Grödel & Steigeisen
Wandern


Was benutzt man wofür? Was sollte ich mir kaufen?

Grödel

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Grödel

Grödel sind eine kleine einfache Form von Steigeisen. Sie haben 4 - 6 Zacken und werden mit einem Riemen unter der Mitte des Schuhs befestigt. Die nach vorn breiter werdende Sohle und der Absatz nach hinten verhindern ein Verrutschen. Grödel sind mit normalen Winter- oder Wanderschuhen gut nutzbar, solange diese über einen Absatz verfügen. Sie helfen bei Winterwanderungen auf eisigem Untergrund und werden aufgrund des leichten Gewichts und der flexiblen Einsatzmöglichkeiten häufig als Sicherheitsreserve bei Winterwanderungen, Schneeschuhtouren und Bergwanderungen in den Übergangsjahreszeiten mitgenommen.

Grödel

Man geht damit wie gewohnt, die Zacken graben sich beim Aufsetzen des Schuhs in den Untergrund und geben dem Wanderer Halt. Das funktioniert natürlich nur auf weichem Untergrund wie Firn, Harsch oder gefrorenem Feinmaterial - auf Felsen oder Asphalt findet man damit keinen Halt, da sich die Zacken nicht eingraben können.

Da die Breite der Schuhsohlen variiert, sollten auch preiswerte Grödel in der Breite verstellbar sein - oder für eine bestimmte Sohlenbreite gekauft werden.

Wanden & Trekking. Empfehlenswerte Grödel-Modelle

Salewa Grödel, Standardmodell Gut, günstig, leicht (300 g), klein und vielseitig einsetzbar. Universalgröße, ohne Werkzeug verstellbar.

Edelrid 6-Zacker. Etwas größere Grödel. 500 g, universell passend. Die Anti-Stoll-Platte verhindert das Verklumpen von Schnee unter dem Schuh.

Salewa 6-Zacker: vergleichbar mit den Edelrid. Auch mit Anti-Stoll-Platte. Größe universell, ohne Werkzeug verstellbar. Gewicht 450 g.

Grödel Sechszacker
Mischung aus Grödel und Steigeisen: Der 6-Zacker, leicht und stabil.

Wanden & Trekking. Einsatz-Grenzen

Wie oben erwähnt nützen Grödel auf blankem Fels- oder Asphalt nichts. Außerdem dauert es immer etwas, bis man sie an- der ausgezogen hat. Schneller geht das mit Spikes oder Schneeketten für den Schuh > Rutschbremsen.

Grödel sollen klein und leicht sein. Man trägt sie vermutlich - wie im Sommer die Regenhose - die meiste Zeit nur im Rucksack umher. Trotzdem bringen sie zusätzliche Sicherheit, wie der Gurt im Auto, den man ja auch (hoffentlich) nie braucht, aber immer benutzt. Sind die Grödel zu groß und/oder zu schwer, dann lässt der Winterwanderer sie zu hause, und sie nützen gar nichts.

Konstruktionsbedingt helfen Grödel nur auf Strecken, wo man den ganzen Fuß aufsetzen kann. Wird es im alpinen Gelände so steil, dass man nur den Vorderfuß (Ballen und Zehen) aufsetzen kann, helfen Grödel nicht mehr. Dort bekommen die unter dem Mittelfuß arbeitenden Zacken keinen Halt. In diesem Gelände kommen Steigeisen ins Spiel.

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Steigeisen

Steigeisen haben 6 - 12 Zacken und decken mindestens die ganze Sohle ab, meist ragen noch 1 - 2 Paar Frontalzacken nach vorn unter der Sohle heraus. Ihr Einsatz will geübt sein, denn die Stolper- und Verletzungsgefahren sind nicht unerheblich. Daher sind sie vor allem bei speziellen Anwendungen wie Gletscher- oder Eistouren das Mittel der Wahl, oder beim Bergsteigen im kombinierten Gelände.

Leichte Steigeisen habe ich z.B. dabei, wenn ich im Frühsommer auf Bergwanderwegen oder Klettersteigen steile Rinnen queren muss, die schattig liegen und dann oft noch vereist sind. Auch für das Queren leichter - d.h. nicht zu steiler - Gletscher sind diese geeignet. Das Gewicht erlaubt die Mitnahme auch, wenn Sie nur selten oder garnicht zum Einsatz kommen.

Will man auf steilere Gletscher steigen oder sogar Eisklettern, sollten Schuhe und aufwändige Steigeisen optimal aufeinander abgestimmt sein. Die eingehende Erörterung dieses Themas wäre aber auf einer "Trekking"-Seite übertrieben.

