllstand abhängig) erreicht der Brennstoff im Außenzylinder den Siedepunkt, so dass dieser aus den Düsen gasförmig austritt und effektiver verbrennt.

Man gießt aus der Brennstoffflasche immer die nötige Menge Spiritus in den Kocher. Ist dieser leer gebrannt, muss man wieder zur Flasche greifen. Ist das Essen fertig und der Kocher noch nicht leer, gießt man den Rest nach Abkühlung zurück in die Flasche. Das ist etwas umständlicher als bei einem Gaskocher.

> Trangia Kocher (bei Amazon)

Wasserfall in Island

Wanden & Trekking. Brennpaste

... besteht aus Spiritus, der durch Zugabe von Calciumacetat zu einer zähen Masse wird.

Die Paste wird u. a. zum Betrieb von Spirituskochern eingesetzt und kommt meist in Form kleiner Dosen (ca. 80 ml -- 200 ml) auf den Markt, aus denen sie direkt abgebrannt werden kann. Es gibt die Brennpaste aber auch in Tuben und Flaschen. Der Vorteil gegenüber reinem Spiritus besteht darin, dass auch beim Kippen des Brenners der Brennstoff nicht ausläuft (geringere Brandgefahr).

Brennpaste besitzt einen niedrigeren Flammpunkt als flüssiger Spiritus, weswegen ein Kocher beim Betrieb mit Brennpaste auch bei Kälte nicht vorgeheizt werden muss.

> Brennpaste bei Amazon 

> Spirituskocher bei Amazon

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Holzkocher / Dosenkocher / Hobokocher

Ein Hobokocher, auch Holzkocher, Dosenkocher oder Hobo-Ofen, ist ein vorwiegend mit Holz betriebener Kocher, der industriell gefertigt oder aus einer Konservendose improvisiert wird. Er ist benannt nach den Hobos, nordamerikanischen Wanderarbeitern, denen er - aus einer alten Dose gebaut - als Herd und Heizung diente. Heute gibt es industriell produzierte Holzkocher, die nach dem selben Prinzip arbeiten.

Die Methode, einen Topf auf drei Steine zu stellen und dazwischen ein Feuer zu entfachen, ist kaum effizient. Nur weniger als 5 % der Wärme erhitzt den Topf. Der Hobokocher nutzt die Energie des Feuers intensiver und erleichtert das Abbrennen verschiedenster Materialien durch den Kamineffekt.

Hobokocher, Dosenkocher, Feuertonne

Wanden & Trekking. Aufbau und Funktion

Ein Dosenkocher besteht aus einer Metallröhre. Diese ist Brennkammer, Kamin und Topfträger in einem. Das Brennmaterial ruht entweder einfach am Boden des Gefäßes oder auf einem etwas erhöhten Rost, der die Belüftung verbessert und das Durchrieseln der Asche ermöglicht. Außenluft kann durch Öffnungen in Bodennähe einströmen, die man bohrt oder einschlägt. Der Rauch verlässt das Gefäß über Abzugsöffnungen am oberen Rand oder durch das offene Ende der Röhre. Diese darf man dann aber mit dem Topf nicht komplett abdecken.

In der Regel ist der Hobokocher oben offen und erhitzt ein darauf gestelltes Kochgefäß. Beim Dosenkocher sind aber auch Varianten möglich, bei denen der Boden der auf dem Kopf stehenden Dose direkt als Garfläche nutzbar ist.

Durch die Metallwandungen des Kochers wird die Strahlungswärme des Feuers konzentriert. Gleichzeitig führt der Kamineffekt (Hitze steigt schnell in der Röhre auf und saugt Luft nach) zu einer gesteigerten Sauerstoffzufuhr. Voraussetzung ist, dass die Belüftungslöcher in Bodennähe groß genug sind. Im Hobokocher verbrennen schon kleine Mengen Äste, Tannenzapfen oder Holzreste sehr effizient vollständig und bei hoher Temperatur. Leistungsangaben für kleine Hobokocher liegen meist über den Daten von tragbaren Spirituskochern, aber unter den Werten von Gas- oder Benzinkochern. Wie bei allen offenen Kochern kann Wind die Leistung beeinflussen.

Der Hobokocher ist ein anspruchsloser Allesbrenner. Typische Brennmaterialien sind kleine Äste, Zapfen, brennbare Abfälle. Selbst feuchtes oder morsches Holz kann zugegeben werden. Außerhalb von Wüsten und Hochgebirgen ist Brennstoff fast überall verfügbar. Hobokocher mit geschlossenem Boden oder einem entsprechenden Einsatz können auch mit Flüssigbrennstoffen betrieben werden. Um der Gefahr von Stichflammen und Verpuffungen vorzubeugen, kann man stark flüchtige Brennstoffe wie Spiritus oder Benzin in einer Schicht aus Sand binden.

