Zeckenrisiko beim Trekking
Wandern

Wie hoch ist die Gefahr durch Zecken? Was tue ich dagegen?

Pflanzen am Wanderweg

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Artikel Zeckenrisiko

Wanden & Trekking. Gefahren

Kaum klettern die Temperaturen wieder auf Werte zwischen sechs und acht Grad Celsius werden die Zecken aktiv. Das sind Temperaturen, die in milden Wintern durchaus auch schon im Februar erreicht werden können. Als Parasiten sichern sie ihr Überleben dadurch, dass sie einen Wirt benutzen, dessen Blut sie saugen. Dabei sind Stich und Blutverlust wenig gefährlich. Die Gefahr ergibt sich daraus, dass diese Spinnentiere teilweise gefährliche Krankheitserreger durch einen infizierten Wirt aufnehmen und über ihren Speichel auf den nächsten Wirt übertragen. Die Verbreitung dieser gefährlichen Infektionskrankheiten wird oft in Risiko-Gebieten auf Karten dargestellt.

Wanden & Trekking. Mögliche Infektionskrankheiten und Risiko-Gebiete

In Deutschland, besonders im Süden und Südwesten, ist die Gefahr sich mit der FSME zu infizieren besonders hoch. Demzufolge sollten Wanderer also vor allem in der Region Oberbayern und Schwarzwald besonders gut aufpassen.
Neben den bei uns bekanntesten Infektionskrankheiten, der Lyme-Borreliose und der FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) zählen auch andere zu den von Zecken übertragenen Krankheiten.

Besonders im Mittelmeer-Raum tritt die Babesiose auf, die zu Muskelschmerzen, Fieber und Müdigkeit führt. Meistens tritt sie bei Hunden und selten beim Menschen auf. Babesien zerstören die roten Blutkörperchen und können den Tod des Hundes herbeiführen. Ebenfalls dort verbreitet sich das sogenannte Fleckfieber, welches durch Bakterien ausgelöst wird, ebenso wie die Ehrlichiose. In Italien ist das Risiko an FSME zu erkranken im Vergleich zu anderen Ländern relativ gering, insbesondere im Süden Italiens.

Jede zweite Infektion mit dem Krim-Kongo-Fieber, das insbesondere in Asien, unter anderem in der Region um Nepal, Afrika und Südosteuropa aufgetreten ist, endet oft tödlich, da die Erreger die Blutgerinnung verändern und die Wirte der Parasiten, Mensch wie Tier, zu schwersten inneren Blutungen führen.

Vorbeugende Zecken-Schutzmaßnahmen sind unabdingbar für Naturliebhaber und Trekkingfans, die in sogenannten Risiko-Gebieten unterwegs sind.

Wanden & Trekking. Lebensraum der Zecke

Die Zecke bevorzugt als Lebensraum hohes Gras, feuchte Wiesen, Unterholz und Waldränder, das Gebüsch am Wegesrand aber auch Uferbereiche von Bächen, Weihern und Flüssen sind bevorzugte Orte, an denen sich die Plagegeister aufhalten und auf ihren nächsten Wirt warten. Erhöhte Zeckenaktivität zeigt sich nach Niederschlägen, da sie auf Feuchtigkeit und moderate Temperaturen zum Überleben angewiesen sind.

Lebensraum der Zecke

Oft erliegen Outdoor-Fans dem Irrglauben, Zecken ließen sich von Bäumen auf ihre Opfer herabfallen. Eine viel größere Gefahr, sich eine Zecke einzufangen besteht darin, dass Zecken auf Zweigen, Blättern, Gräsern und dergleichen an den nicht bedeckten Körper-teilen im Vorbeigehen abgestreift werden. Sobald ein solcher Parasit seinen nächsten Wirt gefunden hat, macht er sich auf die Suche nach einer unbedeckten, warm gelegenen und gut durchbluteten Hautstelle, die er ansticht und das Blut aufsaugt, dass sich in der Wunde bildet.

Zu den bevorzugten Stellen am Körper zählen die Achselhöhlen, Zehenzwischenräume, Leisten- und Genitalbereich, Nacken, hinter den Ohren, in Kniekehlen und Ellenbeugen. Zecken sind nicht sehr wählerisch, weswegen sie auch jede andere nackte Hautstelle auswählen. Inspizieren Sie diese Hautregionen nach einem Ausflug ins Grüne zeitnah und gründlich, vor allem bei Kindern und Hunden. Wurde eine Zecke entdeckt, muss sie schnellstmöglich aber behutsam entfernt werden.

Wanden & Trekking. Vorbeugenden Maßnahmen zum Schutz vor einem Zeckenstich

Das Tragen von atmungsaktiver und langer Oberbekleidung schützt die Haut. Insbesondere helle Kleidung erleichtert das Auffinden der Zecken, da ihr Körper eine dunkle Färbung aufweist. Ebenso wichtig ist das Tragen von geschlossenem Schuhwerk, in Trekkingsandalen haben die Parasiten leichtes Spiel. Zwischen den Zehen, also einer warmen und gut durchbluteten Hautfalte ist schnell ein Plätzchen gefunden. Wanderstrümpfe können zum Schutz auch über die langen Hosenbeine gezogen werden. Je nach Witterung empfiehlt sich das Tragen von Gamaschen, welche den Bereich zwischen Schuh und Hosenbeinsaum abdecken. Sind die Temperaturen für lange Bekleidung zu hoch, können Socken auch über den Schaft des Wanderschuhs geschlagen werden. Das erschwert es der Zecke, eine geeignete Hautstelle im Fußbereich zu finden. Eine helle Kopfbedeckung schützt nicht nur vor Sonneneinstrahlung, sondern auch davor, dass sich Zecken auf der Kopfhaut festbeißen.

Achtung: Die beste lange Bekleidung nutzt nichts, wenn sie wegen fehlender Atmungsaktivität nach wenigen Minuten in einem Rucksack verschwindet.

Neben dem Schutz durch geeignete Kleidung können auch sogenannte Repellents zum Einsatz kommen. Hierbei handelt es sich um Sprays, Lotionen, Fluids oder Cremes, die einen speziellen Wirkstoff enthalten, der die lästigen Parasiten fernhält. Allerdings muss dabei auf den auf der Verpackung angegebenen Wirkungszeitraum geachtet werden. Diese Repellents gibt es in verschiedenen Ausführungen, auch für Kinder und Haustiere. Gerade, wenn aufgrund von hohen Temperaturen keine lange Oberbekleidung getragen wird, kann das Repellent als Spray auch auf Strümpfe und Schuhe aufgetragen werden. Guten Schutz für Haustiere lässt sich, neben chemischem Zeckenschutz in Form von Sprays, auch durch ein Zeckenhalsband erreichen.

Stehen längere Reisen oder Aufenthalte in Risiko-Gebieten an, so sollte über eine Schutzimpfung gegen die FSME nachgedacht werden. Diese verhindert die Erkrankung, wenn sie früh genug vor Reisebeginn gespritzt wird. Ansprechpartner sind die Haus- und Kinderärzte. Abhängig vom Alter ist eine Auffrischung der Impfung alle drei bis fünf Jahre notwendig. Menschen, die in Deutschland in einem Risiko-Gebiet leben, haben bei den gesetzlichen Kassen sogar einen Anspruch auf eine Impfung.

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, sich vor den unliebsamen Parasiten zu schützen. So steht einem Ausflug in die Natur nichts mehr im Wege. Weitere Informationen zum Thema Zecken, finden Sie auch auf zeckenbiss-behandeln.de

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