Wanden & Trekking. Empfehlenswerte Modelle Leichtsteigeisen

Salewa Alpinist Walk: Leichte Steigeisen für vereiste Passagen oder leichte Gletscherquerungen. Auch mit normalen Winter- oder Wanderschuhen nutzbar. Größe universal, Gewicht ca. 800 g.

Salewa Alpinist Combi: Ist stabiler und sitzt fester am Schuh als der Walk, allerdings nur für Schuhe, deren Fersenteil mit einer Kerbe für Kipphebelbindungen versehen ist. Größe universal, Gewicht ca. 900 g.

SteigeisenKipphebelbindung, Steigeisen
Steigeisen mit Kipphebelbindung sitzen fester am Schuh, brauchen aber eine stabile Sohle und eine Kerbe für den Hebel.

weitere Rutschbremsen

Es gibt auch noch eine Menge weitere Modelle, die den Winterwanderer bei vereistem Untergrund auf den Beinen halten sollen. Diese sind für vereiste geräumte / präparierte Wege gedacht, oder für leichtes Gelände. Sie sind für alpine Touren im unpräparierten Gebiet nur eingeschränkt sinnvoll, da die Bindungen zwar praktisch sind, aber etwas weniger stabil. Die kürzeren Krallen, Spitzen oder Ketten drücken sich nur mäßig tief in den Untergrund ein und sind bei Schneeauflage schnell vom Schnee verstopft. Dafür geht es sich auf präparierten oder vereisten Wegen bequemer und das Abrollen des Schuhs wird kaum behindert. Daher sind sie für viele Winterwanderer erste Wahl.

Diese Modelle verfügen oft nicht über ein wirklich festes Bindungssystem. Ein weiteter Punkt, warum sie eher auf ebene Wege oder mäßige Steigungen gehören. Dort macht aber z.B. eine Gummibindung, in die man schnell und einfach hinein schlüpft, durchaus Sinn. Gerade beim moderaten Winterwandern kommt es nämlich darauf an, dass man die Spikes oder Schneeketten bei wechselnden Untergründen schnell mal an- oder ausziehen kann.

Wanden & Trekking. Empfehlenswerte Modelle

Schuhspikes Terra Hiker: Schuhkrallen mit Edelstahlketten und 18 Zähnen für gute Bodenhaftung auf Eis und Schnee. Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und daher sehr Empfehlenswert! Habe ich mir auch gekauft.

Snowline Chainsen Pro - Spikes / Schneeketten für den Winter- oder Wanderschuh. Gummi-Schnellbindung. Für ebene Wege und leichte bis mittlere Steigungen. Gutes Produkt, stabiler und haltbarer als die Konkurrenzprodukte. Dafür aber auch etwas teurer. Sehr Empfehlenswert!

Grivel Schuhkralle: Stabile Bindung wie bei Grödeln, aber kürzere Krallen für bequemeres Gehen. Ein guter Kompromiss bei leichten bis mittleren Touren im Gebirge.

Grivel Grödel Antislippery: Ähnlich wie Chainsen Pro. Für Laufschuhe (Jogging) geeignet.

Spikes mit Edelstahl Kette und Krallen (18 Zähne), Silikon-Gummi-Halterung zum Überziehen.

Outad Schuh-Spikes / Schuh-Krallen, funktioniert als Überzieher, 18 Zähne und Ketten aus Edelstahl. Halterung aus thermoplastischem Gummi verspricht höhere Elastizität und geringeren Verschleiß als ein herkömmlicher Gummi. Etwas weniger haltbar als der Chainsen Pro. Aber preiswert und in Summe empfehlenswert!

MFH Schuhspikes: Reine Spikes mit Gummihalterung ohne Ketten zum bequemen Gehen oder Laufen. Überziehersystem für schnellen Wechsel. 10 Zähne unter jedem Schuh. Empfehlenswert für moderate Wandertouren oder den privaten oder beruflichen Einsatz in der Stadt (z.B. Postboten). Für den alpinen Einsatz nicht geeignet.

Lixada Spikes: Eine sehr preiswerte Lösung, für ebene Wege aber gut geeignet und schnell am Schuh befestigt.

Literatur

Wanden & Trekking. Die richtige Anwendung von Steigeisen

Bergsteigen: Praxiswissen vom Profi zu Ausrüstung, Technik und Sicherheit (Outdoor Praxis)

Alpine Seiltechnik. Ausrüstung - Technik - Sicherheit (Alpine Lehrschriften)

... beide sehr empfehlenswert!