Wanden & Trekking. Eigenbau

Man nimmt eine Dose, öffnet Boden und Deckel und bohrt oder sticht in Bodennähe genügend große und viele Löcher für die Luftzufuhr ein. Ggf. locht man auch den oberen Rand, damit die Luft abziehen kann, wenn ein Topf auf dem Kocher steht. Bei großen Dosen (siehe Foto) kann man auch einen Rost auflegen. Holzöfen von Eimergröße sind Kanuwanderern und PKW-Reisenden vorbehalten.

Wanden & Trekking. Moderne Hobokocher

Industrielle Dosenkocher sind meist falt- oder zerlegbar, aus rostfreiem Stahlblech und als kompakte Ausführungen für Hiking und Trekking sehr gut geeignet. Gute Produkte sind der Solo Stove (sehr gut, aber mit ca. 75 € auch recht teuer) und besonders die Bushcraft Essentials Bushbox, die auch als Reisegrill benutzt werden kann (ca. 30 €, 250 g Gewicht). Der Vargo Hexagon Titan kommt trotz des hohen Preises von ca. 70 € ehert schlecht weg bei den Nutzerbeurteilungen.

Ein Holzkocher, mit dem man sogar sein Handy aufladen kann (kein Witz!) ist der Biolite CampStove. Hier wird Wärmeenergie in Stom umgewandelt, während man sein Essen kocht. Der USB-Anschluss läd auch andere Geräte wie Taschenlampe, MP3-Player etc.

Wanden & Trekking. Einsatz beim Trekking

Ein Hobokocher spart auf Trekkingtouren vor allem das Mitführen von Brennstoff. Hobokocher können daher interessant sein für Reisen mit langen Wildnisaufenthalten, in Regionen mit Mangel an käuflichen Brennstoffen oder bei ausgiebigem Kocherbetrieb (Schnee schmelzen, heizen, Trinkwasser abkochen ...).

Auch zum Starten des Lagerfeuers ist der Dosenkocher gut geeignet, da er auch feuchte Materialien schnell zum Brennen bringt.

Nachteile sind die ggf. durch Natur- und Brandschutzvorschriften beschränkte Einsetzbarkeit, die Verunreinigung von Geschirr und Ausrüstung durch Ruß und Rauch und die schlechte Verbrennung in großen Höhen (ab ca. 3000 m).

Der Betrieb von Holzkochern in der Natur wird vereinzelt weniger streng gesehen als der eines klassischen Lagerfeuers, es drohen aber dieselben Gefahren. Der Naturschutz gebietet, den Untergrund gegen Versengen zu schützen und Verbrennungsrückstände zu beseitigen. Wo knappes Totholz als wertvolles Biotop oder Einheimischen als Brennstoff dient, sollte auf Holzfeuer verzichtet werden.

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Esbitkocher

Esbit ("Erich Schumms Brennstoff in Tablettenform") ist der Markenname für einen weißen, tablettenförmigen Brennstoff (Trockenspiritus). Er wird in erster Linie beim Camping zum Kochen sowie in Spielzeug- Dampfmaschinen verwendet.

Beim Verbrennen entstehen geringe Mengen Blausäure, weshalb Esbit nur im Freien benutzt werden sollte.

Camp in Schweden

Da die einzelnen Esbitstücke mit Würfelzucker oder Traubenzucker verwechselt werden können, ist das Fernhalten von Kindern dringend zu empfehlen. Esbit ist hygroskopisch (zieht Feuchtigkeit an) und sollte daher trocken und dicht verpackt aufbewahrt werden. In feuchter Umgebung kann ein Beutel Salz beigepackt werden.

Der Esbit-Hersteller bietet auch einen kleinen, faltbaren Kocher an, in dem man im zusammengeklappten Zustand eine Packung mit 20 Esbits mitführen kann. Dieser minimalistische Kocher ist aus elektrolytisch verzinktem Stahl. Er ist für den Einsatz beim Trekking schön leicht und kompakt, eignet sich aber wegen des geringen Brennwertes nur zum Erwärmen kleiner Mengen ... zum Beispiel für die Espressokanne bei akuter Koffeinunterversorgung ;-). Für den effektiven Einsatz ist guter Windschutz oder absolute Windstille erforderlich.

Der Esbit-Kocher wird von der Bundeswehr und dem Österreichischen Bundesheer zur Zubereitung der Hauptgerichte aus der Einmannpackung verwendet.